? kommt.

Die meiste Zeit lerne ich für irgendwelche Prüfungen, das ist so mein Lebensinhalt zur Zeit.

Das ist natürlich eher eine bedauerliche Tatsache. Und wenn man so die Auswahl hat zwischen Schweigen (Gold! Gold!) und dem Argument der Blogfeindgemeinde, zu viele würden schreiben, obwohl sie nichts zu sagen haben, dann ist es dieses Mal im Finale das Schweigen geworden. Jammern ist schon im Halbfinale ausgeschieden.
Im Moment ist es gerade Analysis. Klausur am Dienstag. Analysis ist voll blöd. Und erinnert mich an mein Mathegelerne vor dem Abi. Man hat die zwei LKs, da ist das Lernen gar nicht so die Pest, weil da dann wenigstens noch ein Funken Interesse mitspielt. Dann ist da das Colloquium, bei dem man viel mehr Lernstoff lernen muss als woanders. Und dann bleibt das Grundkursabi, in meinem Fall Mathe und man muss sich den zähen Kram irgendwie ins Hirn pressen.

Und dann kommt dazu, dass Uni-Mathe arrogant ist und das nervt. Das ist wie bei einer bekannten globalen Kette, die auf den Verkauf von Kaffeeprodukten spezialisiert ist und sich gelegentlich weigert „Cappuccino“ oder „groß“ zu verstehen, weil es bitte grande Hot-Fraccu-Creamo-Shaki-ccino-Lite-TM heißt. Und dann gibt es Sandwiches, die öfter nicht mit besonderem Genuss verbunden sind. („Sandwich-Lemma“, für die Outsider) Und dann gibt es Zeug, dass ich biher nur aus Stochastik kannte und ich mochte Stochastik. Aber ich mag auch Erdbeeren und will trotzdem keinen Erdbeersirup in meinem Kaffee, danke. Nein, auch nicht obendrauf.
Und dann gibt es das Summenzeichen, welches ich nicht mag.Es sieht gefährlich aus und macht mit seinem plötzlichen Auftauchen das elementare Verständnis der „Summe“ kaputt, also sozusagen den ersten Zugang, den man überhaupt zur Mathematik hatte. Psychologisch gesehen ist das wahrscheinlich etwa gleichzusetzen mit der Schlachtung und anschließenden kunstvollen Zubereitung des ersten Haustieres oder so. Außerdem halte ich die Ästhetik von Sigma für anfechtbar. Das ist ein hässliches Teil Zig-Zag mit anderen Dingen drüber und drunter, was immer schlecht ist, denn bekanntlich ist das gemeine Karoraster eines Papierblattes nur bedingt mit solchen Ausbrüchen vereinbar.

Die anderen griechischen Buchstaben sind ganz in Ordnung. Manchmal klingen sie wie Physik, und ich mochte Physik bekanntlich nicht. C-Mal-M-Mal-Delta-Theta! Keine Ahnung, wofür das steht, wohl irgendetwas mit Energie und Wärme, aber so klingt Physik.
Doch dann kam Xi. Man spricht es wohl „Ksi“, aber bisher wurden wir über „Schi“ unterricht. Auch mit dramatischer Dehnung: „Schi-i“. (Hat aber nichts mit Schiiten zu tun.) Bei ? frage mich regelmäßig, was durch den Kopf des mathematischen Großmeisters ging, der sich das aus einer Auswahl griechischer Buchstaben aussuchen durfte. Ich halte dieses mit unbekannte Indiviuum bei allem Respekt für seine offensichtliche Leistung für einen bekloppten egoistischen Pseudoexzentriker. ? ist nämlich nicht besonders kompatibel mit meiner Hand. Ich blicke bereits auf eine nicht unerhebliche Gallerie von verreckten Regenwürmern und horizontalem Loopinggekritzel zurück und ich bin der bescheidenen Meinung, dass der Meister des ? das Konzept „Form Follows Function“ nicht verstanden hat. Beziehungsweise er hat sich absichtlich dagegen gesträubt. Er hat sich für das enfant terrible der Buchstabenauswahl gehalten. (In der kalten Mathematik ist ja sonst so wenig Paltz für enfants terribles) Und selbst trainiert von zahlreichen Schwungübungen, zunächst mit einer improvisierten ?-Schablone, konne der ?-Meister natürlich sein Produkt schon ganz annehmbar auf Papier bringen. Die Früchte seinen jahrelangen akribischen Vorbereitung mir der mathematischen Untersterblichkeit seines Buchstaben als Ziel.
Und keiner kann Xi hübsch hinmalen. Aber keiner gibt es zu: oben erwähnte Eigenschaft mit „A“.
Vermutlich gibt es gemeine Übungsbücher zum ?-Malen. So, wie man Kindern das Notenschlüsselzeichen beibringt. Mit dem Unterschied, dass Mathematiker in ihrer Kindheit vielleicht Notenschlüssel gelernt haben, aber kein ?. Ich weiß noch nicht, ob ich eher glauben will, man erfahre die Kunst des Schi-i in verschwiegenen Abendseminaren während des Mathestudiums, oder ob es spezielle ?-Malbücher gibt, die völlig anonym in falschen Schachteln über das Internet zu bestellen sind.

quarter

Chroniken des Nahverkehrs

Dies ist eine Geschichte, die länger als 140 Zeichen ist. Normalerweise ist der Nahverkehr in 140 Zeichen recht gut beschrieben – passt ja alles rein, wenn es wiedermal irgendwo hängt. Aber heute haben drei rot-weiße Waggons meine Psyche nachhaltig geschädigt und das ist vielleicht ganz erwähnenswert – besonders für Menschen, deren Alltag von der Benutzung braver Verkehrsmittel geprägt ist.

Ich begann meine Reise am Marienplatz, da war ich noch sehr fähig, das zu akzeptieren, was mein Verkehrmittel vor hatte, mir vorzusetzen. Auf der Liste der Vergehen gegen den menschenfreundlichen Transport waram heutigen Tag nur eine kleine Tramvollbremsung am Mittag, aber das ist verzeihlich, Ampeln springen eben hin und wieder unerwartet aus dem Gebüsch neben die Schienen.

