Mein persönliches Lieblingsverbot

Heute vor Englisch: ein Schüler hatte einen ausgeschalten mp3-Player in der Hand und bekomm vom Lehrer Ärger. Digitale Speichermedien seien auf dem Schulgelände verboten. Einmal abgesehen davon, dass von Schülern, die nach Hause gehen, wann sie wollen, (letzte Woche sogar durch das Fenster „geflohen“ sind, weil der Lehrer schon auf dem Gang war. Oder immer schön erst kommen, wenn die Ausfragereien schon vorbei sind. Kameradenschweine. Punkt.) ist das schon nicht ganz logisch. Soweit ich weiß sind ausgeschaltete Speichermedien erlaubt. Gut, es macht nicht viel Sinn, in der Pause mit ausgeschalteten Geräten herumzustehen. Aber trotzdem unlogisch.

Warum überhaupt diese Regelung. Weil man Gewaltvideos auf digitalen Speichermedien speichern könnte. Hm. Zu Zeit gibt es die Diskussionen über Computerspiele, die zu einer höheren Gewaltbereitschaft führen könnten. Manche Menschen haben vielleicht solche vielleicht gefährlichen Spiele auf ihren PCs. Schüler haben vielleicht diese vielleicht beeinflussenden Videos auf ihren Mobiltelefonen. Sollte man also Computer für Menschen unter 18 einmal zur Sicherheit verbieten? Gut, Computer sind nicht auf dem Schulgelände, aber im großen und ganzen geht es ja um Material, dass die Gewalttätigkeit von Jugendlichen fördert. Material, das vielleicht einer von hundert Schülern auf dem Handy hat. 

Das Problem wäre nicht da, wenn Lehrer einfach ein bisschen mitdenken würden, wo und wann Verbote Sinn haben. Die meisten Lehrer tun das auch. Aber andere verbieten die Benutzung voll und ganz, weil sie es dürfen, weil es in der Schulordnung steht und weil Lehrer auf der sicheren Seite sind, wenn einfach prophylaktisch alles eingesammelt wird (Darum machen es alle neuen Lehrer ganz brav. Auch unser Englischlehrer). Auch wenn es keinen Sinn macht. Es ist ja nicht so, dass man uns gestattet alternativ Telefone oder mp3-Player zum Beispiel ohne Farbdisplay zu benutzen, die nicht einmal (Gewalt)Videos abspielen könnten. Es sei für das Lehrerauge so schwer zu unterscheiden, was Videos abspielen kann und was nicht. Okay. Wenn das so ist. Vielleicht erwarte ich zu viel. Ich hätte 99 Prozent der Lehrer so eingeschätzt, dass sie schon in der Lage sind, Farbe von Farblosigkeit zu unterscheiden. Wenn sie es wollen würden. Aber sie wollen es nicht.

Es hat doch keinen Sinn. Meint die Welt denn eigentlich, dass das irgendjemaden, der Gewaltvideos herum zeigen will, juckt? Nein. Es ist so, wie es immer ist bei Schulordnungen. Die eine Hälfte der Schüler würde manche Dinge nicht tun, selbst wenn sie nicht explizit verboten wären und die andere Hälfte macht die verbotenen Dinge trotzdem. Manchmal denke ich mir, wenn mein Banknachbar im Unterricht zwischen durch unter der Bank isst oder SMS schreibt, ohne dass das ein Lehrer bemerkt, wie realitätsfern die klugen Menschen sein müssen, die das Verbot entworfen haben.

Ich sehe kein Verbrechen darin, in Freistunden Musik zu hören. Mit der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium gibt es für die betroffenen Schüler mehr Nachmittagsunterricht und somit auch Mittagspausen, in denen man sich auch beschäftigen muss. Warum also nicht mit Musik?

Ich sehe kein Verbrechen darin, Fotoapparate zu benutzen. Theoretisch kann niemand einmal den leeren Schulhof fotografieren, nicht nachmittags und nicht nachts, das ist Schulgelände und das dürfen keine Fotoapparate drauf. Nur für schulische Zwecke. (Und was macht die liebe Schule, wenn die Zeitung kommen will und etwas fotografieren, zu rein journalistischen Zwecken? Das hat ja dann nichts mit Schule zu tun. Arme Schule, jetzt wird sie niemand mehr in der Zeitung sehen. Ätsch. Aber sicher gibt es da dann eine Ausnahme.)

Ich sehe kein Verbrechen darin, CDs, DVDs und so weiter in die Schule mitzubringen, weil man sie zum Beispiel verleihen möchte. Streng genommen wäre das ja auch nicht erlaubt.

Andere Idee: Man könnte auch Bücher verbieten, schließlich könnten sich Schüler auch Gewaltszenen aus Büchern vorlesen (und sie tun es, wenn es sich anbietet) und darauf die halbe Schule verprügeln. Das hätte ähnlich viel Sinn.

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Eiskunstlaufaufführung

Nicht ganz so gute Qualität, weil das nur Aufnahmen von einem Video sind. Mein Fotoapparat ist bei Nachtaufnahmen ohne Blitz hoffnungslos überfordert und bei der Entfernung wäre Blitz unsinnig gewesen. Ich hätte noch schönere Nahaufnahmen gehabt, aber die darauf abgebildetetn Personen wolten nicht, dass ich die zeige.

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Morgen um fünf am Stachus

„Nina,“ sagt die Maike. „Es ist um fünf. Das morgen.“

Es ist also um fünf. Ich wollte ja nichts sagen, bevor ich es nicht sicher weiß wann es ist, aber jetzt weiß ich, dass es um fünf ist. Und ich gehe hin.

