Morgen um fünf am Stachus

„Nina,“ sagt die Maike. „Es ist um fünf. Das morgen.“

Es ist also um fünf. Ich wollte ja nichts sagen, bevor ich es nicht sicher weiß wann es ist, aber jetzt weiß ich, dass es um fünf ist. Und ich gehe hin.

Das muss man schon machen. Immerhin ist das direkt am Stachus in München. Das ist eine große Sache. Also muss man sich das anschauen. Man müsste es sich schon anschauen, wenn man nur eine Person kennen würde, aber ich kenne zwei. und ich werde mir das anschauen, wenn morgen um fünf am Stachus die Maike und eine Freundin von mir, die Manuela, „König der Löwen“ aufführen, auf dem Eis. Das wird unheimlich cool. Deswegen muss man sich das anschauen. Die Maike ist schon sehr aufgeregt könnte man sagen. Sie spielt eine Hyäne und bis vorgestern hatte sie ihre Nase noch nicht fertig gebastelt, ein großes Drama, weil wäre die Nase nicht rechtzeitig fertig geworden, hätte die Maikehyäne eine Gipsnase bekommen, was sie nicht gewollt hätte. Und dann höre ich immer noch viele Geschichten von dem Maskenbildner der Eiskunstlaufgruppe. (Sie haben einen Maskenbildner! Also ein grooooßes Event.) Irgendjemandem muss die Maike das je erzählen, schließlich will sich niemand die Mühe machen, deswegen nach München zu fahren, wo es doch später eh hier aufgeführt wird. (Die verstehen das nicht. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Stachus und einen sehr abgelegenden Kleinstadteisstadion.) Die Manuela ist auch sehr beschäftigt mit ihrem Kostüm. Sie spielt die Rafiki. (In der Musicalversion, die nachgespielt wird ist Rafiki tatsächlich die Rafiki.)

Meine Freunde lassen sich aber herab und fahren nach München. (Darum sind sie meine Freunde.) Eigentlich nur wegen der Manu, die Maike kennen sie ja kaum.  Aber wir kommen.

Ich bin sehr aufgeregt. ich war noch nie bei einer Eiskunstlaufaufführung. Und ich bin auch nur ganz selten bei Aufführungen, bei denen ich die Aufführer (Künstler? Stars? Etwas übertrieben.) kenne. Aber alleine jemanden zu kennen, der etwas aufführt, finde ich schon spannend. Und dann noch in München, was bedeutet, dass das nicht nur so eine Show für die Familien der Eiskunstläufer ist (was hier fast immer der Fall ist. In unserem Eisstadion hier findet niemand zufällig.) sondern etwas Großes.

Und dann kann man schon einmal dreißig Minuten seines Lebens darauf verwenden, sich das anzusehen. „König der Löwen“ ist sowieso toll. Finde ich. Wo es doch schon um fünf ist. Und an einem Freitag.

Ich freue mich schon auf morgen.

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