Sieben Minuten, Wartezeit: auch akzeptabel. Montags variiert meine S-Bahn-Beanspruchungszeit sehr, also muss man nehmen, was so kommt. S-Bahn kommt, gut voll, konnte trotzdem sitzen. Ich sitze sowieso lieber am Fenster, da brauche ich auch mir gegenüber kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich schamlos ausnutze, dass der Großteil der Menschheit für Gangplätze über Leichen geht. (Ein Gangplatz ist aber nur richtig cool, wenn man den Fensterplatz leer lässt. Das ist für die Rock’N’Roll, für mich ist das Doofheit in der Ausführung.)
Irgendwann stand S-Bahn ein bisschen in der Münchner Wildnis, auch noch okay. Ich habe die S-Bahn nicht gefragt, vielleicht musste sie grasen, vielleicht will sie ihren Passagieren einen Denkanstoß geben, vielleicht war es wieder die diabolische unvoraussehbare Ampel.

Pasing. Pasing ist dieser eine Bahnhof, an dem gerade gebaut wird. Das ist der Bahnhof, der sich schon länger in der Schönheitsoperationsnarkose befindet. Man sieht noch die hübschen grünen OP-Tücher, hier und da, geliftet ist er wohl auch schon (pun intended) aber sonst…
S-Bahn steht in Pasing.

Und steht.

Und steht.

Durchsage, nicht vom Band. Die haben viel vom Band, sogar das mit „aufgrund einer polizeilichen Ermittlung“. Das ist eine subtile Form der Selbst-Beleidigung, zumindest kann man das annehmen. Es gäbe ja keinen Grund, Durchsagen zu bauen, die nie verwendet werden würden.
Diese kam nicht vom Band: es gäbe eine Bahnübergangsstörung in Puchheim. Leider beherrsche ich die Bahnsprache nur in Auszügen, so weiß ich nicht, ob das der Code für eine zickende Schranke oder ein mittelgroßes suizidales Blutbad auf dem Übergang ist. Vermutlich ersteres.
Und dann stand die S-Bahn. Die Administratoren des Bahnhofs München Pasing haben jedoch weder Kosten noch Mühen gescheut und ließen am Nebengleis diverse ICEs ankommen und abfahren um uns optische Phänomen näherzubringen. (Bezugssysteme und so. Physik, bäh.) Wenn ein ICE so anrollte, dass man in der S-Bahn meinte, sie bewegte sich endlich, saßen die Verantwortlichen vermutlichen high-fivend vor ihren Bildschrimen. Richtig bewegt hat sich das S erst nach guten dreißig Minuten.

Weiterer optionaler Stop zwischen Leienfelsstraße und Aubing. Man kennt ja sonst nur die Panaromazwischenstationen bei Schneefall – in der Dunkel- und Schneefreiheit ist hier allerding der Sinn dahin. (Sollte man vielleicht einmal dem Verantwortlichen dieser in den Grundzügen zweifelsohne genialen Marketingidee sagen…)
Fünf Minuten.

Und dann probierte der Kutscher einmal aus, was passiert, wenn man die S-Bahn ein bisschen peitscht. Er hat vermutlich ausgeholt und geschrieen: „I put the ‚Schnell‘ back into ‚S-Bahn‘!“ und dann trat er dieses unbenutzt aussehende Pedal, oder was auch immer zu einer S-Bahngrundausstattung gehört, ganz durch. Und trieb das Vieh Richtung Puchheim. Und dann trat er das abgenutztere Pedal durch, aber er schaffte es doch nicht ganz.
Für die, die daran zweifelten: Eine S-Bahn kann rückwärts fahren. Und so vollzog sie ihre Kür mit Bravour. Die Einwohner Puchheims, die bereits beim ersten passieren ihres Bahnhofs aufgestanden waren, zeigen bedauerlicherweise keinen Respekt für das Fahrrichtungenrepertoire ihres Personenzuges. War gut, als die Banausen endlich ausstiegen. Eingestiegen ist der Duft von den Bremsen holländischer Wohnmobile am Zirler Berg.

Die S-Bahn weinte leise.

Abschließend folgt eine Illustration, welche ich im Zuge einer Maltherapie zur Vewältigung des Erlebten anfertigte. Das Original zeigt einen Nahverkehrszug mit seinem enigmatischen Grinsen und einen bösen S-Bahn-Chauffeur. (S-Bahn-Chauffeure sind nicht böse. Dies ist künstlerische Freiheit.) Er trägt eine Krone mit einem S unf grault seine dicke Perserkatze, in diesem Fall eine kleine S-Bahn. Dies sind nämlich die Insignien des Anführeres der Dunklen Seite des Nahverkehrs.  Gerne hätte ich ihm eine Darth-Vader-Maske gemalt, aber das stand nicht in meiner kreativen Macht, also musste als Ersatz die Krone hinhalten. (EDIT: Etwaiige Zufälle, wie ich erst heute morgen feststelle sind tatsächlich zufällig und unbeabsichtigt. Die Krone ist wirklich keine Anspielung, so wissend war ich zu dem Zeitpunkt gar nicht, und deshalt auch nicht als solche zu betrachten.) Der sitzt hauptberuflich in seinem HQ im Keller der ICE-Waschanlage und war neben diesem kulturellen Event auch für folgende andere Ereignisse verantwortlich – deshalb die Quartettoptik:  (a) Polizeiliche Ermittlung am Ostbahnhof (Mittwoch stadteinwärts an der Hackerbrücke pausiert) (b) Notarzteinsatz an der Hackerbrücke (Donnerstag, stadtauswärs am Stachus gewartet) (c) Weichenstörung an der Donnersberger Brücker (Donnerstag, stadtauswärts, immer noch Stachus)

quarter

Achja, die hässliche Optik ist Absicht. Wollte es zuerst ganz analog anfertigen, traute aber dme Lesbarkeitsgrad meiner handschrift bei dieser Größe nicht über den Weg.

silvestre

Menschen, Bilder, Emotionen

silvestre

Vorgestern war ja Silvester. Und ich könnte jetzt etwas Thematisches auf die Beine stellen oder weiter über Australien berichten. Das Publikum, dass ich mir soeben vorstelle hat sich per Handzeichen für was Thematisches entschieden. Wie in der Schule, haben sie gesagt, „Och Niiiina.. aber es war doch Silvester! Wir können auch wann anders weitermachen“. Dann machen wir halt wann anders weiter. Ihr habt gewonnen.

