Oh baby don’t you wanna go back to that same old place – Sweet Home Chicago

Irgendwie landete ich letztens mal so kurz in Chicago. Das war eine hochkomplizierte Verkettung von Tatsachen, wobei die dominierende Mastertatsache war, dass die Reise von Orlando nach New York mit Zwischenstop billiger war. Und dann kann man auch kurz in Chicago bleiben, ey. Ich wollte schon lange mal nach Chicago. Aus Gründen, die die Unterhaltungsindustrie zusammenbaute. Mal gucken, ob sich Chicago Blues Brotherly anfühlt und sowas.

Elwood: It’s 106 miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it’s dark… and we’re wearing sunglasses.
Jake: Hit it.

(„The Blues Brothers“, 1980)

Aber von wegen Sonnenbrille. Leider war das Wetter größtenteils unbenutzbar, also apokalyptischer Stoffbarrieren niederschlagender Niederschlag. Nur für ein paar Stunden zwischendrin hörte es ein bisschen auf.

Chicago ist schön und irgendwie super. Ich mag Wolkenkratzer und noch mehr das Gehen durch Wolkenkratzerstraßen. Und Chicago hat hübsche Wolkenkratzer. Zum Teil hübscher als in Manhattan und das ist gut für die Augen. Wenn man sowas mag. Außerdem ist Chicago ein bisschen kaputt und wenn die Chicago Elevated über den Straßen herumbrettert ist das ziemlich laut und es fühlt sich nach was Eigenem an. Ein bisschen Blues Brotherly.

Fehlt eigentlich nur noch, das nicht in nassen Socken zu sehen. Tja.

Und nun so Fotos.
Achja, der Titel ist eine Zeile aus „Sweet Home Chicago“, was man kennen könnte. Ansonsten kann man sich die Zeit nehmen, und sich einen der 42 interpreten aussuchen, die den Song bereits aufnahmen und mal ein bisschen anhören.

Und nun so Fotos.









As seen on flickr.

Last Stop Coney Island

Letztens war ich in New York. In New York kann man viele Dinge machen, zum Beispiel mit der Subway fahren, das machen auch die New Yorker selbst nämlich hin und wieder. Wenn man das in Angriff nimmt, kann man auch schön bis zur Endstation sitzen bleiben und dann fahren, bis die Gleise aus sind. Ich tat das und fuhr nach Coney Island.

Das war eine sehr fundierte Entscheidung, die zum einen auf den Wunsch, depressive Clowns mit halbleeren Heliumluftballons zu sehen, basierte, zum anderen aber auch auf dem Wunsch mit Achterbahnruineneisenstangen bewaffnete Zombies zu erleben. Diesbezüglich war das auch aufgrund der langen Anreise eine derbe Enttäuschung. Coney Island lebt nämlich noch ein bisschen. Und die Hotdogs dort sind auch total okay.

Im Folgenden nun unanspruchsvolle Touristenfotos, die ich nicht auf flickr stellen konnte, da mir sonst die coolen Kids vermutlich, aufgrund meiner respektlosen Kamerahandhabung, Hundeexkremente per Post schicken würden. Unterfrankiert.

Australia IV: Airlie Beach

Verehrtes Auditorum, schon keine Lust mehr? Ich werde diesen Umstand jedoch ignorieren.

