When the stars go blue

Ich habe mir heute von einigen Mitschülern Gejammere anhören dürfen. Diese bedauernswerten Kreaturen müssen nämlich auf das Tanzfest der Schule, weil sie dort etwas vorsingen, vorspielen un so weiter. Sie können nicht auf diese tolle Party woanders gehen.

Und ich, ich gehe nicht auf das Tanzfest. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht darf, aber da ist diese „Was willst du denn da?“ Einstellung von oben da und bei dieser Einstellung gebe ich generell immer nach. Tatsächlich wäre es dumm. Es wäre dumm. Ich habe sowieso alles an Tanzschritten vergessen, was ich irgendwann einmal konnte. Ich hätte nciht direkt jemanden, der mit mir hinginge. Das heißt, ich habe niemanden gefragt, weil alle am ürsprünglichen Termin schon nicht wollten. noch dazu ist das Fest irgendwo, und nicht am geplanten Ort ein paar hundert Meter von mir weg, wo ich auch „zufällig“ vorbeikommen hätte können. (Übrigens bauen sie dort immer noch um. Langsam kann mir keiner mehr erzählen, man habe nicht gewusst, dass die bis zum Termin im März nicht fertig werden würden.)

ich habe da also tatsächlich nichts verloren.

Es ist nur… ich habe gerne kleider an, ich schaue mit gerne schön angezogene Leute an, ich kenne sicher zehn Schüler die etwas vorspielen oder singen.. und noch ein paar andere Dinge.

Aber ich gehe nicht, und jetzt versuche ich nicht daran zu denken. Ich habe hier gerade ganz laut „When The Stars Go Blue“ laufen, die Coverversion von den Corrs und Bono (die ich für viel schöner halte als das Original von Ryan Adams. Schon alleine wegen dem Duet.). Ich neige dazu zu sagen „Na, wenigstens spielt niemand „When The Stars Go Blue““, wenn ich etwas verpasse. Na, wenigsten spielt niemand „When The Stars Go Blue“. Noch dazu wäre es eigentlich ein Sommerabend, was „When The Stars Go Blue“ noch toller machen würden. Aber es regnet ja. Oder es regnet zumindest sicher bald. Es wird sicher nicht schön.

 

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Donnerstagsfreistunden.. Beschäftigung, da scheinbar niemand mehr einen Kuchen backen will

8:40 „Jetzt haben wir Sommenferien“ Zitat von einigen und nicht ganz wahr. Wir haben jetzt erst einmal alle Schulaufgaben für dieses Jahr geschrieben. Schön das zu wissen. Im Moment noch schön, dass der Unterricht in manchen Fächern deswegen schon deutlich lockerer ist. In Englisch und Französisch kommen demnächst Lektüren daher, damit wir nicht mehr so viel arbeiten müssen. Was wahrscheinlich wiederum gar nicht so schön ist, weil einem dann schon in zwei Wochen der lockere Unterricht auf die Nerven geht.

Heute waren wieder zehn Stunden und es war zum Glück nicht warm, deshalb auch bessere Stimmung. Moritz hatte einen Sack Murmeln (ich würde es „Schusser“ nennen, aber die anderen waren damit nicht einverstanden) und so begannen wir damit zu spielen. Zuerst im ersten Stock, vor dem Sekritariat, wer seine Murmel am dichtesten an die Treppe rollen kann.

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Das durften wir aber nicht lange. Murmeln sind nämlich auch nicht intelligenter als Quartett und außerdem ist ja gerade Abitur. Das ist nicht das erste Mal, das mit dem Abitur, insgesamt war ich bei etwa sieben Schülerermahnungen anwesend, meistens aber unbeteiligt. man gleubt ja gar nicht, was man während dem Abitur im Stockwerk darunter alles nicht darf. Die Liste ist sehr lang und beeinhaltet unter anderem auch „filmen“ und „schlurfen“. Manche Ermahnung verstehe ich, manche nicht. Wir schreiben ja auch hin und wieder bis in die Pause Schulaufgaben und da ist es schon ruhiger als man denkt. Stört eine Gruppe Sechstklässler, die beim Klassenzimmerwechseln schlurfen wirklich die Leute, die ein Stockwerk höher hinter geschlossenen Türen sitzen? Na ja, wenn es jemandem Spaß macht, Schüler und Lehrer zu schimpfen, dann kann man ihm das auch nicht verbieten.

