Neuer Boden unter den Füßen

Wir waren in der neuen Schule. Einmal schauen. Frühstücken.
Ich hätte ja nicht gedacht, dass man uns überhaupt hineinlässt. Aber die Tür war so provokant angelehnt und schließlich hat uns auch keiner verscheucht, nicht einmal mit der Begründung, dass man zwar nichts gegen uns hat, aber wir uns hier aufhielten, dann würde jeder einfach reinkommen. Man ließ uns ganz friedlich frürhstücken. Es gab sogar Tee, Kaffee, Kakao, Kekse, Kuchen und einen Milchschäumer… obwohl das mit dem „Frühstück“ eher eine Entschuldigung für ein morgentliches Treffen war. 
Grund für das Treffen war natürlich die Neugier, die Tatsache, dass erste Schultage im viel zu kurz sind, um mit alles Leuten zu reden, mit denen man gerne reden würde und vielleicht auch ein bisschen dass wir als zukünftiger Abiturjahrgang (aaaaah, ich habe es ausgeschrieben) uns genauso wenig auskennen wie alle anderen – als wir letztes Jahr in die Zwölfte kamen, da war zum Beispiel das eine oder andere von den Dreizehnten indirekt „reserviert“.  (So haben wir es jetzt schon ganz arg auf einen Platz im obersten Stockwerk abgesehen. Es gibt schon Pläne für gemeinschaftliche Kissen, um eine Fensterbank zu einem Sofa umzufonktionieren – wir haben ja keine Sofas mehr.)

Probesitzen in der Mensa. Da viel Platz haben wir dort wohl nie wieder. Aber nett ist es schon. Insgeheim müchen wir ja einen Stammtisch mit Stammtischschild und karierter Tischdecke. Mal sehen, ob sich das einrichten lässt – wahrscheinlich eher nicht.


Die Aula. In der wir sooo klein sind. :-)

Plakate für die Fünftklässler malen – und für den Rest der Welt auch.


Plakat aufhängen. Es ist recht schief geworden, und man kann es von hinten nicht sehen.. aaaaber gut. :-)


Kurz vom Heimgehen. Eigentlich waren wir viel mehr. Einige waren nur zum Frühstück, andere haben nur kurz vorbeigeschaut um unsere Klassenzimmer zu suchen.

Am Schreibtisch sitzen

Eigentlich wollte ich etwas herzeigen. Ich hab da das eine oder andere – aber im Moment sind das alles halbfertige Sachen und so soll das ja auch nicht sein. Dann eben später.

