Gründe dafür, eine Abizeitung käuflich zu erwerben

Mein Lieblingsthema. :-)
Wir verkaufen sei tMontag, und es läuft nciht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Warum eigentlich?

Es ist doch eigentlich so:

1. Man kann eine ganze Stufe katalogisieren. Irgendwann trifft man irgendwo irgendwen, der behauptet, einmal an der gleichen Schule gewesen zu sein. Man muss ihn ja nicht mal treffen, es reicht schon, wenn man irgendwo einen Namen liest. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich eine Abizeitung besser zur Personenrecherche eignet als ein Jahresbericht. Man muss keine Klassenfotos durchsuchen und bekommt ein paar Daten gratis dazu.

2. Sie sind der absolute Partyknaller. ;-) Ganz so sit es aber nicht. Aber lege Schülern einen Jahresbericht oder eine Abizeitung hin, und sie werden es nacheinnander durchblättern. Ich habe selbst nur die letzten vier, aber die werden regelmäßig von Besuchern durchstöbert.

3. Sie beinhalten mehr Anekdoten oder Anspielungen über Lehrer als sonst ein Produkt des Schullebens. :-) Da hättes wir etwas, das für Schüler jeden Alters interessant sein dürfte: Zumindest sie semi-witzigen Abstimmungebn über Lehrer – zum Beipsiel. Oder die Leistungskursberichte, in denen auch die ein oder Andere Anekdote vorkommt. Und vor allem: Zitate. Die sind sowieso überall immer sehr beliebt, vorallem in Schülerzeitungen. Und wenn es jetzt da schon eine längere Durststrecke gab..

4. Irgendwann muss man’s selber machen. Fakt: Mindestens achtzig Prozent der Abizeitungsartikel sind abgeschaut. Und zwar aus alten Abizeitungen. Wenn es darum geht, dass über jeden ein Artikel geschrieben werden soll, und das passiert irgendwo zwischen Facharbeits- und Abistress, dann wird halt einfach geschaut, was früher schon da war. (Im Idealfall auch, was man nicht machen sollte)

5. Man kann ja gar nicht wissen, was da so drin ist, ohne das Durchblättern. Im Prinzip wären bei unserer Abizeitung schon die „Sagen Sie Jetzt Nichts“-Interviews den Preis der gesamten Zeitung wert. Die sind immernoch mein Lieblingsstück und toll. Wegen über zweihundert Seiten Abiturienten braucht man nicht glauben, dass da sonst nicht ist. Unsere hat nicht umsonst 308 Seiten.

6. Der Preis ist nett. Wir haben uns entschieden, einen teil der Zeitung as der Stufenkasse zu zahlen, damit der Preis mit 5€ absolut human und angebracht ist. Wir haben auf der Feier oft gesagt bekommen, wir hätten für die Zeitung auch mehr verlangen können. Haben wir aber nciht, weil wir so nett sind. :-)

7. Die Abizeitung hat viele nette Details. Neben den angesammelten Großartigkeiten (modifizierte Anzeigen) zur Belustigung der Zuschauer gibt es zum Beispiel Trennseiten, die ich für klasse hielt, aber den Zweck des Konzepts ehren die wenigsten Blätterer. The Beauty of Trennseiten. Hach. Nur ein Beispiel für sinnfreie, aber hübsche Details. (Ich mag sinnfreie Details.)

8. Die Abizeitung hat auch Dinge, bei deren Erstellung ich mich unbegründet unter den Schreibtisch gelacht habe. Oder auch: Bleistiftwerkzeug. Richtig: Blödsinn. (Besonders der Lateinartikel: schön, schön)

9. Ich könnte mit dem Jammern aufhören. Tatsache. Momentan plansche ich in der Ironie zwischen unverkaufen Exemplaren (trotz niedrigerer Auflage) und Abizeitungslobgesängen. Und ich jammere nur, weil wir in unserer letzten Verkaufstagen so oft bemitleidet wurden. Und von blöder Kundschaft geärgert wurden*

*Blöde Kundschaft: Blättert zehn Minuten in der Zeitung und klatscht sie dann kommentarlos zurück./ „Nee, zu teuer“. (Pff)

RE: Abizeitung

Ach, es gibt sie doch? Wie war das jetzt eigentlich?