Das muss man schon machen. Immerhin ist das direkt am Stachus in München. Das ist eine große Sache. Also muss man sich das anschauen. Man müsste es sich schon anschauen, wenn man nur eine Person kennen würde, aber ich kenne zwei. und ich werde mir das anschauen, wenn morgen um fünf am Stachus die Maike und eine Freundin von mir, die Manuela, „König der Löwen“ aufführen, auf dem Eis. Das wird unheimlich cool. Deswegen muss man sich das anschauen. Die Maike ist schon sehr aufgeregt könnte man sagen. Sie spielt eine Hyäne und bis vorgestern hatte sie ihre Nase noch nicht fertig gebastelt, ein großes Drama, weil wäre die Nase nicht rechtzeitig fertig geworden, hätte die Maikehyäne eine Gipsnase bekommen, was sie nicht gewollt hätte. Und dann höre ich immer noch viele Geschichten von dem Maskenbildner der Eiskunstlaufgruppe. (Sie haben einen Maskenbildner! Also ein grooooßes Event.) Irgendjemandem muss die Maike das je erzählen, schließlich will sich niemand die Mühe machen, deswegen nach München zu fahren, wo es doch später eh hier aufgeführt wird. (Die verstehen das nicht. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Stachus und einen sehr abgelegenden Kleinstadteisstadion.) Die Manuela ist auch sehr beschäftigt mit ihrem Kostüm. Sie spielt die Rafiki. (In der Musicalversion, die nachgespielt wird ist Rafiki tatsächlich die Rafiki.)

Meine Freunde lassen sich aber herab und fahren nach München. (Darum sind sie meine Freunde.) Eigentlich nur wegen der Manu, die Maike kennen sie ja kaum.  Aber wir kommen.

Ich bin sehr aufgeregt. ich war noch nie bei einer Eiskunstlaufaufführung. Und ich bin auch nur ganz selten bei Aufführungen, bei denen ich die Aufführer (Künstler? Stars? Etwas übertrieben.) kenne. Aber alleine jemanden zu kennen, der etwas aufführt, finde ich schon spannend. Und dann noch in München, was bedeutet, dass das nicht nur so eine Show für die Familien der Eiskunstläufer ist (was hier fast immer der Fall ist. In unserem Eisstadion hier findet niemand zufällig.) sondern etwas Großes.

Und dann kann man schon einmal dreißig Minuten seines Lebens darauf verwenden, sich das anzusehen. „König der Löwen“ ist sowieso toll. Finde ich. Wo es doch schon um fünf ist. Und an einem Freitag.

Ich freue mich schon auf morgen.

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Von Schuluniformen

Schüler und Schuluniformen. Wenn man heute in einer Klasse fragen würde, wie viele Schüler gerne Uniformen hätten, wären ungefähr vierzig Prozent total dagegen, vierzig würden sagen, dass sie das nicht gut finden würden und zwanzig würde gar nichts sagen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran das liegt. Wenn man nämlich eine Uniform vor einer klasse herumwedelt, dann sagen achtzig Prozent, dass sie gerne eine hätten. „Zumindest für ab und zu.“ Ich mag Schuluniformen. Wirklich. Die sind so… schön. :) Irgendwie ein bisschen schick. Und wann darf man sonst als Schüler schon einfach schick sein? Außerdem würde man dann viele Kleidungsstile nicht jeden Tag sehen müssen. Das bezieht sich eigentlich nicht auf die Kleidung sonder auf die Nicht-Kleidung, also das, was man sehen muss ohne es sehen zu wollen. :)

In vielen Ländern der Welt haben Schüler Uniformen. In den meisten war ich noch nicht. Ich kann also nicht viel sagen, nur, dass Schuluniformen in Singapur unglaublich hässlich sind. Jungen tragen weite weiße Hemden mit kurzen Ärmeln und weite kurze Hosen, jeweils in der Schulfarbe, also blau oder rot oder grün oder, wenn man’s ganz hässlich haben will, weiß. Das ist schon hässlich und gar nicht schick, aber es ist vielleicht noch auszuhalten. Mädchen tragen Blusen mit kurzen Ärmeln und darüber ein unschönes Kleid-Schürzen-Gemisch in der Schulfarbe. Natürlich sehr weit, wegen der hohen Temperaturen. Die Uniformen sind einfach nicht schön und dass die Farben Teile scheinbar auch neu ausgewaschen aussehen, ändert daran auch nichts. Irische Schuluniformen wären eigentlich ganz schön, so ähnlich wie englische, wenn da nicht die weißen Kniestrümpfe wären. Jedes Mädchen in Irland hatte weiße Kniestrümpfe an. Bei den Jungen weiß ich das nicht, die hatten ja keine Röcke sondern lange Hosen an.

Thailändische Schuluniformen wiederum sind ganz schön. „Schön“ ist vielleicht das falsche Wort, schließlich ist daran nichts besonders aber besser als die Schürzenparade in Singapur ist es allemal. Jungen tragen in Thailand schwarze Hosen und weiße Hemden, Mädchen schwarze Röcke und weiße Blusen. Ausnahmen machen da nur Privatschulen. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, es müssen sogar Studenten diese Uniformen tragen. Das ganze Land ist also schwarz und weiß. Könnte man sagen.

Vor mehr als einen Jahr war ich Anfang August in England, als alle Geschäfte voll mit Schulkram waren. Und Uniformen. Blöderweise waren die einzelnen Uniformteile gar nicht so teuer und so musste ich mich damit eindecken. Ein bisschen schwierig war das schon. Es gab zum Beispiel kaum größere Röcke, also fast nur in Grundschulgrößen. Zieht die niemand an? Ich kenne nicht viele Engländer, aber die, die ich kenne, müssten alle Röcke anziehen. Außerdem habe ich auch noch nie ein Mädchen in Schuluniform mit Hose gesehen. Aber egal. Es war nicht einfach. Ich habe immerhin eine Bluse, eine Strickjacke, einen Pullover, einen Rock, der mir zu klein ist (Gummizug, oben also seeeehr flexibel, das Problem ist viel eher die Länge. Der Rock war nie wirklich schön knielang, wie er sein müsste und ich glaube, er wird es auch nicht mehr.) und Schuhe. Eher unbequeme £10 Schuhe. Das war die erste Schuluniformenaktion.