Wir sind in die Aula ausgewichen.

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Anfangs war das Ziel auch hier, die Wand zu erreichen, später dann aber, die Murmel so gegen die Wand rollen/werfen, dass sie wieder zurück zum Spieler rollt.

Später haben auch noch zwei Sportlehrer mitgemacht.

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Posen für das Kind mit dem Fotoapparat, das statt zu spielen fotografiert hat. (Wenn man von zwei kläglichen Versuchen absieht.) Wieder ein böses digitales Speichermedium, obwohl.. ich habe mir gerade wieder angeschaut, wie unsere Schule, beziehungsweise eine Neunte bei YouTube vertreten ist. Da verstehe ich es dann schon, warum digitale Speichermedien böse sind. 

 

kopieren

Ich habe gerade eine Menge Seiten kopiert. Beidseitig bedruckte Seiten. Generell lege ich, wenn ich die Rückseiten bedrucken will, das Papier immer falsch ein. Das ist etwas, was ich mir nciht merken kann. Dazu brauche ich lange. Früher konnte ich am Kopierer im Landratsamt perfekt kopieren, bis sie sich einen neuen gekauft haben, bei dem ich immer alles verdrehe.

Gerade hatte ich nur das Problem, dass der Einzug für einzelne Blätter sein Papier anders herum haben will, als es im Papierfach liegt.

Sehr interessant. (Ursprünglich stand hier etwas anderes, aber das war wahrscheinlich zu böse. Trotzdem wäre es schön, wenn manche Leute alles nicht von Anfang an ablehnen würden, ohne etwas darüber zu wissen. Und mich nicht immer behandeln würden, als wäre ich klein und dumm… obwohl ich heute herausgefunden habe, dass nicht nur ich so behandelt werde, sondern auch andere. Das war das, was vorhin hier stand, nur zwei Seiten länger.)

You wan look photo? I got. Good one, not expenship. You can have fo fee you know.

Ich bin seit längerer Zeit wieder Zuhause.

Ich sollte mich schämen, dass ich mich erst jetzt melde. Mache ich auch.

Da war so einiges, Schulaufgaben, Prüfungen und dann Hausaufgaben, die viel mehr waren, als sie aussahen. Oh, und Schule. Ich habe schon am Montag mit der Seite angefangen, bin aber erst heute fertig geworden. Das lag an verschiedenen Dingen, zum Beipsiel daran, dass sich das gute Windown ab und an, wenn ich den PC über nacht anlasse, es müsse ein update machen und einen Neustart machen. Am Morgen findet man dann alle Fenster geschlossen vor und alles Ungespeicherte ist weg. (Eigentlich sollte es Ungespeichertes gar nicht geben, aber… manchmal ist da das ein oder andere.)

Egal. Jetzt habe ich das wenigstens und kann mich wichtigen Dingen widmen. Der Erforschung von Wurstsorten zum Beispiel. Eine Kafka ist eine Käsekrainerbosna, das habe ich gestern gelernt. ich weiß nicht, ich stelle mir das nciht lecker vor.

t’beee ih loh*

 

* „the beach is long“.. jedenfalls hat ein Thaitaxifahrer versucht, und das mit den Worten „t’beee ih loh“ zu sagen. Bei „beee“ haben wir schon länger gebraucht.

Ab gleich bin ich für zwei Wochen nicht da. Internet werde ich keins haben. Ich hab mir vorsichtshalber auch einmal so ein Moleskineding gekauft. Mal schauen, ob dabei etwas herauskommt, das man hinter her eventuel scannen könnte.. und die Kamera ist natürlich auch dabei.

Bis dahin.. Schöne Ferien!

Eigetnlich will ich ja gar nicht

Die Ferien klopfen an die Tür. Im Moment bin ich nicht so begeistert davon, ehrlich gesagt. Da ist einmal die Tatsache, dass die Ferien mehr nach Arbeit riechen als die Nachmittage und Abende jetzt gerade. Normalerweise könnte man ja den ganzen Schulkram für zwei Wochen vergessen (und dann sind es erst richtige Ferien), aber ich weiß ja jetzt schon, dass es reichlich dumm wäre, das zu tun. Also dürfen die Deutschlektüre, das DELF Übungsheft und der Standartschulkram erst einmal mit mir in den „Urlaub“ fliegen. Da freuen sie sich bestimmt.