2009. Was gab’s eigentlich?

Letztes Jahr um die Zeit bedeutungsvoll als das Jahr mit dem Abitur bezeichnet, obwohl das Abitur natürlich gar nicht so schlimm ist. Das sagen ja alle. Mein persönlicher Wahrheitsvorschlag ist, dass die Abiturprüfungen natürlich recht unschrecklich sind, das was davor kommt, „abiturrelevant“ im Minutentakt und die Präsentation von dem Wort mit A als Ziel der dreizehn Jahre davor, das ist unschön. Vermutlich muss ein bisschen Psychoterror sein, fördert ja auch die Lernmotivation. Aber es ist keine mindestens neun Jahre aufwiegende Todesprüfung. Ich muss das jetzt sagen, wie stünde ich denn da, mit meinen zwei jetzt für mich quasi irrelevanten Leistungskursfächern und meiner seltsamen (neutral genug?) Colloquiumsprüfung, der nun als Schwank Massen begeistert? :-) Und beim Schnitt ist der Feinschliff sowieso egal. Bis auf die, die in den medizinischen Bereich wollen, sind alle, die ich kannte, irgendwo da hingekommen, wo sie hinwollten, obwohl es fast überall einen NC gab.

Ich hatte lange frei. Habe die Zeit genutzt, unnützes Wissen anzureichern. Für unnützes Wissen geographischer Art ist Sporcle ganz hilfreich, vorrausgesetzt man man hat kein Problem mit der englisch Sprache. Aber keine Sorge, irgendwann hat man auch Kyrgyzstan intus, und dann kommt es auch nicht mehr schlimmer. An guten Tagen schaffe ich alle Länder der Welt, allerdings auf Papier (bei porcle wird es dann zu chaotisch) und sortiert nach Kontinenten. Als nächstes sind die Hauptstädte dran, das kommt mir viel schwerer vor als die Länder. Liegt wohl daran, dass man viele noch nie gehört hat. Manche klingen wenigstens nett… bisher bestand mein Angebergut aus Ouagadougou (Burkina Faso),  Bandar Seri Begawan (Brunei) und vielleicht noch Phnom Penh (Cambodia… bzw. „Kambodscha“?) aber mindestels genauso toll sind wahrscheinlich Tegucigalpa (Honduras), Paramaribo (Suriname) und Funafuti (Tuvalu).. und so weiter. Kein besonders unterhaltsames Thema für andere Leute als mich selbst, nehme ich an.

Ich war das erste Mal auf der Südhalbkugel. Und innerlich total beleidigt, dass bei der Äquatorüberquerung kein Wort gesagt wurde und der Äquator nicht einmal auf den Inflight-Monitoren eingezeichnet war. Traurig, traurig.

Dieses Jahr wurde mir zwar nicht mein ganzes bilderzeugenes Equipment gestohlen, ich habe mich aber selber mit strategisch guten Liegenlassungsmethoden enteignet. Bilanz: Eine Speicherkarte mit einem Teil Urlaubsbildern (fasthundert, auschließlich Singapur.) die im Flugzeug wohl aus der Tasche gefallen sein muss und meine kleine wasserdichte Kamera, die in München irgendwo beim überhetzten Weihnachtseinkaufen abhanden gekommen ist. (Fremdeinwirkung hier allerdings nicht ausgeschlossen.)

Nenneswerte musikalische Stücke meiner Version von 2009:

  1. Harvey Danger – Flagpole Sitta aus dem Jahre 1998. Das lief ziemlich oft und ziemlich laut, als ich an der Abizeitung saß und gelegentliches mitbrüllen des Textes förderte mein Schaffen enorm. Höre ich natürlich jetzt auch noch gerne, aber Mitbrüllen geht so selten. Und da der Song auch nicht mehr der aktuelleste ist, stehen die Chancen für gemeinschaftliches Brüllen auf gesellschaftlichen Ereignissen sehr schlecht. Was wirklich schade ist.
    Außerdem gibt es dazu, habe ich auch schon irgendwann einmal verlinkt, glaube ich, die Großmutter des populären LipDubs, und ich mag LipDubs. (Und ja, ich kenne den LMU LipDub, allerdings mag ich den nicht so, der Text scares the shit out of me, oder was auch immer genau das auf Deutsch heißen würde.)
  2. Ingrid Michaelson – You and I Ja, Ingrid Michaelson muss selbstverständlich in die Liste. „You and I“ war vermutlich der Song von ihr, der das ganze Jahr in den oberen Wiedergabeplätzen war, vermutlich, weil man ihn mit einen zweieinhalb Minuten und der Ukulele und dem Geklatsche und dem einfachen Text und dem mitsingenden Kerl in der zweiten Strophe und den noch mehr mitsingenden Leuten am Ende immer hören kann. Wer es hören mag: Es ist immer noch auf MySpace, ganz unten
  3. Cœur de Pirate – Comme des Enfants Das hat mir Anne eingebrockt, die nach ihrem Frankreichurlaub arme Passanten wie mich mit YouTube Links zu französischen Videos beglückte. Cœur de Pirate war auch dabei, und weil ich das gut fand, war ich da hörte, kaufte ich mir das Album. Mittlerweile sind da nicht nur „Comme des Enfants“, sondern auch Printemps, Francis und noch ein paar mehr, die im iTunes-Zähler 100 stehen haben. Französisch habe ich ja auch einmal gelernt, allerdings verstehe fast kein Wort. Das ist eine gute Möglichkeit, sich das bewusst zu machen. Es hilft ein bisschen, um ein wenig Französisch wiederherzustellen. Le jour où dans tes lunettes mon regard s’est plongé (aus „Printemps“) ist sicher ein schöner Satz, es kommt ein Gegenüber mit Brille vor (was in der Popkultur sehr selten besungen wird, deshalb klasse)… aber dann ist Schluss mit der Kenntnis plonger heißt vielleicht „(ein)tauchen“, laut dem legendären Larousse, das ich seit mehreren Jahren nicht reöffnet habe, gibt es eine Bedeutung direkt zu regard: „qui est dirigé vers ce qui est situé au-dessous.“ der zu dem geleitet wird, was sich tiefer befindet? Und das heißt… ? Weiter: „où“ heißt „wo“ gemäß „Auf der Oder schwimmt kein grave.“ nun passt mir das „wo“ aber nicht zu einer offensichtlichen Zeitangabe. Ist das irgendeine bescheurte inverse Struktur? Egal, für mich heißt das jetzt:  Der Tag, an dem meine Aufmerksamkeit von deiner Brille (zu dir) hinunter abgelenkt wurde. (Ergibt begrenzt Sinn, der Kontext ist ein wenig „Super Trouper“.) Homepage.
  4. Peter Fox – Alles Neu War unser Abiintrovideolied. War ursprüglich, glaube ich, sogar mein Senf. So in der Theorie. Haben die, die mitgemacht haben, ganz großartig gemacht umgesetzt, während ich in Druckereibüros herumhing.  Die Tatsache, dass das für diesen Zweck verwendet wurde, fördert übrigens die Textkenntnis. (Gemeinschaftliches Brüllen!) Und Peter Fox ist auch klasse. Das könnte ich jetzt auch voller Stolz präsentieren, aber es ist im großen weiten Internet nicht verfügbar. Die Menschen mit der Exekutivgewalt haben es nur in unser ehemaliges Stufenforum geladen. Wir leben ja immernoch in dem your country, mit dem YouTube einem den Tag versauen kann in dem diverse Anwälte ganz lustige Gesellen sind.
  5. Wir sind Helden – Müssen nur wollen Muss auch erwähnt werden, war ja mein persönliches „Abilied“, aka die dreißig Sekunden Musik, die abgespielt wurden, als ich das Vergnügen hatte, von meinem Abiturfeiersitzplatz auf die Bühne zu schreiten. Für Laien dieser Sparte, Text des ausgewählten Abschnitts lautete: „Eine Hand in den Sternen, die andere im Hintern vom Vordermann / Das ist das Land der begrenzten Unmöglichkeiten/ wir können Pferde ohne Beine rückwärts reiten / Wir können alles was zu eng ist mit dem Schlagbohrer weiten / können glücklich sein und trotzdem Konzerne leiten“ und so weiter. Weil mir letztendlich das Abitamtam auch auf die Nerven ging, beziehungsweise dass In- und Output sich odt so unterschieden. (Und die Helden super sind) Hach, was bin ich gesellschaftskritisch.