Letztes Jahr in Thailand kam dann Teil zwei. In der Nähe vom Siam Square in Bangkok habe ich zwei Blusen und zwei Röcke für umgerechnet etwa 20€ gekauft. Ja, man könnte schon sagen, dass Thailand billiger ist England. Sonst hätte ich keine zwei Garnituren mitgenommen. Das war am letzten Tag. Leider. Hätten wir länger Zeit gehabt, hätten wir die Blusen gleich in so eine nette billige Stickerei gegeben und fein den Schulnamen draufsticken lassen. Weil eine einfache weiße Bluse und ein einfache schwarzer Rock sind alleine noch nicht so wahnsinnig interessant. Da wir das in Thailand nicht gleich noch machen konnten, wurden die Blusen wieder zuhause gleich zu einer Stickerei geschickt. Weil ich bei solchen dingen schon sehr stur bin. Da musste dann schon eine Schrift auf die Bluse.

Die fertige Pseudouniform habe ich dann einmal in die Schule angezogen. Groooße Begeisterung. Da gab es Leute, die gleich zur Direktorin gehen wollen um ihr mitzuteilen, dass man doch bitte an unserer Schule Uniformen einführen sollte. Meine reizende Klasse hat gedacht, es wäre ja ganz toll einen Klassensatz Uniformen für sich zu kaufen. Weil das so lustig ist. Und so schick. und weil’s auf dem Klassenfoto so schön aussehen würde. Eigentlich eine gute Idee aber das ist in der Realität so gut wie gar nicht durchsetzbar. Mindestens drei Schüler würden aus Prinzip nicht mitmachen. Dann gäbe es sieben, die sagen würden, dass sie kein Geld nur für etwas Witziges ausgeben würden und wenn so viele nicht mitmachen, ist es schon nicht mehr lustig. Außerdem bin ich doch nicht bescheuert und bestelle zwanzig Schuluniformen, muss dass Geld natürlich auslegen und dann sehe ich es nie wieder. Ich sehe ja jetzt schon, wie ich dem einem Euro für Fotos nachrennen muss. (Im Moment hat etwas die Hälfte gezahlt.)

Aber schön wäre es schon.

Zur Veranschaulichung. Ich habe zuerst versucht, alles ohne Mensch auf dem Boden liegend zu fotografieren, aber das sah alles so seltsam aus.

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von links: Die englisch Version, dunkelblau (sieht man schlecht..) mit Strickjacke, dann die Thailandversion mit ganz tollen Faltenrock und rechts die unglaublich elitäre Privatschulenversion mit glattem Rock (also ohne Falten) und einem netten schwarzen Blazer, den ich noch für diverse Festlichkeiten im Schrank hatte.

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Das noch einmal größer. So schön, dass man weinen könnte :) Na ja, fast.

 

Jetzt bräuchte ich nur noch eine extrem schicke Schulkrawatte.

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Wirklich wichtige Fragen der Menschheit I: Das mysteriöse Keksröllchenproblem

Anzahl noch zu schreibender Physikschulaufgaben in meinem Leben: 1. Heute war meine vorletzte und ich habe zum ersten Mal seit zwei Jahren nicht alles falsch gemacht, ein großer Fortschritt. Weil ich mich am Wochenende so nett mit der Physik beschäftigt habe. Obwohl ich es hasse, am Wochenende lernen zu müssen, weil wenn man keine anderen Aufgaben hat nimmt es kein Ende, man macht alles fünf Mal, weil man sonst denkt, die freie Zeit sei verschwendet worden. Nach dem Wochenende fühlt es sich dann so an, als hätte man kein Wochenende gehabt. Nein, ich mag es nicht, wenn Schulaufgaben am Montag sind. Aber jetzt geht es bis Weihnachten wieder ein bisschen lockerer zu, nur noch Mathe (leichter Stoff) und Französisch (wenig Stoff) und das war’s dann. Davor zwei Wochen nichts. Schön, schön.

Am Freitag war ich bei einer Freundin, der Anja eingeladen. Wir haben an diesem Abend viel durcheinander gegessen, von Frühlingssuppe bis zu Erdnüssen. (Gut, das ist eigentlich gar nichts so viel Durcheinander. ) Am Ende kamen dann die Kekse. Die Anja hatte nicht mehr viele Kekse im Haus, nur noch diese Röllchen.

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Diese Kekse kennt man ja. Die gibt es mit Bitterschokolade und von verschieden Marken. Und sie treiben mich in den Wahnsinn. Ich habe gerade so einen Keks vor mir liegen und würde ihn sehr gerne essen. Aber wie bitte schön? Ich könnte zuerst die Schokoladenseite essen. Aber die Schokolade hindert den Keks daran, gleich zu zerbröseln und wenn man die Schokoladenseite wegbeißt, fliegen die Keksstückchen der schokoladenfreien Seite nur so herunter. Wenn ich die Seite ohne Schokolade zuerst essen will, muss ich den Keks an der Schokolade halten, davon versaut man sich die Finger oder möglicherweise schmilzt ein Teil der Schokolade und das Beste vom ganzen Röllchen ist nicht mehr schön. (Und es sieht seltsam aus. Wirklich.)

Instinktiv esse ich doch lieber die Schokoladenseite zuerst. Aber dann zerbröselt alles. Vorhin viel ein Stück in die Tastatur, genau zwischen N und M, beim nächsten n rutsche das Stück unter das M und das konnte man ohne Anwendung von Gewalt nicht benutzen. Jetzt liegt ein bestimmt inzwischen schon zerbröseltes (wegen der Gewaltanwendung) Stück Keks unter meinem M und es knuspert immer schön, wenn ich ein M tippe. Also doch die Keksseite zuerst?