Ich schreibe jetzt über meinen Schreibtisch, ganz ohne Foto. Damit die Vorstellungskraft nicht einrostet.
Ich sitze hier gerade an meinem Schreibtisch. Jonas heißt der Gute, aber das habe nicht ich mir ausgedacht sondern irgendein schwedischer Designer. Bei mir ist vieles aus Schweden, aber gut, es zählt da der Zweck. Jonas ist übrigens abgeschitten, denn für seine vollständige Pracht waren meine Räumlichkeiten nicht großzügig genug. Auf meinem Schreibtisch liegen Dinge. Fangen wir links an.
Links steht eine Spardose, die aussieht wie eine englische Telefonzelle. Ein klassisches Souvenir. Da habe ich letztes Jahr mein Nachhilfegeld reingeworfen. Da liegt da immer noch drin, hauptsächlich dass das „Glas“ der Telefonzelle, das innen nicht festgeklebt ist da bleibt, wo es ist. Daneben befinden sich leere Dosen, in denen diverse (hauptsächlich invalide) Stifte und Pinsel wohnen. Früher waren diesen drei Dosen Cashews und Erdnüsse aus Thailand. Wegen den Schriftzeichen sind sie zu Stiftedosen geworden. Danach kommt ein leeres Glas Marshmellow fluff. Darin sind Anstecker und ein kleiner Origamischwan, der woanders schon längst kaputt gegangen wäre. Dann kommen zwei paper can Dosen. Das sind Dosen, etwa im Tumfischdosenformat, mit Notizzetteln drin. Die waren allerdings schon immer so. Gekauft habe ich die in Bangkok, weil sie so nett zu den Stiftdosen gepasst haben. Die nächsten beiden Sachen sind ebenfalls aus Bangkok: meine Büroklammern, eine Schüssel mit einem magnetischen Katzenkopf darin der sehr seltsam schaut und ein Kabelhalter, sechs stehende Katzen, in dem das Kabel für mein USB.. Verteilerhalbkugel steckt, da ich es nicht in besagte Kugel einstecken kann, weil sonst der PC am an- und ausschalten Probleme macht. Da ich es immer nach Gebrauch wieder abstecken muss, rutscht es dauernd hinter dem Schreibtisch nach unten.. deswegen der Halter. Beides ist übrigens weniger kitschig, als man sich das vorstellt. Beides ist olivgrün mit grauen Viechern, stammt von einer Firma aus Hong-Kong. Dann kommen die Quartette. Ich liebe gute Quartette und bin bereit unverhältnismäßige Summen von Geld dafür zu zahlen. Mein letztes hat 14€ gekostet. Wiener Kaffeehäuser. Dann sind da noch Münchner U-Bahnhöfe, Berliner Dönerbuden und das allseitsbeliebte Taschenquartett für traurige Mädchen (ein Männerquartett – mit vermutlich auf der Straße aufgegabelten Einwohnern Wiens). Der Sinn von diesen Quartetten sind selbstverständlich die Angaben die zum trupfen dienen, wie etwa (beim Kaffeehausquartett) die Angabe, wie lange es von der Bestellung einer Melange dauert, bis man sie vor sich stehen hat.
Weiter gehts: Das Telefon. Müsste da nciht sein, ich telefoniere furchtbar ungern. Aber angeblich sei es nötig.. Whatever. Ein Stapel DVDs. Wir haben dort „St. Trinian’s“ (aus England importiert um Leute damit zu nerven; Allerdings warten die Leute auf eine deutsch Kinovorstellung, die es eh nicht geben wird.), „Another Country“ (Angeschaut am Dienstag. Seltsamerweise ist die Rückseite der DVD im Querformat. Auch aus England bestellt. ), drei Staffeln „The Inspector Lynley Mysteries“ (In meinem Besitz befinden sich selbstverständlich noch die drei anderen. Die liegen aber nicht hier. Ganz fertig bin ich noch nicht, aber nach der sechsten Staffel ist leider schon wieder Schluss. Und es gab gar kein richtiges Ende. :-( ), und die erste Staffel Grey’s Anatomy, weil diese meine Lieblingsszene enthält. (Nach der zweiten Staffel gab es dort keine so tollen Szenen mehr. Ich mochte an der Serie besonders, wie die Handlung, die Musik im Hintergrund und die voice-overs der Hauptfigur Meredith Grey zusammengespielt haben.)
Das wäre es dann schon fast mit meine Schreibtischspezialausrüstung. Die momentanen „Gäste“: Eine leere Kaffeetasse, zwei Speicherkarten, zwei Brillen (weil ich meine Brille generell vor dem PC abnehme) und noch das ein oder andere was hier eigentlich nicht hingehört.

Lilla knäckebrötskolan*

Jetzt bin ich wieder daheim. Eigentlich spricht mein Haushalt ja nicht mehr viel über Urlaub.. aber vielleicht ein bisschen?

Die Reiseroute: München Ost – Hamburg Altona (Autozug) – Odense – Kopenhagen – Göteborg – Stockholm (Zug) – Göteborg (Zug) – Olso – Kiel (Fähre) Unterkünkte: Allesamt Jugendherbergen, in Olso eine Jugendherberge, getarnt als Hotel (mit Hochbetten und Bettwäsche zum Extrazahlen), ein Nachtzug (nach Hamburg) und ein Schiff (Color Line Fantasy, Innenkabine) 

Da sind drei Länder, in denen das Geld „Kronen“ heißt und die Orangenmarmelade süß schmeckt. Die Natur sieht dort auch anders aus. Zum Beispiel so:(Dänemark)
Oder auch, mit Häuser, so:

Smögen, Schweden.

Es leben dort auch Tiere, zum Beispiel Wildgänse wie bei Nils Holgersson. Allerdings war uns der volle Name der Oberwildgans entfallen, wie der zu schreiben ist wussten wir ohnehin nie. „Akka von Kebnekajse“ lief also kurs für uns unter „Akka Campingkaiser“.

