Australia I: Frankfurt – Brisbane

Dieser Eintrag ist vermutlich ein bisschen langweilig. Aber er hat nette Bilder, also man kann es sich schon antun, es ist ja nicht so, als ob man die Konfrontation mit weniger Spannendem nicht gewohnt wäre.

Herzlich Willkommen meine Damen und Herren, das ich Sie kurz mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut machen?

Dies ist der erste einer Reihe von Australien Posts, wörumber der geht, das kann man im Titel lesen. (Im Titel liest man übrigens auch „Australia“ – und das deshalb, weil mich erst einmal jemand überzeugen muss, dass es nicht schöner als „Australien“ kling oder aussieht.)
Neu ist hierbei lediglich, dass es mehr Bilder gibt (Immernoch lightbox, leider, gibt’s einen besseren Ersatz?) und die sogenannten Klugscheißerfakten. Diese Klugscheißerfakten benennen, was ich selbst in Australien
gelernt habe, sind deshalb nicht unbedingt allgemein gültig und natürlich furchtbare Klugscheißerei für alle, die das schon vorher wussten – aber davon wollen wir ja nicht ausgehen.
Auf geht’s.

Wenn man nach Australien möchte, muss man da erst einmal hinkommen. Ums Umsteigen irgendwo in der Welt kommt man ja leider nicht herum. Im Grunde bleiben da drei Möglichkeiten: Dubai, Bangkok oder Singapur. Dubai mag ich nicht, Bangkok war ich bereits öfterts: Also Singapur. Mit Singapore Airways. Die fliegen zwar in Deutschland nur Frankfurt an, aber das ist nicht so schlimm, schließlich ist es immernoch die tollste Airline der Welt. (Oder auch: Die einzige mit über hundert Filmen in allen Klassen und die einzige, die noch Socken und Zahnbürsten verschenkt. Ja, das ist Grund genug, die zu mögen.)
Wenn man also von München drei Stunden nach Frankfurt braucht, nochmal vier Stunden am Flughafen sitzt und dann zwölf Stunden fliegt, ist man schon ganz nah bei den zwanzig. Und noch lange nicht fertig.

Als wir also etwa um sieben Uhr morgens am Changi Airport in Singapur landeten, war es stockdunkel. (Das steht im Widerspruch zu dem „Am Äquator geht die Sonne um sechs auf und im sechs unter“, was die Lehrer immer sagen, deswegen erwähne ich das. Auch möglich, dass die Lehrer eine alternative Definition von „aufgehen“ haben.)
Der Changi Airport ist ja fast schon legendär, gewinnt ständig Preise und gilt als der beste Flughafen der Welt. Ich habe das nie ganz so verstanden, aber wenn man im Transit sitzen darf, dann ist das schon ziemlich nachvollziehbar. Die haben dort Fußmassagemaschinen, Koiteiche und ein Schmetterlingshaus.

sporeairport

Das sieht so aus. (Also, wenn man die Auswahl hat: In Dubai pennen die Leute im Transit haufenweise am Boden, eingewickelt in mitgenommene Flugzeugfetzendecken.)

Man mag ja dann gar nicht mehr rein in so Flugzeug, man muss aber wohl. Singapur-Brisbane, nochmal neun Stunden.

KSF I:
Wir sind nun bei über dreißig Stunden Reise. Das klingt jetzt ganz furchtbar, ist es aber eigentlich nicht. Auf dem neun Stunden Flug ist der Kopf schon so im Eimer, dass man wach nur noch etwa drei mitbekommt. Das geht dann ganz, ganz schnell.

Aus dem Fenster sieht man dann das australische Outback, allerdings eher von der ganz unspannenden Seite.

outback

Nach dem Outback ist man dann in Brisbane, gemäß der Insiderausprache möglichst ohne Vokale, also: Brsbn. Also, noch nicht ganz: zuerst muss man durch ziemlich strenge Kontrollen.