An dem Tag, an dem ich meinen Jammer-Zusammenbruch hatte, war von Anja geplant, sie morgens komplett und fertig um etwa neun in einer Druckerei im Landkreis abzuliefern. Zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass es nur funktionieren würde, wenn ich die ganze Nacht daran arbeiten würde. Dazu war ich zu zu müde und zu kaputt. Das wa also Scheitern auf meiner Seite, was ich überhaupt nicht haben kann. Ich hätte ja zugeben müssen, dass ich es nicht gepackt habe.
Die Druckerei konnte dann aber nicht erreicht werden (es hätte also doch nicht bis um acht fertig sein müssen), die meldete sich erst am Nachmittag. Und dann teilte sie uns mit, sie würde 1700 Euro mehr verlangen als unsere geplante Druckerei, zu deren Preis das ein Alternativangebot sein sollte. Die geplante Druckerei lag irgendwo zwischen Stuttgart und Karlsruhe, das machte Selbstabholung also schwierig – außerdem ließ das Angebot ewig auf sich warten. (Trotz Mail und Anruf, dass wir es schnell bräuchten, kam es erst vorgestern.) Die sagten, sie bräuchten sieben Werktage. Wir hatten nur noch drei.
Insofern teile ich der ganzen Stufe mit,  die Zeitung würde nicht fertig werden.  In der Situation wardas auch völlig unrealistisch.
Fünf Minuten später, nachdem ich eine Rundmail mit dem Inhalt geschrieben hatte,fand Anja eine Druckerei in München, die uns versprach, sie würde bis Freitag fertig sein und für alle unsere SOnderwünsche etwa 3100 € verlangen. Wir machten einen Termin für neun Uhr am nächsten Tag aus – und erzählten fast niemandem davon. Falls es wieder nichts werden sollte. Stattdessen sagte ich meine Teilnahme am Introfilmdreh („Alles Neu“ – für die Insider) ab, ezählte ich hätte einen Arzttermin und machte die Zeitung die ganze Nacht – bis Viertel nach fünf morgens druckfertig. Um halb sieben bin ich wieder aufgestanden und bin dann mit Anja nach München gefahren. Die Druckerei war zuerst sehr skeptisch mit unserer Vorlage – da waren die Portraitfotos in Farbe drin, das hat ihnen nicht gefallen. Ich hatte am Tag davor extra nochmal bei Jones nachgefragt, er meinte, das ist eh besser, wenn die Vorlange farbig ist. (Ich habe das anders gelernt – in Normalfall hätte ich das PDF halt s/w gemacht, aber das war dann auch hinfällig.) Mit dem Umschlag gab es auch Probleme. Na gut, zumindest versprachen sie uns einen Probedruck bis Mittag. Wir blieben also bis Mittag in München.Ein WUnder, dass ich nicht irgendwo weggeschlafen bin, zweimal war ich kurz davor. Der Probedruck war fast in Ordnung, einige Seiten waren zu dunkel, die sollten wir nachliefern.
Ich habe die neuen Seiten am nächsten Tag früh morgens geschickt. Um zehn ruft die Druckerei bei Anja an, Anja ruft bei mir an: Sie hätten keine Seiten bekommen. Tatsächlich, ich habe eine delivery-failed-mail, irgendwo im Spamfilter. Ich reiße mir die Haxen aus, dass sie das Material richtig bekommen: Besonders das Umschlag PDF mit seinen 16MB mag einfach nicht. Ich lade alles auf meinen Webspace – kurz vor elf scheinen sie nach einigen Verständigungsproblemen zufrieden zu sein. („Rückseite“ war nicht die Rückseite der Zeitung, sondern die Umschlaginnenseite.)
Ob die Zeitung so überhaupt noch fertig wird? Die paar Leute die davon wissen, etwa fünf, darunter Minnie als Inhaberin des Stufenkontos und Rechnungsadresse sind dauerbeschäftigt mir dem Anlügen der gesamten Stufe, von Lehrern, dem Kollegstufenbetreuer, der Direktorin. Es ist anstrengend, aber wohl doch die beste Lösung?
Donnerstag ruft die Druckerei bei Minnie an, bestätigt den Abholtermin für zwölf Uhr am Freitag – für eine fertige erste Hälfte und zweite Hälfte mit noch trocknen müssender Klebebindung, die wir in Umschläge verpacken sollen mit der Aufschrift, man dürfe sie erst am Sonntag öffnen.
Freitag teilt die Druckerei mit, dass ihnen eine Maschine in der Nacht verreckt sei, und so nur eine Hälfte – die fertige – zur Abholung bereit sei.
Zeitungen werden abgeholt, verkauft – und nur die wenigsten glauben, dass wir nicht dramatisisert haben. Ohne die neue Druckerei wäre es tatsächlich nichts geworden.