Das war thematisch.

PS „Gemeinschaftlich Brüllen“ ist keinesfalls mit dem Gesang von Individuen mit nicht unerheblichen Mengen von Alkohol in ihren Organismen. Gemeint ist das gemeinsame Mitsingen eines Liedes, an dem auch Menschen teilnehmen, die bei der Verteilung der gesanglichen und besonders melodischen Fähigkeiten vernachlässigt wurden (z.B. ich), dies führt automatisch zu erhöherter Lautstärke und Abnahme der akustischen Ästhetik.

Australia IV: Airlie Beach

Verehrtes Auditorum, schon keine Lust mehr? Ich werde diesen Umstand jedoch ignorieren.

Airlie, Airlie, Airlie. Man muss da erst einmal hinkommen. Im Gegensatz zu Metropolen wie Marlborough ist Airlie nämlich nicht auf allen Karten eingezeichnet und nicht bestens ausgeschildert. Allerdings ist es sozusagen ein Pflichtstop für Backpacker und die Greyhoundbusdichte nimmt auf den Straßen um Airlie auch spürbar zu, der Altersdurchschnitt der Reisenden hingegen ab. Ist vermutlich noch recht neu, das Airlie. Im Grunde liegt Airlie Beach zwischen Proserpine und Bowen (beide sehr, sehr gut ausgeschildert) und ist Gateway to the Whitsundays. Man kann also von dort sehr gut Ausflüger auf die Whitsunday Islands machen, die sind sehr hübsch. Die heißen so, weil sie an einem Pfingstsonntag entdeckt worden sind.  Von Captain Cook persönlich. Beziehungsweise, eigetnlich war es erst Pfingstsamstag, aber weil man damals die Datumsgrenze noch nicht gebaut hatte ignorierte, ging mal davon aus, dass es wohl Pfingstsonntag sei.
Es gibt die Whitsunday Island selbst. Danaben gibt es vorallem noch Hamilton Island, eine blöde Protzinsel. Wenn man aufpasst, sieht man Hamilton Island manchmal in den Medien, wenn eine Parade von Kaspern in Segelkostümen durch den Sand hüpft. Man kan in Hamilton Island sogar Flugzeuge auf asphaltieren Landebahnen landen und in größeren Hotelkomplexen wohnen. Wenn man das will. Der Rest der Inseln darf vermutlich nicht touristisch verschandelt werden. Folglich ist er das auch nicht besonders. Alles weitere in den Fotos. Und: Nicht weinen. ;-)

In Airliee selbst gibt es nicht so viele Attraktionen. Airlie hat auch eine Lagoon, also ein kostenloses Salzwasserschwimmbad am Meer. Weil das Baden im Merr gefährlich ist. Allerdings hier nicht wegen der Haie, sondern vorallen wegen der Quallen.

KSF Jellyfish. Quallen gibt es sowieso sehr viele, die meisten sind unangenahm, aber harmlos. Wie Ameisen. Der Unterschied ist, dass meistens coole Pigmentveränderungen auf der Haut bleiben und man damiteine ganze zeit Narben zum angeben hat. Ich habe derzeit auch zwei kaum sichtbare Streifen von einer  Qualle (aus Singapur) am Unterarm, um das der Angerberei wegen zu erwähnen. Das ist der Prototyp Qualle. Jetzt gibt es noch gefährliche Quallen. Die gefährlichsten, vor denen immer und überall gewarn wird, sind die Marine Stingers, box jellyfish, sea wasps oder wie sind sonst noch genannt werden, auf deutsch meistens Würfelqualle, seltenser Seewespe. Die gibt’s eigentlich nur in Queensland und nur im australischen Sommer. Da geht das Publikum dann nur in Ganzkörperanzügen ins Wasser heißt es. So genau weiß ich das nicht, es war ja Winter. Sollte einem so ein Stinger begegnen, wird man gelähmt und erstickt, wenn sich niemand zufällig findet der einen beatmet. Weniger tödlich ist die Irukandji, das sind ganz kleine Quallen, die deshalb auch durch sämtliche Schutznetzte kommen. begegnet man Inrukandis, führt das wenig später seltsamerweise zu Kreislaufproblemen, Übelkeit, Kopfschmerzen und so weiter. Das kann einen auch dahinraffen, passierte allerdings erst zweimal insgesamt. Trotzdem ist es natürlich irgendwie unlogisch, wenn man wegen einer Quallenbegegneung das Vergnügen hat, Erbrechen zu dürfen – alleine deshalb sind Irukandjis auch blöd. Ach ja, scheinbar ist immer und überall das einzig wirksame Mittel gegen Nesselzellen auf der Haut Essig. Auch hier gibt es hin und wieder witzige Essigflaschenstationen an Stränden.

Sonst gibt es viele junge Reisende, was bedeutet, dass hier ausnahmsweise manche Bars auch bis Mitternacht geöffnet haben und es dem McDonalds auch nichts ausmacht, dass die wenigsten seine Gäste wegen des Essens kommen, sondern vielmehr wegen dem kostenlosen WLAN und ihren kleinen Kaffee als Entschuldigung neben den Laptop stellen, wenn überhaupt. Und dann herrscht in Airlie genau die Stimmung, weswegen wohl so viele Ex-Schüler nach Australien reisen. Nichtstun. Vielleicht morgen in den Greyhound steigen.
Was es aber gibt, sind wilde Tiere. Vögel. Ich halte Kakadus auf dem Balkongeländer für ziemlich klasse. Und ja, sie fressen auch aus der Hand.