Es schreckt mich doch ein bisschen ab, dass ich jetzt noch nicht weiß, ob ich überhaupt einmal einen Tag gar nichts machen muss und ob mir dann der Kram im Hinterkopf die Pausen versauen wird. Bisher habe ich noch alles geschafft, was ich an Schulzeug in der Ferien machen wollte, aber trotzdem schmeckt alles so ein bisschen bitterer. :-)

Dann ist da noch der Flug. Ein Nachtflug. Nachtflüge sind praktisch für Leute, die in Flugzeugen schlafen können. Zu denen gehöre ich nicht. Und wenn man nciht zu denen gehört, sind Nachtflüge grausam. Es ist ganz dunkel, so dass man eigentlich nichts lesen kann, ohne andere Leute zu stören, und es ist schrecklich langweilig. Stundenlang einfach nur so dazusitzen ist grausam. Viele Flugzeuge haben wenigstens Fernseher für jeden, da kann man wenigstens Filmchen schauen. Das Flugzeug, mit dem ich fliege, nicht. Habe mich extra informiert. Dann kommt da noch die Tatsache dazu, dass man natürlich nach der Landung todmüde ist, aber dann ist es am Zielort schon morgen und man kann schlecht ins Bett gehen. Beim letzten Nachtflug habe ich am Stück vierzig Stunden gar nicht geschlafen. Gibt lustigere Dinge.

Ich dürfte gar nicht über das alles nachdenken. Das sind alles Dinge, die eigentlich nur grausam sind, wenn man zu viel über sie nachdenkt.

Die Woche in mehr Wort als Bild

Schon wieder Freitag. Wie die Zeit vergeht. :) Ich sitze hier mit etwas kalten Fingern und weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. Wir hatten einen Lehrergeburtstag, ich hatte die letzte Physikschulaufgabe meines Lebens, einen erschreckenden DELF Workshop und dann war da noch das „Quelleevent“ heute.

Der Geburtstag war das bisher wahnsinnigste, was wir als Klasse fabriziert haben. Ich war ja nicht ganz so dabei, weil ich immer brav hinter der Kamera stehen musste, aber zumindest die, mit denen ich Nachmittagsunterricht hatte, waren länger nicht ansprechbar. Von denen kam immer nur „das war grad soo geil“. Und das zwei Stunden lang. Aber es war schon.. es war insane. Könnte man sagen. Ich habe einige Teile auf Video, ursprünglich war es sehr gute Qualität, bis (wegen der sehr guten Qualität) die Speicherkarte schlapp gemacht hat. Beim übertragen auf den PC ist dann scheinbar auch etwas schiefgegangen, jedenfalls stottert das eine Video jetzt. Das beste Video. Das muss ich ohnehin noch Verkleinern, weil es mit seinen über 600px Breite meinen Webspace zum weinen zwingt. Ich habe es aber versucht. Fotos sind aber schon im Internet und zwar da, wo damals die Berlinfotos waren. (Und mir ist schon klar, dass niemand mehr die Addresse hat. Ich gabe den Link aber erst her, wenn ich das mit den Videos geregelt habe. Ein bisschen gemein darf man ab und zu schon sein. :-) )

Mein erster Physiklehrer war im übrigen auch gemein. Jedenfalls dachte ich, als ich ihn hatte, das. Seltsam ist, dass so viele aus unserer Klasse einen psychischen Physikschaden haben. Ich ebenfalls. Ich bin von meinen Nicht-Können völlig überzeugt. Ich wäre nie darauf gekommen, dass meine Rechenfehler nicht an meinem Nicht-Können, sondern an der falschen Taschenrechnereinstellung lagen. Gemerkt habe ich es erst nach der Schulaufgabe, in Mathe. „Passt auf“, hat meine Lehrerin gesagt, „dass eure Rechner auf degree gestellt sind.“ Jaja. Hätte sie das drei Stunden vorher gesagt. Ich hätte mir viel Ärger erspart. Hinterher begreife ich allerdings nicht mehr ganz, wie ich nur denken könnte, der Grund für meine ganzen negativen Winkel war mein Nicht-Können. Mist.