Möbel kommen auch aus Schweden. Allerdings leben die nicht in der Natur sondern in großen gelb-blauen Häusern. Ein solches gelb-blaues Haus hinter einer vielversprechenden Autobahnausfahrt namens „Backa Bäckebol“ bei Götebord wurde von uns besucht, hauptsächlich, weil dieses noch geöffnet hatte, während in der Innenstadt um sieben nicht mehr viel offen hat. Besagtes Haus unterscheidet sich ein wenig von denen bei uns bekannten: Im Restaurant gibt es viel mehr Auswahl, da die Besucher eher wenig Interesse an ihren Nationalgerichten haben. Außerdem gibt es Selbstbedienungskassen: Der Kunde darf selbst den Scanner in die Hand nehmen und dann brav seine Plastikkarte in einen Automaten stecken. Ob das die beta-Version für gelb-blaue Häuser von morgen sein soll, weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute da nicht einmal eines ihrer fünf Serviettenpackerl unter den Tisch fallen lassen… Letztendlich wählten wir doch die konventionelle Kasse, zu viel Do-It-Yourself muss es auch nicht sein – vorallem nicht in einem Land, in dem man sich schon längere Zeit mit einem Parkscheinautomaten beschäftigen kann.


Eine schwedische Hauptstadt, Blick auf Gamla Stan, stativlos auf Mauer (siehe linke untere Ecke)

Müsste ABBAmusik für Schweden nicht bald so sein wie das ganze Jahr „Last Christmas“? Überall kommt es aus den Lautsprechern. Nicht das es mich stören würde.. mein persönliches Highlight war „Wer im Wartesaal der Liebe steht“ aus einem Stockholmer Lautsprecher. Und ich dachte noch, das wäre absolut nicht öffentlichkeitstauglich, alleine schön wegen dem an die Schlümpfe erinnernden Intro. Der nette Text („Unser Himmel war wolkenlos / Oder war das alles eine Täuschung bloß“), kombiniert mit ein bisschen Akzent ist sowieso der Hauptgrund das zu hören – und davon haben die Schweden ja nichts. An die deutsche Version von „Ring, Ring“ kommt das allerdings natürlich nicht. („Ring, Ring, Vierzehn-Null-Sieben-Null-Drei“ oder „Sag mir nicht dass es nicht passt, weil du keine Groschen hast, denn in jeder Post, in jeder Bank ist eine Wechselstelle“)
Im Übrigen wäre jetzt der richtige Zeitpunkt ein ABBA-Karaoke-Spiel für die Playstation herauszubringen. ( Meinetwegen auch unter „SingStar Mamma Mia“ oder so.) Nachdem meine Generation bisher relativ uninteressiert war, jetzt kommt andauernd aus irgendeiner Ecke „Lay all your Love on me“ oder „The Winner Takes it all“ – Gesumme. (Ich selbst habe mit mit zehn, elf Jahren „The Complete Singles Collection“ unter den Nagel gerissen – sofern sie nicht gerade im Auto lief. Seit dem bin ich relativ mitsingfest. )

Oh, jetzt hab ich schon zu viel erzählt. Ich bin ja schon leise. :-)
* Steht auf der Rückseite einer handimportierten Knäckebrotpackung. Es handelt sich dabei um einen Informationstext über die Anatomie eines Knäckebrotes.

Noch mehr weg

Ab heute Abend bin ich offiziell verreist. Da wollte ich sagen während meine Ersatzmutter (im Volkmund: Schwester) mich zum Packen zwingen will und mir nicht glaubt, dass es nötig ist einen Computer auf Nicktbenutzung vorzubereiten. Whatever. Der Gute teilte ohnehin wenig seiner letzten Tage mit mir, also ist er das schon gewohnt.

Wenn ich wieder da bin, dann wird sich das wieder ändern.

Ins Kino gehen

Spoiler inklusive, aber der Film läuft im Münchner Umland nur in einem Kino, insofern wird ihn sich kaum jemand anschauen.

Ich war am Mittwoch im Kino, „St. Trinian’s“, zusammen mit zwei Mitschlerinnen, Coco und Laura. Ich habe insgesamt vierzehn Leute gefragt, ob sie mitgehen möchten und das waren die einzigen zwei, die an dem Termin Zeit hatten und bereit waren, sich sie Originalversion anzutun. (Allerdings waren die Absagen – alle außer eine – eher wegen dem Termin.) Da es aber nur insgesamt zwei Vorstellungen von dem Film gab, gingen wir halt zu dritt. Vom Plot darf man ja nicht zu viel halten, aber wir sind ja nicht wegen der Handlung in den Film gegangen. :)  Colin Firth und Rupert Everett (als Ms Fritton, was bedeutet als Frau) haben uns allerdings nahe an den Rand unserer Kinolachkapazität gebracht. In den Kritiken wurde das immer nur am Rande erwähnt, „Herrlich: Rupert Everett als Frau“ oder so. Aber MIT Colin Firth. (: So, und mehr Spoiler dazu gibt es jetzt nicht. Außer vielleicht: Zum Abspann gab es ein „Love is in the Air“ Duet von beiden.
Dazu gab es viele Abspielungen, hauptsächlich auf „Pride and Prejudice“. Interessant war, dass das – zum Teil englischsprachige – Publikum im Kino die verstand und losprustete, während ich es gewohnt bin, dass ich über Mr. Darcy Witzchen alleine lachen darf.