War es so schlimm?

Schon ziemlich. Das Schlimmste, was ich bisher erlebt habe. Ich habe drei Wochen lang höchstens sechs Stunden geschlafen und konnte nie vor zwei Uhr morgens ins Bett. Zweimal habe ich bis morgens um fünf gearbeitet, bis Sonnenaufgang. Dann wurde mir die Situation, bis dahin nicht geschlafen zu haben, zu seltsam und ich bin ins Bett. Die drei Tage vor dem Druck waren am ärgsten. Acht Stunden Schlaf, verteilt auf drei Tage.
Die Folgeschäden von Schlafmangel blieben zum Glück aus. Konzentrationsunfähigkeit, vermutlich, aber keine komplette, und Appetitlosigkeit. Ich habe mich fast schon gefreut, als ich am Mittwoch endlich man wieder Hunger hatte. Und dann kam natürlich der psychologische Kram dazu: Man kann ja fast nicht anders, als die eigene Arbeit gegen die der anderen aufzuwiegen, die ihren Teil dann nicht geschafft haben. Dinge wir fehlende Überschriften ausdenken oder leere Seiten zu füllen sind zwar jetzt keine schrecklichen Arbeiten. Aber man fragt sich: Warum können die das nicht selber? Das ist auch ein halber Tag, der da drauf geht. Insgesamt waren es wohl schon über fünfhundert Arbeitsstunden für mich – mit allem.

Zufrieden?

Nö. Das Ding ist sowas von voller Fehler. Ich schäme mich. Ich hätte einen Nachkorrektor gebraucht, war aber zu knapp fertig für einen. Ich persönlich konnte die Zeitung einfach nicht mehr sehen. Jetzt sind da eben viele Tippfeler, einmal bei einer die falschen LKs (sie fand’s aber klasse), eine Zitat doppelt untereinander und vieles mehr. Dazu kommen die Fehler, die ich zwar bemerkt habe, aber nicht ausgebessert habe, weil ich mir dachte, dass es maximal fünf Leuten überhaupt auffällt (Stichwort: Hurenkinder) – da hatte ich dann keine Lust mehr. Ich hoffe nur, dass das nach einiger Zeit nicht so oft fällt. („Ja, dafür sind da aber end viele Fehler drin.“)

Und jetzt?

Gestern habe ich schonmal ganzganz viel Lob bekommen von den Leuten, die die vielen Fehler offensichtlich noch nicht bemerkt haben. Dass sie schöner aussiehrt als bisher sieht aber wohl ein Blinder mit Krückstock. ;-) Jetzt müssen wir sie nur noch loswerden..

„Finde den Huberich“ ist übrigens ein Insider, der auf der Kursfahrt in Edinburgh bekann und inzwischen stufenweite Bekanntheit erreicht hat. Er ist tatsächlich in der Zeitung versteckt, aber so gut, dass ihn nie jemand finden wird. :-)

So ein Abistreich..

Im Normalfall, so ist das gemäß der eigentlichen Definition eines Abistreiches, sieht ein Abistreich so aus. Oder auch so.

Bei uns ist das nicht so und nie so gewesen. Bei uns ist der Abisteich nach der allgemeinen Einstellung, die Tag an dem die Abiturienten ihre Dummeheit und Einfältigkeit zur Schau stellen, die Lehrer kollektiv einen Flunsch ziehen, in der Ecke hocken und hoffen, dass die hundert nervendsten Schüler überhaupt bitte endlich für immer vom Schulgelände verschwinden.
Wann es sich so entwickelt hat, ist eigentlich mehr oder weniger unklar. Fakt ist, dass man uns schon bei der begründeten Stellungnahme versuchte einzubläuen, dass der Abistreich der Schandfleck in der Gymnasial“tradition“ ist.  Spätestens in der neunten Klasse hat man intensiv damit begonnen zu versuchen, uns von dem besten Abistreich aller Zeiten zu überzeugen: Dem nicht stattfindenden Abistreich.