Jetzt kommt das, worüber ich mich seit Tagen ärgere, und das, wovor ich seit Tagen Angst habe

1. Warum wird in keinem Kino „Marie-Antoinette“ gespielt? Werder in dem netten Kino mit den fünf Sälen noch im Mathäser in München mit seinen 14 Sälen. Und wenn ich erst ein Kino suchen muss, dass wird das sowieso nichts. Es würde nämlich keiner mit mit ein Kino suchen wollen – und dann eins finden, das nahezu unerreichbar ist. (Tatsächlich läuft der Film in Herrsching. Aber wie komme ich dahin und wenn ich da bin, wie finde ich das Kino?) Aber.. warum? Ich wollte ja schon öfter Filme sehen, die dann letztendlich nie gezeigt wurden aber das waren ganz ganz unbekannte Filme mit ganz ganz unbekannten Leuten. Aber der ist von Sofia Cappola und mit kirsten Dunst. Unter anderem. Was mich auch richtig stört ist, dass ich schon mehrmals Vorschauen für den Film im Kino gesehen habe (und zwar da, wo er jetzt nicht läuft) und auch in zwei Radiosendern habe ich darüber gehört. Den Film kann ich aber nicht anschauen. Werbung für Dinge, die man gar nicht bekommen kann (jedenfalls nicht mit dem angemessen Zeit/Geld Aufwand) ist schon sehr sinnfrei. Na ja. Wenn jetzt bald der neue James Bond film in die Kinos kommt, ist es mit den Chancen auf „Marie Antoinette“ sowieso erst einmal vorbei.

2. Ich war heute schon wieder der letzte Patient meines Kieferorthopäden und jedes Mal könnte ich mich wieder darüber aufregen. Der Kieferorthopäde hat nämlich nur bis fünf offen und das nur dreimal die Woche. An zwei dieser Tagen kann ich wegen der Schule nicht und heute hatte ich vorher auch Nachmittagsunterricht. Irgendwo finde ich es schon eine kleine Frechheit, dass ich praktisch fast durch meine schulischen Pflichten verhindert bin diesen wunderbaren Ort zu besuchen und die eigentliche Einnahmequelle von Kieferorthopäden Schüler sind. Also. Warum in aller Welt kommen diese sonst klar denkenden Menschen darauf, ihre Sprechstunde an fünf Tagen am Vormittag zu machen und nur drei am Nachmittag, und dann auch nur bis fünf. Es gibt auch Menschen, die erst nach fünf von der Schule wegkommen. Aber dann gibt es da noch die Vormittagstermine. Warum? Warum überhaupt sollten Kieferorthopädentermine am Vormittag stattfinden? Arzttermine, bei denen man nüchtern sein muss, okay. Aber bei Zähnen gibt es da eigentlich keinen Grund. Man wird praktisch fast gezwungen, vom Unterricht wegzubleiben obwohl man alles auch durch fünf Nachmittagssprechstunden auflockern könnte. Außerdem: Wenn ich haute eine Kieferorthopädenpraxis aufmache, denke ich mir dann nicht: „Wann können meine Patienten denn nicht?“ und dann versuche ich, möglichst wenige Termine dahin zu legen. Und gerade komme ich mir ein bisschen betrogen vor, weil ich als Schüler, in dessen Natur die Faulheit liegt, und die ohnehin ein schönes, entspanntes Leben haben, eigentlich nicht mit meiner Schule und Hausaufgaben vor fünf fertig bin.

3. Die Sache mit „bestenfalls eine 4“. Ich soll übermorgen eine Deutschschulaufgabe schreiben obwohl ich doch noch so traumatisiert von meiner letzten bin. Das war in der zehnten Klasse die letzte Schulaufgabe. Wir sollten ein bisschen etwas über Stilmittel in zwei Gedichten schreiben, die Gedicht dann vergleichen und so weiter. Jetzt war es so, dass wir eigentlich keinen Übungsaufsatz geschrieben haben, nur einmal eine Seite über etwas, wovon wir noch nicht wussten, dass das das ist, was wir als nächstes besprechen, worüber wir die Schulaufgabe schreiben, also bevor wir den Aufsatztyp eigentlich genau behandelt haben. Das meiste haben wir mündlich gemacht, immer schön Gedichte mit vier Strophen besprochen. Dann hat eine Parallelklasse genau darüber bei genau dem Lehrer eine Schulaufgabe geschrieben. Sie haben zwei Gedichtpaare zur Auswahl bekommen, eines mit Gedichten mit je vier Strophen, eines mit Gedichten mit je sechs Strophen. Nach der Schulaufgabe wurde mir gesagt: „Nimm in deiner Schulaufgabe unbedingt das kürzere Gedichtpaar, das andere mit den sechs Strophen schafft man in der Zeit nicht, bei uns hat das keiner geschafft.“ Verständlich. Ausgemacht war eine halbe Seite pro Strophe für die Stilmittel, dass wären bei den acht Strophen der Gedichte schon vier Seiten, dazu noch jeweils eine Seite über Allgemeines des Gedichts und eine Seite für Vergleich und Schluss, insgesamt also sieben Seiten. Und das ist schon viel. Dann kam unserer Schulaufgabe. Zwei Gedichtpaare mit je fünf oder sechs Strophen. Schön. Ja. Ich habe dann überlegt, ob ich den ausgemachten Umfang der einzelnen Teile ändern soll oder lieber einfach anfangen und schreiben, soweit ich komme. Ich habe das zweite gemacht. Mindestens einer meiner Deutschlehrer hat einmal gesagt, dass es eher auf die Qualität des vorhanden geht als darum, ob jetzt das Ende fehlt oder nicht. (Wobei ein fehlendes Ende natürlich nicht ganz toll ist, aber es wegzulassen ist besser, als den ganzen Rest einfach qualitativ zu halbieren.) Und Irgendwann ging dann die Zeit aus. Der Anna neben mir, die auch die zweite Möglichkeit gewählt hat, ging es genauso. Wir haben dann beide vom Stilmittelteil einen Teil weggelassen (bei mir waren es zwei Strophen oder so) und haben gleich des Ende geschrieben. Die meisten anderen aus der Klasse haben sich für die andere Möglichkeit entscheiden. Dann wurde die Schulaufgabe eingesammelt und wir haben sie nicht mehr gesehen. Krankheit des Lehrers, Lehrer auf Klassenfahrt und so weiter. Wie das eben so ist. Einmal wurden uns die Noten gesagt. Die meisten aus der Klasse hatten Zweier. Und ich hatte eine Vier, mit einem Mitleidsplus*. Dann die Sommerferien, in denen ich eine enorme Panik vor Deutsch hatte. Und zwar, weil ich dachte, dass diese Vier nicht nur mit dem fehlenden Teil zusammenhängen kann. Ich hatte auch schon Zweier ohne Schluss im Aufsatz. Eine Vier ist ja nur eine Note besser als eine Fünf, und eine Fünf ist das, was eine Schülerin auf ihren Aufsatz bekommen hat, der nur eine Seite lang war und nach einer Schulstunde fertig war, so geschrieben, weil sie annahm, sie würde das Jahr sowieso nicht schaffen. Also, dachte ich mir, muss ich wohl schon sehr versagt haben. Und dass dann bei dem Aufsatztyp, der angeblich ab jetzt wichtig ist. Dieses Schuljahr habe ich zumindest meinen Kommentar bekommen, ich wollte ja herausfinden wie Kommentare von Aufsätzen klingen, bei den man total versagt hat. Letztendlich kann man das so zusammenfassen: Alles schön, aber Teil fehlt, deshalb Vier. Am Anfang war ich froh darüber, weil ich scheinbar doch nicht den ganzen Aufsatz vermasselt hatte, sondern nur etwas gefehlt hat. Seit einigen Wochen, habe ich jetzt noch mehr Angst, weil scheinbar für einige Lehrer die Vollständigkeit einen größeren Teil der Note ausmacht als die Qualität des Geschrieben und für andere ist es genau umgekehrt. Soll ich jetzt also in weiser Voraussicht einfach nur eine Viertelseite schreiben, auch wenn eine halbe Seite ausgemacht ist, damit ich den Aufsatz in der Zeit schaffe? Und was ist jetzt, wenn, andere Deutschlehrer das wieder ganz anders sehen, was ich glaube, weil andere Deutschlehrer immer alles anders sehen. Darum sind sie ja Deutschlehrer und nicht Mathelehrer. Insgesamt verunsichert mich das ganze schon sehr und ich war noch nie vor einer Deutschschulaufgabe so wenig optimistisch. Meistens dachte ich: „Wird schon passen. Ich mach’s so wie immer.“ Aber da mein „wie immer“ bei der letzten Schulaufgabe relativ falsch war, macht mich das ungeheuer nervös.