Das war das Kino. :)
Übrigens habe ich einen etwas älteren (sicher zwei Jahre) flickr Account bei mir gefunden, daher kommen jetzt die bilder an der Seite. Das schaut wenigstens ganz nett aus, nachdem ich mit den Kategorien wohl auf ein Update oder so warten muss. Soweit ich weiß, ist das kein seltenes Problem und eine Lösung gibt es auch nicht wirklich. (Dann warte ich eben, das halte ich schon aus, wenn ich denke, dass alles vor kurzer Zeit noch viel kaputter war. Da stand überall „No Posts“ und so weiter, was ich nur bedingt lustig fand.)

Schule schmücken

Irgendetwas musste man ja tun. Nachdem sie unere Schule demnächst abreißen und wir ab nächstem Schuljahr in einem neuen Gebäude unterrichtet werden, musste man irgendetwas tun. Man brauchte irgendetwas, das zwei Funktionen erfüllt.
Funktion Eins: Schön aussehen. Als Ausgleich zu den abgehängten Bildern, den Schmutzrädern und ungestrichenen Flächen dahinter, zu den gestapelten Kisten, zum Dreck überall und zu dem veralteten Kram, der überall herumsteht.
Funktion Zwei: Auffällig genug sein, um daran zu erinnern, dass es im Normalfall für alle Schüler das letzte Mal ist, dass sie diesen Bau betreten. Damit es sich etwas anders anfühlt als an jedem anderen gewöhnlichen letzten Tag vor den Sommerferien.

Die Idee kam mir irgendwann am Montag oder Dienstag in der letzten Schulwoche. Das Treppenhaus mit Blümchen zu schmücken, das war ziemlich schnell da, Schnüre mit Karteikarten „Was werde ich an dieser Schule vermissen / nicht vermissen“ zu spannen, etwas später. Am Mittwoch habe ich dann Leute zusammengetrommelt, möglichst welche, die am Donnerstag in dasselbe Projekt eingeteilt waren wie ich. Eine Schülerin schlug noch Straßenkreiden vor, also gab es auch noch Straßenkreide. (Hatte ich auch schon daran gedacht – aber ich wollte niemanden überfordern)
Donnerstag schmückten wir dann. Spontan haben sich noch mehr Schüler mitgeholfen. Am Ende waren wir über zehn Leute.

 

 

Das Sofa, das war eine spontane Aktion der spontanen Helfer: Als Abschied an den Raum gedacht, in dem unsere Stufe Sofas, einen Kühlschrank und eine Kaffeemaschine hatte. Im Neubau gibt es für die gesamte Kollegstufe (über zweihundert Schüler) nur einen kleinn Raum mit drei Glasseiten (nach Süden, Osten und zum Gang) und Schultischen. Es wird ein Silentiumraum, Essen und Trinken nicht erlaubt. Das Sofa ist das hässlichste das wir hatten, dazu „Ulf“, die einzige fast verreckte Zimmerpflanze.

Besuchszeit

Guten Tag
Mir geht es schon besser. Ich war nun zwei Tage auf der Intensivstation und es sah gar nicht gut aus. Allerdings wurden meine Kategorien amputiert und ich warte noch auf Prothesen.
Besuchen kann man mich allerdings schön. So fit bin ich allerdings noch nicht, sieht man mir auch an.
Ich wünsche viel Vergnügen,
die hier anwesende Homepage

Letzter Schultag

Treppenhaus abgeschmückt, Raumziffern rausgerissen.
Und am Ende fühlten wir uns nur noch so, als gingen wir den Lehrern schrecklich auf die Nerven, weil wir nicht einfach nach Hause gingen, wie sich das gehört.
Ich mag das Gehen an letzten Schultagen sowieso nicht (, weil in dem Augenblick, in dem man mit dem Zeugnis den Schulhof verlässt, ein ganzes Jahr erstaunlich wenig Sinn macht. In der Zwölften jetzt ist das ja ein bisschen anders, weil alles mit dem Abitur direkter zusammenhängt.) und deshalb war es heute noch viel blöder.
Bilder vom Treppenhaus und so weiter gib es vielleicht morgen.
Bis dahin.. „We are sorry for any inconveniences caused“ &
Schöne Ferien