Mein Jahrgang hat dieses Jahr Abitur geschrieben, ich mit ihm. Ich war neun Jahre an meiner Schule. Ich liebe meine Schule, ich liebe meine Lehrer – ein paar werde ich für den Rest meines Lebens dankbar sein, dass sie mich hier und da so geprägt haben wie sie es getan haben. (Das ist jetzt nicht übertriben. Manches ist schon Jahre her und ich mache Sternchen in meine Kalender. Mehr muss man nicht wissen.) So weit – ich bin traurig, dass ich gehen muss (oder darf), dass man den Anschluss zu so vielen Menschen verliert und weiß,, dass das, was jetzt neun Jahre lang Alltag war bis zum Rest des Lebens reduziert sein wird auf ein „Und? Was machst du eigentlich jetzt so?“, irgendwann auf einem Klassentrffen oder einem Sommerfest, dass man für eine halbe Stunde aus Langeweile besucht.

Seit Wochen finde ich die Einstellung, die uns entgegengebracht wird furchtbar. Wir bekommen pro Tag unzählige Haut doch endlich ab, verdammts in Blicken und in offener Kritik. Spaß macht das, ehrlich gesagt, keinen. Manchmal frage ich mich, ob wir es überhaupt hätten richtig machen können. Am dem Tag, als wir die Abiturergebnisse bekommen hatten, mussten wir ab zehn unsere Bücher abgeben, die Zeugniszeremonie begann um zwei. Ein Vorgang, auf den wir eigentlich auch irgendwie hätten verzichten können. Unsere Abiturergebnisse stehen auf einem Ausdruck, der viel unspektakulärer aussieht als ein Zwischenzeugnis. Niemand von uns hätte daraus eine mehrstündige Zeremonie mit Händeschütteln und dergleichen gebastelt. Wenn es nach uns gegangen wäre, wäre daraus eine viertelstündige Aktion geworden, wie bei jedem Zeugnis auch. Das Abiturzeugnis kommt ja erst noch. (Wieder: Händeschütteln. Aber es ist das Zeugnis, deswegen ist das schon in Ordnung.)

Jetzt hat sich also ergeben, dass wir für mehrere Stunden unfreiwillig in der Schule verweilen mussten, die wir für Organisatorisches nutzten. Dazu kam das Drehen vom Finale des Introfilms für die Abifeier, etwas, was ziemlich inakzeptabel organisiert war und schon alleine dshalb auf großen Widerspruch stieß. Ist ja auch verständlich. Am Ende der Wartezeit waren wir schon ganz gut drauf, was besonders auf die Zwangswartezeit und natürlich auf das Video zu schieben war. Im Drehbuch stand, wir sollten Angst haben. Wir hatten keine, nur Aufregung – und vermutlich waren wir da schon wieder unten durch. Wir, der Partyjahrgang. Wir waren der Partyjahrgang bei unserer Gala, die unsere Lehrkräfte großflächig nicht besuchten – aus Prinzip. Derweil ist die Erfindung „AbiGala“ nicht auf unserem Mist gewachsen, an anderen Schulen ist das ein fester Programmpunkt im Jahr. Unsere war sogar vereinfacht: Schüler sollten zeigen, was sie ohnehin schon konnten.

Nächstes Kapitel ist der Abistreich. Das ist sehr kompliziert. Zum einen dürfen wir gar nichts. Die Polizei kam, als einmal ein Abiturjahrgang im Winter die Schuleingänge mit Schnee zugeschaufelt hatte. Die Polizei würde bei jeder Verletzung oder Verunglimpfung von Neubauzubehör vor der Tür stehen. Den Aspekt der „Ausnahme“ gibt es in dieser Form beim Abistreich schon lange nicht mehr. Wenn wir nach der, wie andere Schulen, alles in der Nacht organisieren würden und am Morgen wären die Teppichböden vollgestellt mit hunderten von vollen Wasserbechern… was würden sie mit uns machen? Oder eigentlich: Wie würden sie uns umbringen?
Abistreich heißt: Vom Lehrerzimmer Termin geben lassen, der vorzugsweise etwas wie „ab der 5. Stunde“ beeinhaltet, und dann bittebitte ein familienfreundliches Programm.
Der Abistreich, nach der Definition unserer Schule, ist eh was für die Kleinen. Über die Jahre hat sich eingebürgert, dass alles ab der Achten die Flucht antritt. Verhindern kann man das nicht. Man wird dazu angehalten, einen Kindergeburtstag zu organisieren, damit Zehnjährige ihren Spaß haben. Wir könnten kreativer und besser sein – aber für was. Die Lehrer, die nicht eh schon das Schulgelände vor Beginn der Aktion verlassen, aus reinem Desinteresse, bleiben nur, um sich zu ärgern. Und sich zu freuen, dass es vermutlich das letzte Mal ist, dass er/sie den verdammten Abiturienten begegnet.