Zum Workshop. Steffi udn ich haben uns für das DELF angemeldet. Eigentlich wollten wir A2 machen, aber unserer Lehrer hat uns das schwerere B1 eingeredet. Es sei nicht so viel unterschied von den Anforderungen her, jedoch sei das B1 sowieso viel wertvoller. Meinetwegen. Wir machen das ja nciht aus Liebe zur französischen Sprache, sondern, um etwas in der Hand zu haben. Die Lateiner kommen alle mit ihrem Latinum daher und ein Französium gönnt man uns nicht. die machen ihren blöden Marsch irgendwann und werfen Bücher ins Wasser, und wir dürfen das nicht. Eigentlich verstehe ich diesen Marsch sowieso nicht. Latein ist für die Lateiner gar nicht das schlimmste Fach. Die tun nur so, weil sie gerne in Togas über den Schulhof hüpfen würden. Ich würde ja gerne einen Physikmarsch machen. Wenn überhaupt. Aber bei uns scheint es einfach so zu sein, dass die Lateiner Vorrechte haben. (Es folgt weniger positives über Latein. Oder eigentlich nur darüber, dass die lieben Lateiner die Kuschelteddys der Lateinkinderfänger sind.)

Lateinlateinlatein. Die Lateinlehrer stehen jedes Jahr vor den Klassen, die ihre zweite Fremdsprache wählen müssen und fangen unschuldige Kinder mit ihren riesigen Netzen, die aus Sätzen wie „Ihr lernt ganz viel über Saaaagen und Mythologiiie“ gewebt sind. Es war uns damals so und es ist immer noch so. Statistisch gesehen kommen immer mehr Lateinwerbefiguren in Klassen als die für Französisch. Bei meiner Schwester war es sogar so, dass in ihre Klasse vier Lehrer die Lateinwerbetrommel geschlagen haben und kein einziger für Französisch. Die Franzosen waren zu der Zeit etwas unsortiert, die Fachbetreuerin ging weg und scheinbar waren sie sich nicht einig über die Zuständigkeit.. aber die Franzosen sind auf der Strecke geblieben. Resultat: Drei Klassen mit Latein und eine mit Französisch. Das ist der Aushängeschildjahrgang der Lateingroupies. Für mich ist das nur das Aushängeschild dafür, dass Fünftklässler prima beeinflusst werden können. Nichts gegen die, die von Anfang an Latein wählen wollten, aber es ist wohl seltsam, dass  in jedem anderen Jahrgang ungefähr so viele Franzosen wie Lateiner sind und in dem Jahrgang, in dem keine Französischlehrer in die Klassen kamen, das Verhältnis ganz anders ist. Generell habe ich nichts gegen Latein, ich mag es nur nicht, wenn die Unsicherheit der Kleinen ausgenutzt wird. Und ich mag es auch nicht, dass die gefischten Kinder ein paar Jahre später in Bettlaken über den Schulhof tanzen. Wer hat denn festgelegt, dass die Lateiner das machen sollen?

Wenigstens sind wir die Kuschelteddys unserer Geschichtslehrerin. Trotzdem gibt es keinen Marsch und keim Um für uns. Deswegen wollten wir das DELF machen. Steffi und ich kommen zum Workshop in die Heiligen Hallen des LKF und außer uns ist da nur… LKF. Nur Leistungskurs. Der Lehrer meinte auch schön, dass wir mit einer original und völlig echten Übung zum mündlichen Teil beginnen sollten, also mit echten Themen und der echten Länge. Einziger Unterschied zum original: Es fand vor der Gruppe statt. Ha. Ha. Ha. Einige Informationen: Auch, wenn es notenmäßig gerade nicht so aussieht: Ich spreche nicht besser Französisch als Englisch. (Oh, und das „notenmäßig“ liegt an der mündlichen Schulaufgabe.) Folglich macht es mir nicht mehr Spaß auf Französisch über Themen wie die Klimaerwärmung zu sprechen. Nein, mein Wortschatzschwerpunkt liegt auch nicht da. Und ein LFK als Publikum macht die Sache nicht einfacher. Und das darin sitzende schulbekannte Mädchen Mit Dem Todesblick auch nicht. 

Jetzt bekomme ich aber ein extra Sternchen, weil ich nicht geflohen bin. Oder gestorben. Das passiert dann erst in der Prüfung. Steffi bekommt zwei Sternchen, weil sie kaum gestottert hat, wovor sie wahnsinnige Angst hatte.

Jetzt bin ich zu müde um weiter zu schreiben. Bis morgen.

 

 

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I have a thing for paper boats.