:)

Erste

Heute waren für die Kollegstufen die ersten beiden Stunden frei. Für die ganze Kollegstufe? Nein! Ein kleiner Chemiekurs wurde trotzdem „freiwillig“ in die zweite Stunde bestellt. (Von „freiwillig“ stand nichts auf dem Vertretungsplan. War gedacht für Schüler, die Chemie nächstes Jahr wieder haben, zu denen ich ja neuerdings auch gehöre.) Tja, und da ich noch meine Chemieklausur mit mir rumschleppte, musste ich wohl den Unterricht besuchen.

Da blieb immer noch die Erste Stunde frei. Nachdem das Schulgebäude räumlich ausgerottet ist und ohnehin keine anderen aus meiner Stufe da waren (es hat ja nicht jeder Extrachemie mit mir), setzte ich mich also auf die Treppe vor dem Haupteingang zu einer Zehntklässlerin, die ich ein bisschen kannte, und machte mit beim Umzug gaffen. Seit Montag kann man nämlich dort einen Umzugswagen anschauen und Umzugsarbeiter beobachten, die unseren Schulkram in eben diesen werfen. Heute waren scheinbar die Sammlungen von Chemie, Biologie und Physik dran. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie einen Wagen voll mit ausgestopften Viechern einladen, das trat allerdings leider nicht ein. Stattdessen gab es halbwegs interessanten Chemikerumzugsplausch: „Haben sie deine Gefahrenstoffe schon geholt?“  (Jahaaa.. Gefaaahr :-) ) Ich bezweifle allerdings, dass wir recht viele Stoffe haben, die ganz besonders transportiert werden müssen. Nitroglycerin haben wir ja nicht. Nebenbei kam der Lieferwagen mit den Jahresberichten. Die Kartons mit Jahresberichten wurden erst einmal auf die Treppe neben mich gestellt. Danach hat einer der zwei Jahresberichtlieferanten immer sieben, acht Schachteln mit einem Wagen nach oben in den ersten Stock transportiert. Das ist ein Service, letztes Jahr hat man die in der Aula stehen lassen. Und dann von Schülern hochtragen lassen. Diese Kisten sind nämlich viel schwerer als sie aussehen und außerdem recht instabil für das Gewicht. Ich konnte höchstens immer zwei aufeinmal tragen. Aber diese Jahr hatten sie also ein Wägelchen.

Die Zehnklässlerin und ich haben uns dann so eine Kiste zur Seite genommen und den Jahresbericht durchgeblättert. Als Erste. Sehr schön ist er, viele Bilder. Die Auswahl der abgedruckten Kunstbilder aus unserer Stufe ist allerdings sehr unausgewogen. (Nur aus einem Kurs, zwei Bilder von einem Schüler) Nebenbei gab es einen Vortrag über Bildung vom anderen Jahresberichtlieferanten, der die Schachteln aus dem Auto auf die Treffe stellte. Die Schule, die dauere heute ja so lange. Früher, bei ihm, hätten sie einfach die Schulranzen in die Büsche geworfen und wären zum Baden gegangen. Aber heute, da könne man sich das nicht mehr erlauben, sonst bekäme man keinen Beruf. Früher, da sei man einfach etwas geworden nach der Schule, Schlosser oder Schreiner oder die Mädchen eben – und da zögerte der Gute ein wenig, bis die Zehntklässlerin im das „Hausfrau“ servierte – die Mädchen kümmerten sich um die Familie.
Und dann fragte er noch, wie viele Schüler wir seien und wo wir auf den Klassenfotos im Jahresbericht wären – während auf der Ladefläche des LKWs neben uns bei einem Pappbecherkaffee das Einladen der Automaten in der Aula diskutiert wurde.

Kloskript

Hätte man eigentlich filmen müssen. Aber da mir das erst neulich – bei einem Toilettenbeuch, selbstverständlich – eingefallen ist, geht das wohl nicht mehr. Geh aufs Ganze im Klo.
Der Mangel an Toilettenpapier ist häufig ein Problem in unseren Sanitäranlagen. Als ich letzte Woche vier Klotüren aufgerissen habe auf der Suche nach Klopapier, hörte ich schon fast das „Zonk“-Geräusch. Es müsste dann etwa so aussehen.