Airlie, Airlie, Airlie. Man muss da erst einmal hinkommen. Im Gegensatz zu Metropolen wie Marlborough ist Airlie nämlich nicht auf allen Karten eingezeichnet und nicht bestens ausgeschildert. Allerdings ist es sozusagen ein Pflichtstop für Backpacker und die Greyhoundbusdichte nimmt auf den Straßen um Airlie auch spürbar zu, der Altersdurchschnitt der Reisenden hingegen ab. Ist vermutlich noch recht neu, das Airlie. Im Grunde liegt Airlie Beach zwischen Proserpine und Bowen (beide sehr, sehr gut ausgeschildert) und ist Gateway to the Whitsundays. Man kann also von dort sehr gut Ausflüger auf die Whitsunday Islands machen, die sind sehr hübsch. Die heißen so, weil sie an einem Pfingstsonntag entdeckt worden sind.  Von Captain Cook persönlich. Beziehungsweise, eigetnlich war es erst Pfingstsamstag, aber weil man damals die Datumsgrenze noch nicht gebaut hatte ignorierte, ging mal davon aus, dass es wohl Pfingstsonntag sei.
Es gibt die Whitsunday Island selbst. Danaben gibt es vorallem noch Hamilton Island, eine blöde Protzinsel. Wenn man aufpasst, sieht man Hamilton Island manchmal in den Medien, wenn eine Parade von Kaspern in Segelkostümen durch den Sand hüpft. Man kan in Hamilton Island sogar Flugzeuge auf asphaltieren Landebahnen landen und in größeren Hotelkomplexen wohnen. Wenn man das will. Der Rest der Inseln darf vermutlich nicht touristisch verschandelt werden. Folglich ist er das auch nicht besonders. Alles weitere in den Fotos. Und: Nicht weinen. ;-)

In Airliee selbst gibt es nicht so viele Attraktionen. Airlie hat auch eine Lagoon, also ein kostenloses Salzwasserschwimmbad am Meer. Weil das Baden im Merr gefährlich ist. Allerdings hier nicht wegen der Haie, sondern vorallen wegen der Quallen.

KSF Jellyfish. Quallen gibt es sowieso sehr viele, die meisten sind unangenahm, aber harmlos. Wie Ameisen. Der Unterschied ist, dass meistens coole Pigmentveränderungen auf der Haut bleiben und man damiteine ganze zeit Narben zum angeben hat. Ich habe derzeit auch zwei kaum sichtbare Streifen von einer  Qualle (aus Singapur) am Unterarm, um das der Angerberei wegen zu erwähnen. Das ist der Prototyp Qualle. Jetzt gibt es noch gefährliche Quallen. Die gefährlichsten, vor denen immer und überall gewarn wird, sind die Marine Stingers, box jellyfish, sea wasps oder wie sind sonst noch genannt werden, auf deutsch meistens Würfelqualle, seltenser Seewespe. Die gibt’s eigentlich nur in Queensland und nur im australischen Sommer. Da geht das Publikum dann nur in Ganzkörperanzügen ins Wasser heißt es. So genau weiß ich das nicht, es war ja Winter. Sollte einem so ein Stinger begegnen, wird man gelähmt und erstickt, wenn sich niemand zufällig findet der einen beatmet. Weniger tödlich ist die Irukandji, das sind ganz kleine Quallen, die deshalb auch durch sämtliche Schutznetzte kommen. begegnet man Inrukandis, führt das wenig später seltsamerweise zu Kreislaufproblemen, Übelkeit, Kopfschmerzen und so weiter. Das kann einen auch dahinraffen, passierte allerdings erst zweimal insgesamt. Trotzdem ist es natürlich irgendwie unlogisch, wenn man wegen einer Quallenbegegneung das Vergnügen hat, Erbrechen zu dürfen – alleine deshalb sind Irukandjis auch blöd. Ach ja, scheinbar ist immer und überall das einzig wirksame Mittel gegen Nesselzellen auf der Haut Essig. Auch hier gibt es hin und wieder witzige Essigflaschenstationen an Stränden.

Sonst gibt es viele junge Reisende, was bedeutet, dass hier ausnahmsweise manche Bars auch bis Mitternacht geöffnet haben und es dem McDonalds auch nichts ausmacht, dass die wenigsten seine Gäste wegen des Essens kommen, sondern vielmehr wegen dem kostenlosen WLAN und ihren kleinen Kaffee als Entschuldigung neben den Laptop stellen, wenn überhaupt. Und dann herrscht in Airlie genau die Stimmung, weswegen wohl so viele Ex-Schüler nach Australien reisen. Nichtstun. Vielleicht morgen in den Greyhound steigen.
Was es aber gibt, sind wilde Tiere. Vögel. Ich halte Kakadus auf dem Balkongeländer für ziemlich klasse. Und ja, sie fressen auch aus der Hand.