Airlie Beach, Whitsundays, Bowen und Kakadus
















Australia II: Fraser Island

Weiter mit, wie gesagt, Fraser Island. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Sie liegt recht nah an der Küste des Festlandes. Auf dem Bruce Highway fährt man etwa vier Stunden von Brisbane nach Norden bis nach Hervey Bay, wo die Fähren ablegen.

KSF Der Bruce Highway ist das Stück Highway zwischen Brisbane und Cairns und ist etwa 1700km lang. Der Bruce Highway ist ein Stück vom Highway 1, der praktisch einmal um Australien geht. Er heißt nur alle paar hundert oder tausend Kilometer anders und im größten Teil Queenslands eben „Bruce Highway“. Foto vom Highway dürfte mit dem nächsten Post kommen. Hoffe bis dahin auf Desillusionierung. Ach ja, benannt ist die Straße nach Adam Bruce, toter australischer Politiker. Hätte auch spannender sein können.

Mit der Fähre fährt man dann von Harvey Danger Hervey Bay etwa einen Stunde. Woran das liegt, kann man am besten in Google Earth sehen, ganz direkt kann man nämlich nicht nach Fraser schippern. Und vorallem auch: Ohne Auto, vermutlich. Auf der Insel sind nämlich nur Fahrzeuge mit Allradantrieb erlaubt und auch dann darf man soweit ich das noch weiß, auch noch verhältnismäßig viel für die Autobegleitung zahlen. Leihen kann man Autos auch und dann damit tolle Unfälle bauen, das ist aber auch nicht ganz billig.
Wir haben deshlab vor Ort eine touristische Inselrundfahrtgemacht, im lustigen Allradantriebsbus und mit hauptsächlich italienischem Publikum. Im Runde hat man da gesehen, was es auf Fraser so zu sehen gibt: Den Süßwassersee McKenzie, den 75-mile-Beach, offizieller Highway und Landebahn für kleine kleine Flugzeuge und so weiter. Das sieht man sehr schön mit den Bildern. Wofür Fraser auch bekannt ist, sind übrigens Dingos, deshalb haben sie überall Dingoschilchen und Schutzzäune (damit Dingos keine Essensreste klauen oder sowas wie Kleinkinder anbeißen) aufgestellt. Gesehen habe ich allerdings keinen, aber so spektakulär sind Dingos auch nicht. Im Prinzip sind das braune Hunde, die große Ähnlichkeit haben mit den Viechern, die auch in Süd-Ost-Asien am Strand herumrennen. Tatsächlich ist es wohl so, dass sich Dingos, beziehungsweise Dingomischlinge, schon soweit ausgebreitet haben. Also, so richtig australisch sind die wohl eh nicht.
Nebenbei ist vielleicht noch interessant, dass es auf Fraser viele exotische Baumarten gibt, hauptsächlich, weil man ausprobieren wollte, welche Bäume Spaß am Sandboden haben. Das haben wohl auch die meisten.

Baden kann man auf Fraser übrigens nicht. Es gibt zu starke Strömungen und außerdem Haie. Das ist auch durchaus plausibel, man sieht auch genug großeses Säugetierzeug herumschwimmen. Sitzt man nämlich mit Italienern im Bus, wird man mit Sicherheit lautstark auf alles hingewiesen, was vor der Küste entlanghüpft. Buckelwale, Delfine und Orcas. Ich persönlich habe zwar nur den Orca gesehen, aber damit hatte sich die Natur auch schon ein Sternchen verdient gehabt. Wilde Tiere sind super.


Fraser in Bildern. Nicht geeignet für Zuschauer mit einer Sonnenuntergangsintoleranz. Das meine ich ernst.















Nächstes Mal gibt es vermutlich eine on-the-road Episode. Oder, vielleicht mache ich die auch gleich im Anschluss. Hihi.

sporeairport

Australia I: Frankfurt – Brisbane

Dieser Eintrag ist vermutlich ein bisschen langweilig. Aber er hat nette Bilder, also man kann es sich schon antun, es ist ja nicht so, als ob man die Konfrontation mit weniger Spannendem nicht gewohnt wäre.

Herzlich Willkommen meine Damen und Herren, das ich Sie kurz mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut machen?

Dies ist der erste einer Reihe von Australien Posts, wörumber der geht, das kann man im Titel lesen. (Im Titel liest man übrigens auch „Australia“ – und das deshalb, weil mich erst einmal jemand überzeugen muss, dass es nicht schöner als „Australien“ kling oder aussieht.)
Neu ist hierbei lediglich, dass es mehr Bilder gibt (Immernoch lightbox, leider, gibt’s einen besseren Ersatz?) und die sogenannten Klugscheißerfakten. Diese Klugscheißerfakten benennen, was ich selbst in Australien
gelernt habe, sind deshalb nicht unbedingt allgemein gültig und natürlich furchtbare Klugscheißerei für alle, die das schon vorher wussten – aber davon wollen wir ja nicht ausgehen.
Auf geht’s.

Wenn man nach Australien möchte, muss man da erst einmal hinkommen. Ums Umsteigen irgendwo in der Welt kommt man ja leider nicht herum. Im Grunde bleiben da drei Möglichkeiten: Dubai, Bangkok oder Singapur. Dubai mag ich nicht, Bangkok war ich bereits öfterts: Also Singapur. Mit Singapore Airways. Die fliegen zwar in Deutschland nur Frankfurt an, aber das ist nicht so schlimm, schließlich ist es immernoch die tollste Airline der Welt. (Oder auch: Die einzige mit über hundert Filmen in allen Klassen und die einzige, die noch Socken und Zahnbürsten verschenkt. Ja, das ist Grund genug, die zu mögen.)
Wenn man also von München drei Stunden nach Frankfurt braucht, nochmal vier Stunden am Flughafen sitzt und dann zwölf Stunden fliegt, ist man schon ganz nah bei den zwanzig. Und noch lange nicht fertig.