Die Frage ist: Wie soll man jemals aus den Teufelskreisen heruaskommen? Die älteren Schüler gehen, weil es sie nicht interessiert, dass Programm wird auf die zugeschnitten, die bleiben werden – es ist für die älteren Schüler uninteressant. Lehrer finden den Abistreich blöd und gehen / sind schlecht gelaunt – keiner will sich die Mühe für eine Armee von Grantlern machen – der Abistreich wird blöd bleiben.
Und was macht man aus dem Widerspruch, mit dem erwähnten psychologischen Herausekeln aus der Schulzeit von Lehrerseite her und dem, dass man ihnen deshalb keinesfalls die Genugtuung geben möchte keinen Abistreich zu machen. Würden sie sich überhaupt dran erinnern? Letztes Jahr gab es praktisch keinen, und da wurde im Lehrerzimmer auch nicht der Sekt ausgepackt. Da gab es noch schlechtere Laune.

Whatever –  Rausziehen kann uns da eh keiner, selbst die Lokalpresse kommt schon seit Jahren nicht mehr an unsere Schule (an die anderen im Landkreis schon). Uns bleiben im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Das tun, was sie einzigen interessierten und bleibenden Zuschauer interessiert (-> Kindergeburtstag) oder das tun, was die Lehrer wollen (-> ein Abistreich).

ich kann nicht mehr. ich kann nicht mehr. ich habe die ganze letzte nacht durchgearbeitet, den ganzen tag heute. ich habe seit drei woche keine nacht mehr das mindestmaß an schlaf gehabt. und jetzt kam der letzte große auftrag nach mitternacht – und völlig unbearbeitet, nicht so, wie ich es brauche. ich renn dem kram schon tagelang hinterher. ich habe immer gesagt, dass es sonntag in den druck kommt, warum kriege ich dann montag bilder hingerotzt? ich weiß selber, dass die, die das gemacht haben, es auch nicht besser konnte, weil sie nämlich zu den genau vier leuten gehören, die hier arbeiten. (und keiner von uns ist einer von denen, der dan am ende sich „immer so für die stufe eingesetzt hat“) ich kann keine dreihundert bilder einfügen, ich habe es zwei stunden lang probiert und jetzt funktioniere ich nicht mehr.
es geht nicht mehr.
jetzt kann ich mir den druck in die haare schmieren, zeitung auf der abifeier in die haare schmieren.
dann geh ich halt nicht hin – kann man die karten irgendwo zurück geben? sollen sie sich halt beschweren, die ganzen idioten, ich bin dann gar nicht da, und mich geht das alles nichts mehr an.
wenn sie mich fragen, werde ich sagen, dass sie alle selber schuld sind mit ihrer bescheuerten fehlenden kooperation, die mich wirklich immer wieder entsetzt. als würde es ihnen das bein brechen, mir zu sagen, wie viele in ihrem lk sind. diesen affenzirkus nervt mich sowieso schon lange an: mich würd ja nur interessieren, mit welchem argument sich die vor nicht-mal-arbeit drücken? tatsächlich antworten und kümmern sich immer nur sie selben leute, neunzig prozent der stufe sind so faul, dass es die sau graust. das sind dann die, die mich hinterher federn und teeren, weil die nämlich alle überhaupt kein verhältnis zur arbeit haben.