KSF: Während die Personen, die einreisen, ziemlich reibungslos ins Land dürfen, sind praktisch alle Formen von Lebensmitteln und deren Freunden verboten. Das ist zwar meistens so, aber in Brisbane ist es so interessant umgesetzt, dass die Hundestaffel persönlich alle Koffer beschnüffelt und etwa siebzig Pronzent der Einreisenden auspacken müssen. (Sie haben mit hundert angefangen – irgendwann war der Andrang zu groß)

Als wir in Brsbn aus dem Flughafen traten war es acht Uhr Abends, wieder stockdunkel und Brisbane war kalt und tot. Ständig fuhren Busse zur Gold Coast und Sunshine Coast vom Flughafen ab, das Shuttlebüschen in die Innenstadt kam fünfundzwanzig Minuten später. So konnten wir wenigstens zum Hotel, nur um sich dann gegen die aufkommende Unlust, Gefühl des Unwohlseins und das Berechenen von Moment – wie lange trage ich jetzt eigentlich schon meine Bekleidung? nach der ewigen Anreise hinwegzusetzen, um sich in eine Nahrungsmitteleinrichtung zu zwingen. Um halb zehn ist das allerdings kein einfaches Unterfangen.

KSF: In Australien werden die Bürgersteige viel zu früh hochgeklappt. Wirklich! Geschäfte schließen um sechs, Restaurants etwa um acht, Bars sind um zehn auch schon zu. Das gilt auch für die meisten Fastfoodketten, wenn sie nicht gerade sehr zentral liegen. Das ist natürlich bescheuert, wenn man schon ein Land hat, wo es die Temparaturen erlauben würden, ewig draußen zu sitzen.

Das einzige, was geöffnet hatte, war ein Burger King in der Fußgängerzone, der in australien nciht „Burger King“ sondern „Hungry Jack“ heißt und das alte Burger King Logo hat. Ansonsten war die Stadt voll mit besoffenen Teenagern.

KSF: Alkohol gibt’s in Australien zwar ab 18, aber nur in Restaurants/Bars mit Lizenz und sonst nur im Liquor-Store.

Die besoffenen Teenager waren aber gerade kollektiv dabei zu gehen, schließlich war es dann letztendlich auch schon fast elf. Die haben vermutlich einen völlig anderen Biorhythmus, das muss man auch akzeptieren.

Der erste Morgen in Brisbane wie all die anderen Morgende in Brisbane mit einem Sonnenaufgang vor sechs. (Wenn ich König von Australien wäre, würde ich die Zeitzone so setzten, dass meine Sonne nicht vor sechs aufgeht, um dann schon um fünf unterzugehen. Aber das nur am Rande.
Wir waren ja eigentlich permanent on the road, also war das auch gleichzeitig der einzige vollständige Tag in der Stadt. Wir sind zunächst in den/die/das Lone Pine Koala Sactuary gefahren, das ist eine Art Zoo, bei der man touristengerecht die Viecher auch anlangen darf. Das heißt: Die Kängurus, Koalas dufte man nur gegen Bezahlung für Fotos ankuscheln. Übrigen stinken Koalas auch nicht so besonders viel mehr als andere Tiere. Sie schlafen aber weitaus mehr als andere Tiere.

Tiere in Bildern














Rest des Tages: Brisbane. Zunächst die Fußgängerzone.

KSF: Australien ist sehr frei von Ketten, besonders von denen der Bekleidungsgeschäfte. Selbst in den Teilen der nicht-westlichen Welt, in denen ich bisher war, also Dubai, Bangkok, Singapur überschlagen sich die H&Ms, Forever21/18s, Topshops, Accessorizes und was es sonst noch so gibt. In Australien habe ich keine einzige gesehen. Die haben ihren eigenen Kram, der dem normalen kettengewohnten Auge missfallen dürfte (viel Fetzenartiges, qualitativ nicht besonders hochwertig) – und das ist auch noch eher teurer. Ach, übrigens, australische Bekleidungsmarken sind in Australien weitaus teurer als im Ausland (Ausland hier: asiatischer Raum und USA)

Danach noch ein bisschen die Stadt und den botanischen Garten. Brisbane ist eine recht nette Stadt, aber sicher angenehmer, wenn man nicht ständig vor der Dämmerung wegrennen müsste.

Brisbane in Bildern






Und das nächste Mal ginge es dann weiter mit Fraser Island.

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