Als wir also etwa um sieben Uhr morgens am Changi Airport in Singapur landeten, war es stockdunkel. (Das steht im Widerspruch zu dem „Am Äquator geht die Sonne um sechs auf und im sechs unter“, was die Lehrer immer sagen, deswegen erwähne ich das. Auch möglich, dass die Lehrer eine alternative Definition von „aufgehen“ haben.)
Der Changi Airport ist ja fast schon legendär, gewinnt ständig Preise und gilt als der beste Flughafen der Welt. Ich habe das nie ganz so verstanden, aber wenn man im Transit sitzen darf, dann ist das schon ziemlich nachvollziehbar. Die haben dort Fußmassagemaschinen, Koiteiche und ein Schmetterlingshaus.

sporeairport

Das sieht so aus. (Also, wenn man die Auswahl hat: In Dubai pennen die Leute im Transit haufenweise am Boden, eingewickelt in mitgenommene Flugzeugfetzendecken.)

Man mag ja dann gar nicht mehr rein in so Flugzeug, man muss aber wohl. Singapur-Brisbane, nochmal neun Stunden.

KSF I:
Wir sind nun bei über dreißig Stunden Reise. Das klingt jetzt ganz furchtbar, ist es aber eigentlich nicht. Auf dem neun Stunden Flug ist der Kopf schon so im Eimer, dass man wach nur noch etwa drei mitbekommt. Das geht dann ganz, ganz schnell.

Aus dem Fenster sieht man dann das australische Outback, allerdings eher von der ganz unspannenden Seite.

outback

Nach dem Outback ist man dann in Brisbane, gemäß der Insiderausprache möglichst ohne Vokale, also: Brsbn. Also, noch nicht ganz: zuerst muss man durch ziemlich strenge Kontrollen.

KSF: Während die Personen, die einreisen, ziemlich reibungslos ins Land dürfen, sind praktisch alle Formen von Lebensmitteln und deren Freunden verboten. Das ist zwar meistens so, aber in Brisbane ist es so interessant umgesetzt, dass die Hundestaffel persönlich alle Koffer beschnüffelt und etwa siebzig Pronzent der Einreisenden auspacken müssen. (Sie haben mit hundert angefangen – irgendwann war der Andrang zu groß)

Als wir in Brsbn aus dem Flughafen traten war es acht Uhr Abends, wieder stockdunkel und Brisbane war kalt und tot. Ständig fuhren Busse zur Gold Coast und Sunshine Coast vom Flughafen ab, das Shuttlebüschen in die Innenstadt kam fünfundzwanzig Minuten später. So konnten wir wenigstens zum Hotel, nur um sich dann gegen die aufkommende Unlust, Gefühl des Unwohlseins und das Berechenen von Moment – wie lange trage ich jetzt eigentlich schon meine Bekleidung? nach der ewigen Anreise hinwegzusetzen, um sich in eine Nahrungsmitteleinrichtung zu zwingen. Um halb zehn ist das allerdings kein einfaches Unterfangen.

KSF: In Australien werden die Bürgersteige viel zu früh hochgeklappt. Wirklich! Geschäfte schließen um sechs, Restaurants etwa um acht, Bars sind um zehn auch schon zu. Das gilt auch für die meisten Fastfoodketten, wenn sie nicht gerade sehr zentral liegen. Das ist natürlich bescheuert, wenn man schon ein Land hat, wo es die Temparaturen erlauben würden, ewig draußen zu sitzen.

Das einzige, was geöffnet hatte, war ein Burger King in der Fußgängerzone, der in australien nciht „Burger King“ sondern „Hungry Jack“ heißt und das alte Burger King Logo hat. Ansonsten war die Stadt voll mit besoffenen Teenagern.

KSF: Alkohol gibt’s in Australien zwar ab 18, aber nur in Restaurants/Bars mit Lizenz und sonst nur im Liquor-Store.

Die besoffenen Teenager waren aber gerade kollektiv dabei zu gehen, schließlich war es dann letztendlich auch schon fast elf. Die haben vermutlich einen völlig anderen Biorhythmus, das muss man auch akzeptieren.

Der erste Morgen in Brisbane wie all die anderen Morgende in Brisbane mit einem Sonnenaufgang vor sechs. (Wenn ich König von Australien wäre, würde ich die Zeitzone so setzten, dass meine Sonne nicht vor sechs aufgeht, um dann schon um fünf unterzugehen. Aber das nur am Rande.
Wir waren ja eigentlich permanent on the road, also war das auch gleichzeitig der einzige vollständige Tag in der Stadt. Wir sind zunächst in den/die/das Lone Pine Koala Sactuary gefahren, das ist eine Art Zoo, bei der man touristengerecht die Viecher auch anlangen darf. Das heißt: Die Kängurus, Koalas dufte man nur gegen Bezahlung für Fotos ankuscheln. Übrigen stinken Koalas auch nicht so besonders viel mehr als andere Tiere. Sie schlafen aber weitaus mehr als andere Tiere.

Tiere in Bildern














Rest des Tages: Brisbane. Zunächst die Fußgängerzone.

KSF: Australien ist sehr frei von Ketten, besonders von denen der Bekleidungsgeschäfte. Selbst in den Teilen der nicht-westlichen Welt, in denen ich bisher war, also Dubai, Bangkok, Singapur überschlagen sich die H&Ms, Forever21/18s, Topshops, Accessorizes und was es sonst noch so gibt. In Australien habe ich keine einzige gesehen. Die haben ihren eigenen Kram, der dem normalen kettengewohnten Auge missfallen dürfte (viel Fetzenartiges, qualitativ nicht besonders hochwertig) – und das ist auch noch eher teurer. Ach, übrigens, australische Bekleidungsmarken sind in Australien weitaus teurer als im Ausland (Ausland hier: asiatischer Raum und USA)

Danach noch ein bisschen die Stadt und den botanischen Garten. Brisbane ist eine recht nette Stadt, aber sicher angenehmer, wenn man nicht ständig vor der Dämmerung wegrennen müsste.

Brisbane in Bildern






Und das nächste Mal ginge es dann weiter mit Fraser Island.

Dienstag, Weihnachten minus zwei Tage

Es ist Dienstag. Das ist der Tag, an dem ich vier Stunden zwischendrin frei habe. Die kann mehr oder weniger sinnvoll nutzen, aber irgendwann innerhalb dieser vier Stunden muss Kaffeeeinnahme stattfinden, was ich jetzt gerade hier tue. Ich bin allein, anders als die meisten anderen Dienstage, insofern muss ich mich diesen Dienstag darauf beschränken schriftlich zu erzählen und dabei sooft wie möglich „Dienstag“ zu schreiben, zumindest in den ersten Sätzen, wie man sieht.