Abizeitung: Sonst glaubt mir das ja keiner

Ich hab noch zwei Tage, bin kaputt, unterschlafen, und habe einen Hass auf die ganze Welt. Mit ein paar Ausnahmen vielleicht. Man drängt mir halt alles auf, in einem Maß, bei dem man sich wundert, dass dies überhaupt mit einem klaren Menschenverstand möglich ist. Ich bitte andere darum, die zu sammeln, die uns verlassen haben. Sitzengeblieben, weggezogen – das übliche halt. Selbst hab ich zwei Klassen von der fünften bis zur elften durchgearbeitet. Ich bekomm ein paar Namen, natürlich zu wenige. Ich schlage im Jahresbericht alle achten auf, und finde da schon zehen Namen, die nicht genannt worden. Ich sammel diese, zusammen mit alle anderen Namen, die mir auffielen – waren dann etwa zwanzig. Bitte um Zuordnung. Macht keiner. Sie müssten ja nur im Jahresbericht vergleichen, so wie ich das auch machen würde – warum soll ich sowas auch nocht machen?
Ich hab kurzfristig auch noch die letzten 5 Seiten von dreihundert dazubekommen. Chrissi sagt, sie kann’s nicht. Ja, klar, ist auch schwierig, aber ich habe auch nicht noch mehr Asse im Ärmel, als die, die ich ihr mitteile. Chrissi fährt weg, ich arbeite. Diagramme können eingebunden werden, die Schrift ist allerdings unscharf. Ich hasse sowas, natürlich, ich will es nicht so lassen. Aber bitte sehr, Ich habe für eine Seite zum ausbessern schon eine Stunde gebraucht. Und dann für sechs? Ich schicke die diagramme rum. Die lieben Menschen sagen, es ginge auch unscharf, kein Problem. Die anderen sagen,nein, doch, das stört sie schon, bitte korrigieren, sie hätten sich doch so viel Mühe mit dem Ausfüllen der Bögen gegeben.
Wie viele Arbeitsstunden habe ich intus? 15-18 täglich, das seit dem Colloquium.
Ich frage nach Bildern derer, die nichts abgegeben haben. Einige haben nämlich welche aus dem gemeindamen Kindergarten oder Grundschule zusammengesucht. Oder aktuelle Bilder derer, die nicht zum Fototermin kamen. Darauf kam, ich solle doch Bilder bei Lokalisten suchen. Ich frag mich, ob auf meiner Stirn steht, dass ich der einzige bin, der arbeiten darf oder so. Das steht doch im totalen Gegensatz zu meinen Mitschülerlis, die mich dauernd fragen ob sie mir helfen können. (Nachdem sie etwa einen Tag lang vollkommen in mein PDF verliebt waren.)
Druckerei hat noch nicht definitiv zugesagt. Wir wollen ja wechseln, zu einer näher gelegenen. Die garantiert uns rechtzeitige Lieferung, aber ich weiß nicht, ob sie Druck im Anschnitt anbieten. Ohne Druck im Anschnitt geht’s nicht, Punkt. Gestern habe ich von den Finanzenleute grünes Licht für’s Geldausgeben erhalten – wenn wir das jetzt endlich wissen würden, könnte ich eventuell sogar erzählen, dass wir mattglänzendes Papier oder so bekommen. (Aufgrund der vielen Bilder ist glattes Papier undbedingt erforderlich. :-) Bei der ursprünglichen Druckerei war das 80 g/m² Papier schon glatt genug, bei der neuen weiß ich das nicht. Wenn das 0815-Papier ist, dann dürfen wir offiziell besseres Papier nehmen.)

Dann fand die Krise ihren ultimativen Höhepunkt, als mein Kassettenrekorder eine Kassette fraß.

Vorhin tat Word dann das hier (Achtung, dieses Video enthält den Satz „Leck mich am Arsch“):

Ich will im Moment einfach nur, dass das alles endlich aufhört.  :-)

Was ich hauptsächlich aus meinem Abiturergebnis gelernt habe

Liebe Kinder,

Macht nicht bei einer Lehrkraft die Colloquiumsprüfung, die euch davor permanent jedes Halbjahr Mitarbeitsnoten gegeben hat, die um zwei bis vier Punkte schlechter waren das der Rest vom Kurs. Nehmt es nicht mit Humor und ignoriert es. Lacht nicht mit, wenn von Leuten mit 30% Anwesenheitsquote bei der Notenverlesung – bei der er zwei Punkte besser ist –  etwas kommt wie „Ja, Nina, hättst halt öfter kommen müssen.“ Wenn es so ist, dass eure Mitarbeit tatsächlich nicht schlechter sein kann, als die aller anderen (Ich kann das nicht in jedem Fach behaupten. In diesem aber schon.) dann lasst es. Wenn es so aussieht als wäre da etwas faul, als würden in die Notenvergabe Gründe mitreinspielen, die nicht mitreinspielen sollten – dann nehmt ein anderes Fach – auch wenn ihr euer Colloquiumsfach seit vier Jahren wisst und nicht jemand sein wollt, der nach der Lehrkraft entscheidet.
Dass es im Colloquium einen Beisitzer gibt ist dann nicht unbedingt – scheinbar – der Auslöser einer weltbewegenden Änderung der Routine.