* Ein Mitleidsplus ist ein Plus, dass man mehr oder weniger für äußere Umstände einer Arbeit bekommt, also wenn man bei einem Referat erkältet ist.. oder wenn man besonders aufgeregt ist… oder wenn man (sich) sich Mühe gegeben hat, (aber an der falschen Stelle / es trotzdem nicht konnte) oder etwas Irrelevantes / wenig Relevantes besonders gut gemacht hat. Ein Mitleidsplus gibt es nur bei mündlcihen Leistunden, also Referaten und Rechenschaftsablagen, sowie im Sportunterricht und in Deutsch. Nicht jedes Plus ist automatisch ein Mitleidsplus. Ob ein Mitleidsplus ein Mitleidsplus ist, merkt man erst, wenn man eines bekommt. Ich hatte noch nicht oft ein Mitleidsplus. Meistens nur in Sport, immer die schöne 3+, wenn der Rest seine 2 hat. Und einmal hatte ich ein Mitleidsplus in Physik.

Die Sache mit dem fluff

Gerade ist die Lehne von meinem Stuhl abgebrochen, gerade als ich mich zurücklehnen wollte. Ich bin dann nach hinten gefallen, der Rest vom Stuhl ist umgekippt, wobei ich völlig heruntergefallen bin und mir dabei an der Nachtischkante noch ein paar nette Kratzer geholt habe. Für den Fall, dass das jemand lustig findet. (Generell finden die meisten Menschen das lustig.)

Eigentlich wollte ich gerade dieses Glas Marshmallow Fluff holen, das ich gestern leer gemacht habe. Aber es ist verschwunden. Ich glaube, es ist auf dem Müll gelandet. Die Frage ist nur, wer es weggeschmissen hat. Es war nämlich ein sehr schönes Glas, das stand sogar „fluff“ im Glas, das gibt es ja bei uns schon einmal gar nicht. Oder nur selten. Und dann war da noch dieses Rezept drauf, das ich abtippen wollte, aber meine rücksichtslosen Mitmenschen scheinen das gute fluff ins Jenseits befördert zu haben. Warum genau hat derjenige Mitmensch das getan? Ich habe das Glas ja extra ausgewaschen und es nicht einfach das ganze fluff da heraus zu putzen, weil das Zeug sehr zäh ist. Außerdem müsste besagter Mitmensch wissen, dass ich das Glas aufheben will. Ich habe ja auch schließlich meine Postkarten in Fudgeschachteln, ich habe ein paar alte Chipstüten auf meinem Schrank (australische, die auf einem Singapur-Frankfurt-Flug verteilt wurden und ein paar englische), zusammen mit einigen Plastiktüten (Aus Berlin zum Beispiel, oder eine ganz große Plastiktüte aus dem Shop der Tonbridge School), daneben hängt (eingerahmt, war nicht meine Idee) eine Plastiktüte von dem Buchgeschäft in Notting Hill, in dem „Notting Hill“ gedreht wurde, ich habe meine Stifte in einer thailändischen Cashewnüssedose, gerade habe ich noch chinesische Taschentücher (aus Singapur) gefunden, dann gibt es da noch eine ganze Reihe an ausländischen Zucker- und Salzpäcken, Erfrischungstüchern und so weiter und auf meinem Scanner neben mir liegt eine leere Tüte, in der einmal österreichische Kekse waren, weil da „Schoko Keksi“ draufsteht. Es gibt also wenig Grund anzunehmen, dass ich das Glas nicht aufheben wollen könnte. Aber es ist weg. Und jetzt kann ich das Rezept nicht abtippen. Verdammt.