Dienstag beginnt viel zu früh, etwa um sechs mit einer humanen Weckvorrichtung. Die maschienelle Weckvorrichtung ist nämlich irgendwann in der Nacht ausgefallen. Und wie das so ist, meldet sie das natürlich auch nicht. Wecker sollten zumindest irgendwo ein großes „Error“ stehen haben, bevor sie gedenken auszufallen. (Alleine des Wortes „Error“ wegen)

Dann geht Dienstag weiter mit der Reise, via Bus und S-Bahn. Letztere ist wie öfters am Dienstag verspätet. Aber das war nicht so schlimm, es war ja nicht so kalt. Ich lief aus Langeweile ein „Guten Tag“ in den Schnee. Gesehen hat es vermutlich keiner, wenn es jemand gesehen hat, dann hat er es sicher nicht erkannt. (Schön war es nicht) Das war ein Schachzug aus Prinzip, weil man eigentlich dem ganzen Blödsinn, den sie Menschheit in Schnees läuft (oder uriniert) in Verkehrsmittel schmiert oder auf Toilettenwände malt entgegenwirken. Zumindest in angelaufene Scheiben ließe sich auch mehr als „Fuck“ schreiben – theoretisch.

Erkenntnis auf der S-Bahnfahrt: Manchmal kann man Langeweile riechen. Der Geruch der Langeweile ist unbeschreiblich, aber wenn man ihm begegnet, dann merkt man das sofort. Dann laufen im Gehirn geheimnisvolle Prozesse ab an deren Ende ein großes „Achtung, langweilig“, projiziert auf die Großleinwand des innen Auges steht.

Analysis, letzte Vorlesung im Jahr in der. Geringe Teilnahme. Die an weihnachten großzügig verschenkte Ressource Zeit wurde hier voll ausgeschöpft. Das ist in Analysis immer so, da läuft eine punktgenaue Zeitaufzeichnung mit, in Dozentenform. Vorlesungsminuten und freie Minuten werden ganz ganz genau aufgewogen. Ein Konzeptbruch zu Weihnachten wäre allerdings eine nette Idee gewesen. Aber man kann nicht alles haben.

Freistunden, für Weihnachten eingekauft. Ereignislos. Bis auf die Massen von Schulklassen. Vermutlich Wandertage, jedenfalls verhielten sie sich so. Sie hatten McDonald’s Tüten („Megges“, bei uns war es damals noch „Meckes“ bzw. „Mäcces“), super gegelte Haare und exquisite Gesprächsthemen. Die mänlichen Schüler schmückten stolz das prägende, vermutlich durchwegs positive, Erlebnis aus, aus einem Erotikladen geworfen worden zu sein. Beziehungsweise der eine. Sein auf der Suche nach einer nie dagewesenen Gelrichtungsalternative kläglich gescheiterer Freund sei „voll geil rausgerannt“. Weibliche Schüler fischten darauf schwer beeindruckt weiter einzelte Pommes aus ihren braunen Tütchen. (Das einzelne Fischen der Pommes aus großen braunen Tüten mag ich persönlich nicht besonders gerne . Das liegt daran, dass man die genaue Aufbewarungmethodik der Pommes nicht sieht und dass man sich dann alles mögliche vorstellen kann, vorin, voran und vorauf die einzelnen Pommes ihr Dasein bis zum Verzehr fristen. Und wo doch braune Tüten sowieso normalerweise Dinge verpacken, die man nicht sehen soll. Kompost ist noch das geringste Übel.)

Danach EiP. Da von mir hochgeschätzte Auditorium war heute zum Großteil abwesend oder kam viel zu spät und saß dann woanders. Das war ein sehr, sehr trauriger Umstand. Ich musste mich deshalb mit Alternativbeschäftigungen von meinem Leid ablenken. Wenigstens schenkte EiP fünfzehn Minuten Weihnachtsfrei, was dann dazu führe, dass ich von der MVV einen zwanzigminütigen Aufenthalt auf einem All-Inklusive-Bahnsteig ermöglicht bekam. Das war toll.

Jetzt sitze ich in der S-Bahn nach Hause, habe bereits Grundschüler mit meinem Getippe schwer beeindruckt („Hast das alles du geschrieben?“ – Sie konnten etwa einen Absatz sehen.) Einen schönen Tag noch.

//Geschrieben ist das hier ausschließlich im Café, am Bahnhof und der S-Bahn. Immer in Fünfzehn-Minuten-Stückchen.

Glitzer und Äpfel

Ich muss gestehen, ich habe jetzt leider keine Lust mehr über Lipschitz-Stetigkeit nachzudenken. Es ist ja auch schon spät. Möchte bei dieser Gelegenheit anmerken, dass mein Gewissen ein egoistischer penetranter Unsympath ist. Das läasst mich fast gar nicht in Ruhe. Aber um die Uhrzeit am Samstag geht es einigermaßen.

Folglich werde ich die Gelegenheit nutzen, mich unbeliebt zu machen. 

Ich war heute im Kino. Es gab „New Moon“. Es war ein Gruppenzwangkino, aber eventuell hätte ich mir den Film auch so ansehen wollen. Zwar nicht auf deutsch und nicht an einem Samstag, aber an sich ja schon. Vielleicht. 
„New Moon“ ist, wie man ja weiß, eine Literaturverfilmung. ich habe besagte Literatur auch gelesen, vor etwa einem Jahr. Damals, am 30. Januar (stimmt das?) habe ich Vormittags meine Facharbeit abgegeben und mich Nachmittags mit Büchern belohnt, die man möglichst ohne Belastung des Gehirns lesen kann, als Ausgleich zu dem, was ich für die Facharbeit lesen musste.
Also habe ich mir damals die sagenumwobene Twilight-Saga komplett gekauft. Gehört hatte ich schon viel darüber. Immer wieder ein bisschen. Es hat zum Beispiel ein wenig gebraucht, bis ich verstanden habe, dass dieser „Twilight“-Kram das Original ist zu den seltsamen deutschen Büchern mit dem komplett bescheuerten Wortspiel als Titel. (Zur Erinnerung: „Bis(s) zum Morgengrauen“ und Freunde) Als ob man sonst mit den überwältigenden Fähigkeiten von Titelübersätzern mit ihrer besonderen Leidenschaft für „Liebe“ nicht schon genug Anlass zum Kopfschütteln hätte… (Heute erst wieder einen Trailer gesehen. Originaltitel: „The Rebound“. Deutscher Titel: „Lieber Verliebt“) Aber das ist ein ganz anderer Teller Buchstabensuppe.

Die englischen Twilight-Bücher haben zunächst wirklich hübsch Cover. Das muss man ihnen lassen. Die Illustrationen sollen hauptsächlich tiefsinnige Metaphern sein, aber an Genialität grenzen sie bedauerlicherweise nicht. Trotzdem, der rote Apfel auf dem ersten Band ist nett.