Airlie Beach, Whitsundays, Bowen und Kakadus
















Australia II: Fraser Island

Weiter mit, wie gesagt, Fraser Island. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Sie liegt recht nah an der Küste des Festlandes. Auf dem Bruce Highway fährt man etwa vier Stunden von Brisbane nach Norden bis nach Hervey Bay, wo die Fähren ablegen.

KSF Der Bruce Highway ist das Stück Highway zwischen Brisbane und Cairns und ist etwa 1700km lang. Der Bruce Highway ist ein Stück vom Highway 1, der praktisch einmal um Australien geht. Er heißt nur alle paar hundert oder tausend Kilometer anders und im größten Teil Queenslands eben „Bruce Highway“. Foto vom Highway dürfte mit dem nächsten Post kommen. Hoffe bis dahin auf Desillusionierung. Ach ja, benannt ist die Straße nach Adam Bruce, toter australischer Politiker. Hätte auch spannender sein können.

Mit der Fähre fährt man dann von Harvey Danger Hervey Bay etwa einen Stunde. Woran das liegt, kann man am besten in Google Earth sehen, ganz direkt kann man nämlich nicht nach Fraser schippern. Und vorallem auch: Ohne Auto, vermutlich. Auf der Insel sind nämlich nur Fahrzeuge mit Allradantrieb erlaubt und auch dann darf man soweit ich das noch weiß, auch noch verhältnismäßig viel für die Autobegleitung zahlen. Leihen kann man Autos auch und dann damit tolle Unfälle bauen, das ist aber auch nicht ganz billig.
Wir haben deshlab vor Ort eine touristische Inselrundfahrtgemacht, im lustigen Allradantriebsbus und mit hauptsächlich italienischem Publikum. Im Runde hat man da gesehen, was es auf Fraser so zu sehen gibt: Den Süßwassersee McKenzie, den 75-mile-Beach, offizieller Highway und Landebahn für kleine kleine Flugzeuge und so weiter. Das sieht man sehr schön mit den Bildern. Wofür Fraser auch bekannt ist, sind übrigens Dingos, deshalb haben sie überall Dingoschilchen und Schutzzäune (damit Dingos keine Essensreste klauen oder sowas wie Kleinkinder anbeißen) aufgestellt. Gesehen habe ich allerdings keinen, aber so spektakulär sind Dingos auch nicht. Im Prinzip sind das braune Hunde, die große Ähnlichkeit haben mit den Viechern, die auch in Süd-Ost-Asien am Strand herumrennen. Tatsächlich ist es wohl so, dass sich Dingos, beziehungsweise Dingomischlinge, schon soweit ausgebreitet haben. Also, so richtig australisch sind die wohl eh nicht.
Nebenbei ist vielleicht noch interessant, dass es auf Fraser viele exotische Baumarten gibt, hauptsächlich, weil man ausprobieren wollte, welche Bäume Spaß am Sandboden haben. Das haben wohl auch die meisten.

Baden kann man auf Fraser übrigens nicht. Es gibt zu starke Strömungen und außerdem Haie. Das ist auch durchaus plausibel, man sieht auch genug großeses Säugetierzeug herumschwimmen. Sitzt man nämlich mit Italienern im Bus, wird man mit Sicherheit lautstark auf alles hingewiesen, was vor der Küste entlanghüpft. Buckelwale, Delfine und Orcas. Ich persönlich habe zwar nur den Orca gesehen, aber damit hatte sich die Natur auch schon ein Sternchen verdient gehabt. Wilde Tiere sind super.


Fraser in Bildern. Nicht geeignet für Zuschauer mit einer Sonnenuntergangsintoleranz. Das meine ich ernst.















Nächstes Mal gibt es vermutlich eine on-the-road Episode. Oder, vielleicht mache ich die auch gleich im Anschluss. Hihi.