Das war ja gestern ohnehin schon eine seltsame Geschichte. Ich war mit meiner Mutter Einkaufen und da wollte plötzlich etwas backen, weil es in dem Geschäft da so viele Zutaten zum Backen gegeben hätte. Außerdem wollte ich etwas Neues backen. und für das große unbekannte neue hatte ich natürlich kein Rezept im Kopf. Also wurde das erst einmal nichts. Und als meine Mutter dann wieder etwas länger an der Wursttheke brauchte, bin ich schon voraus gegangen, zu den ausländischen Lebensmitteln. Man kann ja hier nicht viel von dem Angebot erwarten. Da müsste man schon in einen großen Supermarkt in einer großen Stadt fahren. Da hätten sie dann vielleicht ein bisschen mehr als Ahornsirup, Schokoladensirup und Barbecuesoße unter „Amerika“. Und dann haben sie da auch noch das fluff und das strawberry fluff. Das eigentlich Interessante daran war aber das Rezept für das „Never-Fail-Fudge“ auf dem Glas, und das ist sehr sinnvoll, weil ich sonst nicht gewusst hätte, wozu man Marshmallowpampe überhaupt brauchen könnte. Da habe ich dann gekauft. Vor über einem Jahr. Gestern viel mir dann das gute fluff wieder ein, als ich die anderen fluffs im Regal sah. Das wollte ich dann ausprobieren.

Der Grund, waren das Glas ein Jahr sinnlos herumstand ist der: Das Rezept ist auf Englisch, ebenso die ganzen Mengenangaben und ich bisher einfach zu faul alles umzurechen und dann einzukaufen. Ich meine, ich denke mir ja nicht aus heiterem Himmel „jetzt will ich einmal da die Angaben umrechnen, weil ich vielleicht irgendwann einmal zubereiten will“. Gut, denken kann man sich das schon, aber in der Praxis macht man das weniger. Gestern habe ich dann die ganzen schönen „oz“ und deren Freunde umgerechnet, mit dem Ergebnis, dass ich denn den Zucker in Millilitern und die Kondensmilch in Gramm hatte. Sehr seltsam. Eignetlich habe ich ja nur umgerechnet. Vielleich ist amerikanischer Zucker flüssig. Und Kondensmilch wird in Blöcken verkauft. Kondensmilch hatten wir aber sowieso nicht. aber das ist meine Schuld. Ich dachte „evaporated milk“ ist genauso unbedeutend von normaler Milch zu unterscheide wie „skimmed milk“. Oder „semi-skimmed milk“. Da hätte ich ganz normale Milch genommen. Aber Kondensmilch ist da schon wieder ganz anders. Da ist dann Sahne besser. Also 151,1055gr Sahne. Was für ein Spaß. Schade, dass ich das Rezept nicht abtippen kann. Am Ende war da jedenfalls seeeeeeeehr viel Zucker, etwa ein halbes Stück Butter, 151,1055gr Sahne, ein Glas fluff und ein bisschen Salz. nein, ich habe nciht verstanden, warum da ein dreiviertelter Teelöffel Salz hinein musste. Das ganze wurde dann lustig gekocht und danach musste noch die Schokolade hinein, 340,2gr. in dem Rezept stand etwas von einer großen Packung „semisweet chocolate pieces“. Tja. Das zu bekommen wäre gar nincht so einfach gewesen, so habe ich ganz normale Tafeln genommen. Kuvertüre wäre sicher auch gegangen, aber ich kann nicht mit Kuvertüre umgeben, die schmilz mir zum Beispiel nie, wenn ich sie schmelzen will. Sie wird schmierig und dann brennt sie an. Normale Tafeln sind da braver, die schmelzen wenn man es will.

Das Hineinschmeißen der Schokolade ist ein besonderes Vergnügen. Man hat da diese kochende Zuckermasse, die muss man von der Hitze nehmen und dann die Schokolade hinein schmeißen bis sie schmilzt aaaaaber die Masse an sich wird unglaublich schnell hart. Und wenn dann die Schokolade noch nicht darun ist ist das schlecht. Und genau das ist passiert. Meine Schokoladenhineinschmeißassistentin hat gemütlich ihre Schokoladentafeln ausgepackt während in meinem Töpfchen langsam alles zu Beton wurde. Somit müsste alles wieder auf den Herd, aber es wurde selbstverständlich nicht mehr so perfekt flüssig wir es davor war sondern hatte die Konsistenz von einer Mischung aus Kaugummi und Kuhfladen. Zum Glück ging der Mist noch aus dem Topf heraus und in eine Lasagnewanne.. oder so. (Nicht jeder hat gerade eine „9×9 inch pan“ zu Hand. Ich habe extra den Flächeninhalt einer 9×9 inch pan ausgerechnet und mit unserem Pseudofugdebehältnis verglichen. eindeutig zu groß. Aber da alles ohnehin zäh war, hat es sich nicht selbstständig gemacht)  

Ergebnis: Sehr, sehr, sehr schokoladiges Fudge. Mir passt es nicht, ich finde es zu bröselig und innen nicht cremig genug aber die andere Menschen sagen, es sei sehr gut. Außer die Menschen wie die Luisa, die keinen Zucker mögen. Oder keine Schokolade. Es schmeckt nämlich fast wie Schokolade. Meine Schwester hatte heute gleich etwas in der Schule dabei. Heute kam sie dann nach Hause und hat gesagt: „Die Ashley (Die Ashley darf Ashley heißen. Die hat eine englischsprachige Mutter, also darf sie das. Und ich musste auch meine Vorurteile gegenüber Ashleys abbauen, die ist nämlich immer sehr nett zu mir. Es sind also nicht alle Ashleys doof.) hat gesagt, das ist fast noch besser als das Fudge aus Schottland.“ Ja, wenn die Ashley das sagt. Angeblich ist die Ashley Expertin auf dem Gebiet, weil sie so oft Fudge aus Schottland bekommt. Wir haben aber auch schon Fudge von der Ashley aus Schottland bekommen und leider war das auch nicht cremig innen. Es wäre jetzt also interessant zu wissen, ob die Ashley immer noch so denken würde, wenn sie einmal ein innen cremiges Stück probiert hätte. Vielleicht ist das aber auch nur, weil es eben sehr schokoladig schmeckt und nicht soo sehr nach Zucker. Wer weiß. Der Steffi hat es jedenfalls auch geschmeckt. Das haben wir heute in der Freistunde (schon wieder kein Italienisch in der 9. und Französisch in der 8. statt der 10., also 7. frei) gegessen, zusammen mit ein paar Keksen, die hat sogar die Luisa gegessen, obwohl sie ja kein Fudge mochte.