Gestern sind wir fast abgesoffen. Da war diese wirklich sehr große Pfütze auf dem Pausenhof und zwar genau da, wo man sie nicht braucht. Noch dazu war diese Pfütze sehr tief. Ich weiß das, ich bin versehentlich hineingelaufen, später dann auch ein bisschen absichtlich. Man musste ja fast um das ein oder andere Foto machen zu können, was man wiederum auch fast musste. Irgendwann gibt es ja einen Punkt, da können die Schuhe gar nicht mehr nasser werden. (Ich bin noch drei stunden mit ihnen herumgelaufen und wundere mich, warum ich nicht einmal ein bisschen krank geworden bin.) Eigentlich hatte ich das gar nicht ganz so vor, aber ich fand es doch sehr nett, wie andere Schüler ihre Mathehefteinträge zu Papierschiffchen gefaltet und auf das Wasser gesetzt haben.

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Da schwimmt sie, die Mitternachtsformel. Nette Idee zur Blätterverwertung

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Ohh, noch einmal das Schiffchen aber mit Schulhaus und anderer Schiffsleiche im Hintergrund.

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Erst hier lässt sich das Ausmaß der Katastrophe erahnen. Tatsächlich ist diese Pfütze schon fast mit Schwimmreifen befahrbar, es hatte nur niemand welche dabei.

Man musste anders den Pazifik überqueren.

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So zum Beispiel. Die Methode ist geradezu ideal, wenn man Gummistiefel hat. Leider hatte niemand Gummistiefel.

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So geht’s natürlich auch. Sehr elegant. Ich mag die Kreise im Wasser. Erstaunlicherweise mögen Menschen, die in der Nähe stehen, diese Methode weniger.

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Auch eine nette Idee. Es spritzt gar nicht so wahnsinnig, jedenfalls nicht bei diesem Schüler. Ich wurde früher immer viel nasser bei solchen Aktionen. (Authentischer wäre es, wenn der Schüler seine Beine so elegant hochgehoben hätte, wie es sich für originale Pfützenfahrer gehört.)

Was mich jetzt noch interessiert.. es gibt ganz viele Möglichkeiten, Papierflieger zu falten. Gilt das auch für Schiffchen? Es muss doch mehr als nur das Einheitspapierschiffchen geben..

Zwölf

Jetzt weiß ich mehr. Zwölfjährige brauchen keine Entertainmentgeburtstagsfeiern mehr.

Es waren viele. Normalerweise finde ich es ganz praktisch, wenn alle da sind, deren namen beim Mittagessen hin und wieder fallen, aber es waren so viele Mädchen, die ich nicht kannte, dass ich sowieso und gleich die Orientierung verloren habe. Insgesamt waren zehn eingeladen, die auch alle brav kamen. Man glaubt gar nicht, wie die kreischen können. Gut möglisch, dass das die verkreischteste Feier war, die wir je hatten. Besonders lustig fanden sie es scheinbar, sich gegenseitig Zwiebelringe auf die Finger zu stecken und dann kreischend mitgeteilt bekommen, wen sie da gerade unbewusst „geheiratet“ hatten. (Antwort darauf: Kreischen.) Als ganz tollen Eventpunkt hatten wir da diese Buttonmaschine, geliehen vom Landratsamt. Ein interessantes Teil, orange und sieht schon sehr alt aus. Und insgesamt Material für hundert Buttons, wobei höchstens fünfzig für die Feier vorgesehen waren. Man muss gleich sagen, dass diese Buttonmaschine nicht so gut funktioniert, das heißt, in den meisten Fällen ist nach einiger Zeit Kleber erforderlich. Ich habe auch schon ein paar ältere buttons, die mit dieser Maschine gemacht wurden und die haben alle Kleberoperationen hinter sich. Außerdem macht die Maschine ab und zu einen kaputt, aber das ist für sie ganz normal.