Und dann kommt die Story. Wir haben eine Sterbliche, das ist die Bella und einen Vampir, das ist der Edward. Und die verlieben sich jetzt. Das ist aber mit Komplikationen verbunden, weil Vampire ja theoretisch die Bella essen könnten. Beziehungsweise umbringen. Das wäre die Grundidee. Dann ist noch erwähnenswert, dass Vampire an sich und der Edward im Speziellen als ungeheuer gutaussehend beschrieben werden. Und das wäre die Grundidee der Hysterie um dieses Schriftwerk.
Im ersten Band ist die Handlung noch ganz nett, für ein Buch für eine weibliche Zielgruppe, zu der ich nicht mehr gehörte. (Aber wir erinnern uns: Lesbar ohne Hirn) Es ist entspannend, dass ein Fantasybuch ohne blöde Drachenviecher auskommt, weil es so für keinen Verlag einen Grund gibt, eine grinsende/weinende/erschreckende/wütende Drachenvisage auf das Titelbild drucken zu lassen. So fällt es leicht, das Buch von anderen „Fantasy“-Werken der Unterhaltungsliteratur für Kinder und Jugendlich zu unterscheiden. :-) Außerdem gibt es eine Hysterie und da ist es immer nett, ein bisschen mitzumachen. Ist doch schön, wenn Kinder sich auf Bucherscheinungen freuen wie auf Weihnachten und wenn die, die sonst nicht lesen, auch einmal ein bisschen mitreden können. Es war ja auch viel toller, „Harry Potter“ zu lesen, als ich ihn gelesen habe als wenn ich jetzt mit dem ersten Band anfangen müsste.

Also habe ich das gelesen. Ging leicht und schnell und war nicht besonders anspruchsvoll. Aber ich frage mich seit dem, ob denn die ganze weibliche Fangemeinde die stockdoofe Hauptperson Bella, aus deren Perspektive erzählt wird nicht als Beleidigung sehen. Man muss sich doch weigern, sich mit dem geistigen Niveau eines Toastbrotes zu identifizieren. Oder ist es so, dass man am Anfang, wenn in der Regel die Figur noch mental ganz in Ordnung scheint, auf sie herein fällt und dann die nächsten tausend Seiten nicht mehr aus dem Toastbrotkasten kann?
Das ist wohl ein Phänomen. Mir fällt da spontan „The Princess Diaries“ ein, das jetzt nach zehn Bänden vor gar nicht so langer Zeit zum Ende gekommen ist. Ganz zu Beginn war die Figur Mia Thermopolis, wohnhaft in Manhattan, die irgendwann, vermutlich mit 16, erfährt, dass sie Prinzessin eines europäischen Landes ist, überaus sympathisch und den bösen Püppchenfeinden weitaus überlegen. Etwa ab dem fünften Band nahm die Intelligenz gleichzeitig mit der Individualität deutlich spärbar ab, davor nur ein bisschen. Im achten Band agiert Mia mit dem Verstand einer abgelaufenen Tüte Vollmilch. An das neunte kann ich mich nicht erinnern, das zehnte Buch habe ich nie angefasst.
Irgendwann würden beide Heldinnen reduziert auf Beziehungsgeseusel. Die Form von Beziehungsgeseusel, wenn es nichts zu Seuseln gibt. Erläutern wir einmal das Geseusel anhand eines Schweinsbratens.
Figur möchte Schweinsbraten, Figur bekommt Schweinsbraten. Figur freut sich, Schweinsbraten auch.
Doch dann.
Figur (denkt): Mein schöner, schöner, schöner Schweinsbraten! Du bist wirklich sehr lecker! […] Du schmeckst gut, lieber Schweinsbraten […] Ob der Schweinsbraten mich wohl auch so gerne mag wie ich ihn? Soll ich ihm sagen, dass er mir schmeckt? Nein, dass kann ich auch nicht, er muss zuerst sagen, dass er froh ist, dass ich ihn essen.
Schweinsbraten: schweigt.
Figur (denkt): Er hat immer noch nichts gesagt. O GOTT, er mag nicht, dass ich ihn esse. Ich muss weinen. (Figur weint) Das ist so gemein, nach alles, was ich für ihn getan habe. Er möchte sicherlich von jemand anderem gesessen werden, nicht von mir! Sicherlich hat er in der Metzgerei jemanden gesehen und jetzt möchte er lieber von ihr gegessen werden als von mir, O GOTT ich bin am Boden zerstört. Ich hör auf zu essen.
Figur: Schweinsbraten?
Schweinsbraten: Ja?
Figur: Schweinbraten, ich weiß, dass dich in der Metzgerei noch jemand angeschaut hat und du möchtest lieber von jemand anderem gegessen werden, richtig? Schweinbraten, sag mir die die Wahrheit – es bricht mir das Herz, aber spricht es aus. (weint)
Schweinbraten: Nein, nein, du bist mir schon recht, du darfst mich essen.
Figur freut sich: Schweinsbraten will nur von mir gegessen werden! Schweinsbraten ist super. […] Figur denkt: Puh. OH GOTT, Schweinsbraten braucht eine Beilage.. OH GOTT ich brauche eine PERFEKTE BEILAGE für Schweinsbraten und finde keine!!!! OH GOTT was mach ich jetzt?!?! Schweinsbraten wird NIE mein ABSCHLUSSBALL (!!!) GERICHT sein, wenn ich ihm keine schöne Beilage gebe!!!!
Schweinsbraten: Was is denn los?
Figur: DU BIST HEUTE AUF MEINEM TELLER UND ICH HABE KEINE PERFEKTE BEILAGE!!!
Schweinsbraten: Der Kartoffelsalat passt doch.
Figur: Puh!
Figur denkt sich: Schweinbraten ist schon wieder so schweigsam. Was hat er nur? OH GOTT, er will bestimmt, dass ich ihn salze! Alle, die ich kenne, salzen ihre Schweinsbraten, er erwartet das bestimmt von mit OH GOTT, er will nicht, dass ich ihn esse, wenn ich ihn nicht salze!! OH GOTT – ICH WILL IHN NICHT SALZEN!!!!
Schweinsbraten: Was hast du denn schon wieder?
Figur: ICH WILL DICH NICHT SALZEN!!!!!!!! ABER DU WILLST NICHT VON MIR GEGESSEN WERDEN, WENN ICH DICH NICHT SALZE!!!!
Schweinsbraten: Mir ist alles recht, mach, was zu willst.

Ich gebe zu, das war eher „The Princess Diaries“  – einen „Twilight“ Entwurf habe ich auch, aber für das Ende war ich letztendlich dann zu müde. :-)