The person you need is Nanny McPhee

In den Herbstferien habe ich mir unter anderem die DVD von „Nanny McPhee“ gekauft, ein Kinderfilm mit Emma Thompson und Colin Firth, Drehbuch von emma Thompson, gerade erst erschienen und die Hülle glitzert sogar. Den deutschen Titel habe ich verdängt und inzwischen auch schon vergessen. Der ist nämlich noch überflüssiger als sämtliche andere deutsche Titel, weil Nanny McPhee auch in der Übersetzung Nanny McPhee heißt und nicht etwa Kindermädchen McPhee oder so. Aber man hat das ja „übersetzen“ müssen. In irgendeinen Mist mit „zauberhafter Nanny“. Ich habe ihn dann gleich angeschaut, ich mag ja Kinderfilme sowieso. (und dann waren da noch Emma Thompson und Colin Firth und dieser Junge, der auch in „Love Actually“ mitgespielt hat, der, der aussieht wie acht aber sechzehn ist. Ich glaube, er heißt Thomas Sangster, kann mich aber auch irren.) War ein schöner Film, das Ende sehr voraussehbar, aber das muss bei Kinderfilmen ja fast so sein. Danach lag die DVD ein bisschen auf dem Wohnzimmertisch.

Gestern kam meine Schwester dann auf die wunderschöne Idee Englisch zu lernen. (Gestern hat sie auch erst bemerkt, dass sie Englisch lernen sollte, aber das ist eine andere Geschichte.)Wenn ich Englisch lerne, gehe ich in mein Zimmer und lerne Englisch. Wenn meine Schwester Englisch lernt, findet das, wie gesagt, im Wohnzimmer statt und dabei wird auf sämtlichen Möbelstücken herum gesprungen. Ohne Rücksicht auf Nicki, die Katze, die in einer Ecke vor sich hin schläft. Und, ach ja, ich bin auch noch meistens da. „Nicki is so beautiful, isn’t she?“ fängt es an. Ja, natürlich. „Nicki’s English teacher is Mr. Mau.“ (Um. Ja. Zufällig ist da nur ein Buchstabe Unterschied zu ihrem Englischlehrer. Ansich sagt aber auch die Nicki sehr auf „Mau“, öfter sogar als „Miau“.) „Nicki is sleeping, isn’t she? That’s so cute.“ Die Katze hat schon ein halbes Auge geöffnet und ist sichtlich unzufrieden mit der Gesamtsituation, also damit, das der Sessel neben ihr als Trampolin benutzt wird und damit, dass sie andauernd unfreiwillig als Subjekt in den wunderbaren Sätzen meiner Schwester auftaucht.

Es folgen einzelne Satzteile aus Songs aus dem Musical Cats. „Macavity, Macavity, there’s no one like Macavity“ dazwischen viel lala oder, wenn er ihr einfiel, der deutsche Text und dann „Macavity’s not there!“ Dann wird auch das langweilig. Und hier kommt die Nanny McPhee DVD, die bisher einfach nur auf dem Tisch herumgeglitzert hat. „The nanny you need is Nanny MePhee! The nanny you need is Nanny McPhee!,“ schreit sie und springt auf dem Sofa. (In der Originalversion heißt es eigentlich „The person you need is Nanny McPhee“, aber das konnte sie ja nicht wissen, weil wir den Film nur auf Deutsch gelesen hatten. Ob es da „Nanny“ oder „Person“ hieß, weiß ich nicht mehr.) Schön, schön. Ich sitze nur da, um ihr Wörter zu sagen, wenn sie welche wissen will, oder um brav ihre Fehler zu verbessern. Wenn sie zur Katze „he“ sagt oder ähnlich seltsame Sache, die sie eigentlich weiß, aber woran sie nicht denkt, wenn sie gleichzeitig auf der Einrichtung herumhüpfen muss.  „Nina,“ sagt sie. „Nina, schauen wir noch einmal Nanny McPhee an? The person you need is Nanny McPhee?“ Theoretisch könnte man da machen, irgendwann einmal.

Heute dann, sollte ich wieder mit ihr lernen. Spannend, spannend. Wenn man gleichzeitig Hausaufgaben machen soll. Und dann auch noch Physik. Dann leißt sie irgendwo „devil“. „Nina! The Devil wears Prada! Das ist dann ‚der Teufel trägt Prada‘! Wie cool.“ Ich glaube, sie sieht zu viel fern. Oder ich nehme sie in die falschen Kinofilme mit. (Was soll ich auch sonst tun, wenn ich keine Zeit habe, wenn meine Freunde Zeit haben und andersherum? Menschen, die alleine ins Kino gehen müssen sind nämlich arme Menschen. Und es war Anne Hathaway. Kennt vermutlich keiner, noch nicht, das wird sich spätestens in einem Jahr ändern, wenn sie entweder mindestens für einen Oscar nominiert wird oder ganz wahnsinnig kritisiert wird. Weil sie als Amerikanerin Jane Austen spielt, in einem Film namens „Becoming Jane“, in etwa wie „Shakespeare in Love“, nur ohne Shakespeare. Wollte ich schon lange einmal schreiben. nur, für den Fall, dass sie tatsächlich den Oscar bekommt und ich dann sagen kann, ich hätte es ja schon vorher gewusst. Viel zu lange Klammer. Whatever.)

