1. Warum wird in keinem Kino „Marie-Antoinette“ gespielt? Werder in dem netten Kino mit den fünf Sälen noch im Mathäser in München mit seinen 14 Sälen. Und wenn ich erst ein Kino suchen muss, dass wird das sowieso nichts. Es würde nämlich keiner mit mit ein Kino suchen wollen – und dann eins finden, das nahezu unerreichbar ist. (Tatsächlich läuft der Film in Herrsching. Aber wie komme ich dahin und wenn ich da bin, wie finde ich das Kino?) Aber.. warum? Ich wollte ja schon öfter Filme sehen, die dann letztendlich nie gezeigt wurden aber das waren ganz ganz unbekannte Filme mit ganz ganz unbekannten Leuten. Aber der ist von Sofia Cappola und mit kirsten Dunst. Unter anderem. Was mich auch richtig stört ist, dass ich schon mehrmals Vorschauen für den Film im Kino gesehen habe (und zwar da, wo er jetzt nicht läuft) und auch in zwei Radiosendern habe ich darüber gehört. Den Film kann ich aber nicht anschauen. Werbung für Dinge, die man gar nicht bekommen kann (jedenfalls nicht mit dem angemessen Zeit/Geld Aufwand) ist schon sehr sinnfrei. Na ja. Wenn jetzt bald der neue James Bond film in die Kinos kommt, ist es mit den Chancen auf „Marie Antoinette“ sowieso erst einmal vorbei.
2. Ich war heute schon wieder der letzte Patient meines Kieferorthopäden und jedes Mal könnte ich mich wieder darüber aufregen. Der Kieferorthopäde hat nämlich nur bis fünf offen und das nur dreimal die Woche. An zwei dieser Tagen kann ich wegen der Schule nicht und heute hatte ich vorher auch Nachmittagsunterricht. Irgendwo finde ich es schon eine kleine Frechheit, dass ich praktisch fast durch meine schulischen Pflichten verhindert bin diesen wunderbaren Ort zu besuchen und die eigentliche Einnahmequelle von Kieferorthopäden Schüler sind. Also. Warum in aller Welt kommen diese sonst klar denkenden Menschen darauf, ihre Sprechstunde an fünf Tagen am Vormittag zu machen und nur drei am Nachmittag, und dann auch nur bis fünf. Es gibt auch Menschen, die erst nach fünf von der Schule wegkommen. Aber dann gibt es da noch die Vormittagstermine. Warum? Warum überhaupt sollten Kieferorthopädentermine am Vormittag stattfinden? Arzttermine, bei denen man nüchtern sein muss, okay. Aber bei Zähnen gibt es da eigentlich keinen Grund. Man wird praktisch fast gezwungen, vom Unterricht wegzubleiben obwohl man alles auch durch fünf Nachmittagssprechstunden auflockern könnte. Außerdem: Wenn ich haute eine Kieferorthopädenpraxis aufmache, denke ich mir dann nicht: „Wann können meine Patienten denn nicht?“ und dann versuche ich, möglichst wenige Termine dahin zu legen. Und gerade komme ich mir ein bisschen betrogen vor, weil ich als Schüler, in dessen Natur die Faulheit liegt, und die ohnehin ein schönes, entspanntes Leben haben, eigentlich nicht mit meiner Schule und Hausaufgaben vor fünf fertig bin.
3. Die Sache mit „bestenfalls eine 4“. Ich soll übermorgen eine Deutschschulaufgabe schreiben obwohl ich doch noch so traumatisiert von meiner letzten bin. Das war in der zehnten Klasse die letzte Schulaufgabe. Wir sollten ein bisschen etwas über Stilmittel in zwei Gedichten schreiben, die Gedicht dann vergleichen und so weiter. Jetzt war es so, dass wir eigentlich keinen Übungsaufsatz geschrieben haben, nur einmal eine Seite über etwas, wovon wir noch nicht wussten, dass das das ist, was wir als nächstes besprechen, worüber wir die Schulaufgabe schreiben, also bevor wir den Aufsatztyp eigentlich genau behandelt haben. Das meiste haben wir mündlich gemacht, immer schön Gedichte mit vier Strophen besprochen. Dann hat eine Parallelklasse genau darüber bei genau dem Lehrer eine Schulaufgabe geschrieben. Sie haben zwei Gedichtpaare zur Auswahl bekommen, eines mit Gedichten mit je vier Strophen, eines mit Gedichten mit je sechs Strophen. Nach der Schulaufgabe wurde mir gesagt: „Nimm in deiner Schulaufgabe unbedingt das kürzere Gedichtpaar, das andere mit den sechs Strophen schafft man in der Zeit nicht, bei uns hat das keiner geschafft.