Sonst steht ihr nach dem Abi da und fragt euch, warum denn die etwa gleichstarke Mitschülerin (auch was Vortragssituationen angeht) mit den etwa gleichen Fragen und den etwa gleichen Antworten (zumindest schien es im Gespräch danach so) um 20 Punkte besser war. Mag sein, dass sie besser war – das streitet ja niemand ab. Aber so viel?
Hätte ich nur ein anderes Fach genommen… dann müsste ich über sowas gar nicht nachdenken. Und mit meiner Wahl kann ich irgendwie nicht anders..

Fünf kurze Jammerminuten, okay?

Ich glaube nicht, dass es dieses Jahr eine Abizeitung geben wird.

Ich habe mich die letzten Tage hineingehängt und verarbeitet was da war. Inzwischen bin ich bei Ende April, und jetzt kommt nicht mehr viel. Gerade habe ich durchgezählt, und es fehlen jetzt im Moment gerade etwa sechzig Artikel, vierzig Steckbriefe und, naja, sagen wir einfach mal: Alles andere, außer den Dingen, für die ich oder ein anderes zuverlässiges Redaktionsmitglied verantwortlich war. (Die Lehrerinterviews sind zum Beispiel nach wie vor vollständig. Die Bilder vom Königspielen sind auch schon lange eingefügt. Anjas Lehrerliste, Danis Gedicht.) Das was fehlt ist der Kram von den anderen.
Die Dame mit der Werbung hat auf der ganzen Linie versagt (heißt: keine einzige Anzeige), Druckereimensch hat auch nciht gearbeitet und mir geht langsam die Kraft aus für etwas, für das vielleicht ein Viertel des Jahrgang fünf Minuten opfern kann. Am Ende bin ich ja dann der Blödmann, der sich „unfähig“ nennen lassen darf, weil alles im Moment eine Mentalität wiederspielgelt die ruft: „Wieso soll ich das machen, die anderen haben ja auch noch nicht?“ Letztens erst wieder gehört.
Ich verzeihe jedem, der sich entschuldigt und so weiter, kein Problem, aber es ist trotzdem verdammt nochmal Mai. Ich arbeite gerne dafür, mich freut jede einzelne fertige Seite aber leider bin ich nicht Gott oder Peter Pan oder so. Im Moment layoute ich alleine, da sich heraus gestellt hat, das niemand sonst dazu beteit ist oder so. Ich habe meine Vorlage verschickt, ich habe Beispiele verschickt und da keine Reaktion kam und ich es satt habe, auf Reaktionen zu warten, wenn das Warten mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Arbeit, ist es eben so, wie es gerade ist.

Ja, ich habe eine Redaktion, aber die kann leider beim Layout auch nicht helfen. Habe angeboten, ihnen ein bisschen etwas beizubringen, damit ich ein bisschen Affenarbeit  (Steckbriefe kopieren, Bilder einfügen) abschieben kann, aber das haben sie sich irgendwie nicht so ganz zugetraut. And so it is.
Ich kann gerne noch weiter herumpfuschen, das werde ich auch tun, aber ich glaube nicht, dass es in meinen Möglichkeiten steht, jetzt noch den Großteil zu verrichten und mit der Werbung von vorne an zu fangen, obwohl man jetzt im Feinschliff sein sollte.

Es kann nicht mehr funktionieren, oder?

Und dann nach dem Englischabi…

.. ging es unaufhörlich weiter mit dem Geschwärme über Thema I, da offensichtlich praktisch alle aus unseren beiden LKs haben, außer einer kleinen Minderheit von fünf weiblichen Idioten, mich eingeschlossen, die sich unbedingt das literarische Thema mit den zum Teil blöden Fragen und der viel schwereren Übersetzung eingebildet haben. Ging solange, bis wir angefangen haben zu glauben, dass wir tatsächlich völlig falsch lagen mit unserer Themenwahl und eine fast geweint hat.

Und ich rede mir jetzt ein, dass das tolle tolle Sachtextthema I doch auch irgendwo seine Haken haben muss. Es wird ja wohl kaum so ein, dass sie einem da die Punkte nachwerfen.