Eine Stunde später: „Nina, können wir Nanny McPhee anschauen?“ Eigentlich sollten wir brav ernsthaft lernen, beziehungsweise sie. Das ist aber nicht so einfach. Sie ist da ganz anders als ich, ich habe in Englisch immer das Gefühl, dass ich zu wenig lerne, wenn ich nur eine halbe Stunde lerne (meistens reicht das aber. Besonders jetzt, da wir bei der letzten Schulaufgabe praktisch keinen Lernstoff hatten) und sie ist im Grunde viel optimistischer und denkt, sie könnte alles. Bis sie dann vergisst, dass die Katze entweder „it“ oder meinetwegen auch, im Fall von unserer (weiblichen Katze) „she“ ist, und eigentlich weniger „he“. Die schludert halt ein bisschen hier und da, aber da kann ich ja nicht viel machen außer zu sagen, sie solle bitte nicht schludern, obwohl ich dazu womöglich auch gar nicht berechtigt bin, weil ich immer sehr geschludert habe, und immer noch etwas schludere. Immerhin habe ich meine letzte Englischschulaufgabe hinterher nocheinmal durchgelesen, das habe ich bisher noch nie gemacht und ich bin sehr stolz auf mich. Letztes Jahr wollte ich das auch schon machen, aber dann wurde die Zeit sehr knapp. Ich muss ja wenigstens in Englisch das ganze Blatt beschreiben, wenn es es in anderen Fächern, in denen man das normalerweise macht, nicht hinbekomme. Und dann war da noch mein letzter Englischlehrer, der sehr selten Texte korrigiert hat, weil da ja soviel Arbeit macht, und vielleicht habe ich da ein bisschen absichtlich sehr viel geschrieben. Immerhin hat dieser Lehrer mir immer meine wunderbaren „also“s am Satzanfang weg gestrichen und mir damit bis an mein Lebensende das Kraut ausgeschüttet.. Weil das nicht ginge. Letzte Woche habe ich wieder eines gelesen, in einem ganz intellektuellen Text. Aber meine „also“s am Satzanfang, die mussten alle den grausamen Rotstifttod sterben. Und ich ärgere mich immer noch darüber, dass ich mich nicht für meine „also“s eingesetzt habe. Egal.

„Können wir Nanny McPhee schauen?“ Wir könnten ihn ja auf Englisch anschauen, nach dem Lernen. Wir schauen nicht oft Filme auf Englisch an, bisher haben wir nur einen auf englisch angeschaut, mit deutschen Untertiteln, weil ich diesen Film schon etwa zwanzig Mal auf Englisch gesehen habe und mit den deutschen Synchronstimmen nicht mehr ganz so gut zurechtkomme… oder mit der Übersetzung allgemein. Aber Nanny McPhee könnten wir ja auf Englisch anschauen. „Ja, okay.“ (fünf Minuten später) „Nina? Können wir nicht den Film statt dem Lernen anschauen?“  Haha. Schön wär’s.

Letztendlich kam sie dann zu ihrem Nannyfilm. Na ja. Ich habe noch nie einen Film gesehen während jemand neben mir andauernd „going-to-future!“ oder „Question Tags! Question Tags!“ geschriehen hat. Interessant. irgendwann habe ich dann auch angefangen aufzupassen. Ich habe noch nicht viele Filme gesehen, in denen so viel im Futur gesprochen wurde und.. egal.

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Schnee.

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Gerade ein kurzer Blick nach draußen. Nicht sehr schön. Ich meine, ich mag Schnee, wirklich, aber ich mag diesen Schnee nicht, also den doofen ersten Schnee, der, der eigentlich einfach nur nass ist und beim drauftreten schon wieder verschwindet. Mir tun da immer die ganzen Kinder Leid, die sich so wahnsinnig auf den ersten Schnee freuen und wenn er dann da ist, kann man nichts mit ihm machen. Wenn man nämlich versucht, daraus einen Schneeball zu machen, durchweicht man bestenfalls die Handschuhe.

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da hirbest is vi z kuchz

Herbstferien. Eigentlich wenig Feriengefühl, man macht eher das, was sich während der Schulwochen an Arbeit so angesammelt hat. Außerdem schneit es gerade. Das hat zwar nichts mit Ferien zu tun, aber: Es. Schneit. Der Schnee wird zwar nicht lieben bleiben, aber trotzdem schneit es. Es ist ja fast noch Oktober und normalerweise schneit es nciht im Oktober und wenn es im November schneit, dann erst am Ende, und doch nicht jetzt. Egal. Jedenfalls ist ja eigentlich schon fast Winter. Ich meine, es ist November und der November ist im Prinzip der Depp unter den Monaten. Es sagt ja niemand: „Oh, jetzt ist ja November, jetzt ist ja Herbst!“, viel mehr Leute sagen: „Oh, jetzt ist ja schon bald Dezember, jetzt ist ja schon bald Winter/Weihnachten.“ Abgesehen hat in den Fußgängerzonen schon vor Wochen die Vorweihnachtszeit begonnen. Es interessiert sich ja niemand für den Herbst. Nichtmal das Wetter interessiert sich für den Herbst und lässt es schneien, statt vielleicht einmal ein bisschen Herbststimmung herzuzaubern.

Und das war jetzt ziemlich großer Unsinn. Trotzdem ist der Herbst sehr kurz, deshalb auch der Titel, der nichts anderes heißt als das, nur im berühmten Lungauer Dialekt, der wird im Lungau gesprochen, das ist in Österreich, das Stück Autobahn zwischen dem Tauerntunnel und dem Katschbergtunnel. Mehr Kontakt damit haben ohnehin die wenigsten Menschen. Vielleicht erzähl ich mehr darüber, wenn ich mal wieder dort war. 

Egal. Herbstbilder. Die wurden sogar in dem ganz tollen Ort gemacht, in dem ich wohne. Ich mag eigentlich nur das erste Bild, weil das überhaupt nicht so aussieht, wie es hier normalerweise aussieht.   

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