“ Verständlich. Ausgemacht war eine halbe Seite pro Strophe für die Stilmittel, dass wären bei den acht Strophen der Gedichte schon vier Seiten, dazu noch jeweils eine Seite über Allgemeines des Gedichts und eine Seite für Vergleich und Schluss, insgesamt also sieben Seiten. Und das ist schon viel. Dann kam unserer Schulaufgabe. Zwei Gedichtpaare mit je fünf oder sechs Strophen. Schön. Ja. Ich habe dann überlegt, ob ich den ausgemachten Umfang der einzelnen Teile ändern soll oder lieber einfach anfangen und schreiben, soweit ich komme. Ich habe das zweite gemacht. Mindestens einer meiner Deutschlehrer hat einmal gesagt, dass es eher auf die Qualität des vorhanden geht als darum, ob jetzt das Ende fehlt oder nicht. (Wobei ein fehlendes Ende natürlich nicht ganz toll ist, aber es wegzulassen ist besser, als den ganzen Rest einfach qualitativ zu halbieren.) Und Irgendwann ging dann die Zeit aus. Der Anna neben mir, die auch die zweite Möglichkeit gewählt hat, ging es genauso. Wir haben dann beide vom Stilmittelteil einen Teil weggelassen (bei mir waren es zwei Strophen oder so) und haben gleich des Ende geschrieben. Die meisten anderen aus der Klasse haben sich für die andere Möglichkeit entscheiden. Dann wurde die Schulaufgabe eingesammelt und wir haben sie nicht mehr gesehen. Krankheit des Lehrers, Lehrer auf Klassenfahrt und so weiter. Wie das eben so ist. Einmal wurden uns die Noten gesagt. Die meisten aus der Klasse hatten Zweier. Und ich hatte eine Vier, mit einem Mitleidsplus*. Dann die Sommerferien, in denen ich eine enorme Panik vor Deutsch hatte. Und zwar, weil ich dachte, dass diese Vier nicht nur mit dem fehlenden Teil zusammenhängen kann. Ich hatte auch schon Zweier ohne Schluss im Aufsatz. Eine Vier ist ja nur eine Note besser als eine Fünf, und eine Fünf ist das, was eine Schülerin auf ihren Aufsatz bekommen hat, der nur eine Seite lang war und nach einer Schulstunde fertig war, so geschrieben, weil sie annahm, sie würde das Jahr sowieso nicht schaffen. Also, dachte ich mir, muss ich wohl schon sehr versagt haben. Und dass dann bei dem Aufsatztyp, der angeblich ab jetzt wichtig ist. Dieses Schuljahr habe ich zumindest meinen Kommentar bekommen, ich wollte ja herausfinden wie Kommentare von Aufsätzen klingen, bei den man total versagt hat. Letztendlich kann man das so zusammenfassen: Alles schön, aber Teil fehlt, deshalb Vier. Am Anfang war ich froh darüber, weil ich scheinbar doch nicht den ganzen Aufsatz vermasselt hatte, sondern nur etwas gefehlt hat. Seit einigen Wochen, habe ich jetzt noch mehr Angst, weil scheinbar für einige Lehrer die Vollständigkeit einen größeren Teil der Note ausmacht als die Qualität des Geschrieben und für andere ist es genau umgekehrt. Soll ich jetzt also in weiser Voraussicht einfach nur eine Viertelseite schreiben, auch wenn eine halbe Seite ausgemacht ist, damit ich den Aufsatz in der Zeit schaffe? Und was ist jetzt, wenn, andere Deutschlehrer das wieder ganz anders sehen, was ich glaube, weil andere Deutschlehrer immer alles anders sehen. Darum sind sie ja Deutschlehrer und nicht Mathelehrer. Insgesamt verunsichert mich das ganze schon sehr und ich war noch nie vor einer Deutschschulaufgabe so wenig optimistisch. Meistens dachte ich: „Wird schon passen. Ich mach’s so wie immer.“ Aber da mein „wie immer“ bei der letzten Schulaufgabe relativ falsch war, macht mich das ungeheuer nervös.
* Ein Mitleidsplus ist ein Plus, dass man mehr oder weniger für äußere Umstände einer Arbeit bekommt, also wenn man bei einem Referat erkältet ist.. oder wenn man besonders aufgeregt ist… oder wenn man (sich) sich Mühe gegeben hat, (aber an der falschen Stelle / es trotzdem nicht konnte) oder etwas Irrelevantes / wenig Relevantes besonders gut gemacht hat. Ein Mitleidsplus gibt es nur bei mündlcihen Leistunden, also Referaten und Rechenschaftsablagen, sowie im Sportunterricht und in Deutsch. Nicht jedes Plus ist automatisch ein Mitleidsplus. Ob ein Mitleidsplus ein Mitleidsplus ist, merkt man erst, wenn man eines bekommt. Ich hatte noch nicht oft ein Mitleidsplus. Meistens nur in Sport, immer die schöne 3+, wenn der Rest seine 2 hat. Und einmal hatte ich ein Mitleidsplus in Physik.