Elf Mädchen. Fünfzig sollten reichen. Von wegen. Sagen wir es einmal so: Vier Mädchen haben sich Mühe gegeben. Der Rest weniger. Zuerst haben sie sich Tokio Hotel Buttons gemacht, nur zum Spaß, gemocht hat die keiner von denen. Oder sie haben es nur nicht gesagt. Nach und nach wurde der Müll immer größer, irgendwelche leibenswerten Hasssprüche über Mitschüler und so etwas. (Jedoch nicht über Lehrer.) Ich habe mich geschämt, ihnen den Müll pressen zu müssen. Ein Teil ist leider leider kaputt gegangen. Nicht, dass es meine Absicht war, aber während es mir sehr Leid tat, wenn ein Button eines der Kinder, die sich bemühnt hatten, nichts geworden ist, waren mir die Lästerbuttons relativ egal. Als ob sie so einen Anstecker jemals irgendwo verwenden würden. Es ging immer weiter. Noch einen und noch einen und noch einen, bis die Folien aus waren. Mehr als fünfzig habe ich ihnen nciht gegeben, zumal sie auch nicht ganz so vorsichtig mit den fertigen Ansteckern umgegangen sind. Ich habe ihnen erklärt, dass sie eventuell die Rückseite kleben müssen. Wenn also so eine Rückseite abgefallen ist, haben sie sie in den meisten Fällen gar nciht versucht zu kleben, sondern gleich die Folie mit abgezogen, dass auch gleich alles außereinander gefallen ist und sind dann mehr oder weniger jammernd zu mir gekommen. Und dann war die Folie schon unbrauchbar. Das trifft jetzt nciht auf alle Kinder zu, aber irgendwann ärgert mich es dann schon wenn die, die sich Mühe gegeben haben, keine Folie mehr bekommen. Die letzten haben wir so oder so ohne Folie gemacht.

Dann gab es Abendessen und sie haben danach „Fluch der Karibik 2“ angeschaut, auf eigenen Wunsch. Dazwischen immer wieder ein bisschen kreischen und im Garten herumrennen. Eigentlich wollte ich mit ihnen „black stories“ spielen, aber dafür war keine Zeit mehr. (Schade. Das habe ich meiner Schwester erst kürzlich geschenkt, ist nur in der Gruppe spielbar und mir macht so etwas Spaß.) Auch nicht für das kleine Lagerfeuer.

Irgendwann wollen sie halt auch nicht mehr. Nur gut, dass ich mich nicht überredenlassen habe, eine Schnitzeljagd zu erfinden, wie bisher jedes Jahr.

Sonntagsbeschäftigung

Ich war heute Arbeiten. Sechs Stunden. Das Landratsamt (speziell das Amt für Jugend und Familie) hat seinen Tag der offenen Tür wieder auf den Marktsonntag gelegt, in der Hoffnung, dass dann mehr Leute kommen. Die haben ein nettes Kinderprogramm entworfen, an dem ich dann auch mitarbeiten durfte. Es war einmal langweilig und einmal war zu viel los, wie das immer so ist. Ich habe den ganzen Tag Kindern Stempel auf Blätter gedrückt, Kindern einen Kriechtunnel aufgehalten und hier und anderen Leuten geholfen. Wenn niemand hingeschaut hat, haben wir sämtliche Tombolalose aufgerissen, nieten weggeschmissen und Gewisse wieder hineingeworfen. Für einen lospreis von fünfzig Cent und für diese Gewinne (aussortierte Spiele aus dem Spieleverleih) war uns nämlich ein Verhältnis von Nieten zu Treffern von 10:1 zu unfair. Die Erwachsenen haben Blümchen bekommen und alle wurden zu einem kostenlosen Mittagessen im Landratsamt eingeladen, das, wie alle kostenlosen Dankeschönmittagessen im Landratsamt, am Mittwoch um zwölf stattfindet. Wir armen fünf schulpflichtigen Jugendlichen, wie sie uns immer so schön nennen, dürfen vielleicht einmal privat abends eine Pizza im Landratsamt essen. (Bei privaten Sachen sind sie netter zu uns. Bei der privaten Weihnachtsfeier bekommen wir auch Blümchen.)

Gerade habe ich noch die Geburtstagseinladungen für die Feier meiner Schwester abgetippt. Die werden ausgedruckt, zusammengerollt und in eine Flache gesteckt. Wir mussten die ganze letzte Woche ekelhafte Limonade trinken, um genügend geeignete leere Flaschen zu haben. Scheinbar gibt es dieses Jahr etwas mit Piratenthema. Ich war an der Planung relativ unbeteiligt. meine Aufgabe ist dann eher die Durchführung, wobei die Kinder langsam auch euf einen Entertainer verzichten könnten. Rein statistisch gesehen. Ich habe keine Ahnung, wie weit dieser Kreis meine Anwesenheit dulden wird.