Eine Toilette. Fünf Kabinen. Hellblaue Türen. Ein Moderator, das Publikum mit selbstgeschriebenen Namensschildern.
Moderator: Sie da, Sie da, kommen Sie einmal her. Wir spielen jetzt eine Runde. Der Moderator wählt eine Kandidatin aus dem Publikum aus. Sie umarmt ihre Freundinnen. Hat sie mitgebracht. Der Moderator unterhält sich mit der Kandidatin. Dabei kommt er mit seinem Mikrofon möglichst nah zu ihr, bewegt das Mikrofon nur aus dem Handgelenk.
Moderator: Sie heißen..?
Kandidatin: Brigitte. (Hießen sie nich alle Brigitte in der Sendung?)
Moderator: Grade gehabt?
Brigitte: Mathe.
Moderator: Brigitte, Brigitte… Wir spielen jetzt ein Spielchen. Da siehst hier fünf Tore, hinter denen sich entweder fantastische Preise oder der Zonk befinden. Brigitte.. sag mir nun bitte ein Tor, dass du nicht haben möchtest? Das Tor 1 .. oder das Tor 2.. oder das Tor 3.. oder das Tor vier oder das Tor 5..
Brigitte ist verunsichert.
Publikum: schreit durcheinander Tor 3! Tor 5! Tor 2!
Brigitte: Dann nehme ich Tor 3.
Moderator: Tor 3, dass sie nicht hat, bitte auf!
Tor 3 öffnet sich. Darin ist.. kein Klopapier! Der Zonk! Brigitte ist erleichter.
Moderator: Nun Brigitte. Welches Tor ist es auch nicht?
Publikum schreit Vorschläge
Brigitte: Nun, dann nehme ich Tor zwei, weil ich habe zwei Meerschweinchen Zuhause.
Moderator: Gut Brigitte.. Tor 2, dass sie nicht hat, bitte auf!
Tor zwei öffnet sich. Darin: Klopapier!
Stimme vom Band: Dieses hochwertige Klopapier macht ihre täglichen Bedürfnisse zu einem wahren Freudenfest! Durch seine attraktive grauähnliche Farbe wirkt es dezent und ästhetisch – auch auf die Gäste Ihrer Toilette. Mit dieser Papierrolle im modischen cremefarbenen Abroller mit frischen jugendlichen graphischen Akzenten wird die Zeit auf der Toilette die schönste Ihres Tages!
Moderator: Brigitte, Brigitte. Das hätte Ihr Preis sein können.
Brigitte schnieft.
Moderator: Nun Brigitte. Für welches Tor wollen Sie sich entscheiden? hinter welchen Tor verbirgt sich ein phenomenaler Preis?
Publikum schreit
Brigitte: Tor 5. Weil ich habe fünf Rennmäuse Zuhause, die drücken mit jetzt auch ganz doll die Mäusedäumchen.
Moderator: Sicher, Brigitte?
Brigitte: Ja.
Moderator: Tor 1, das sie nicht hat, bitte auf!
Tor 1: Kein Klopapier. Brigitte hatte Glück.
Moderator: Glück gehabt, Brigitte. Sicher, dass Sie nicht Tor 4 möchten?
Publikum schreit
Brigitte: Nein, ich bleibe bei meiner Wahl.
Moderator: Brigitte, schauen Sie mal, was ich hier habe…
Moderator zieht einen grünen und einen roten Umschlag aus der Hosentasche.
Moderator: Brigitte, möchten Sie nicht lieber einen dieser Umschläge?
Publikum schreit
Brigitte: Dann nehme ich den Roten. (Grund dafür war die augenfarbe ihres Albonikarnickels Zuhause, aber das erwähnt sie nicht)
Moderator: Soll ich dann den grünen Umschlag öffnen?
Publikum schreit
Brigitte: Ja. Ich bleibe beim anderen.
Moderator öffnet den Umschlag. Darin sind drei Blätter Klopapier.
Stimme vom Band: Mit diesem ausgezeichneten Klopapier erleben Sie selbst unterwegs keine bösen Überraschungen mehr! Dieses kompakte Papier passt in jede Hosentasche! Außerdem wurde es von Experten für die Reise ausgewählt und erfüllt die Drei-Blatt-Regel ohne Probleme!
Moderator: Tja, Brigitte… Bleiben Sie trotzdem bei deinem Umschlag?
Brigitte: Ja.
Moderator: Brigitte… Möchsten Sie nich lieber Tor 4?
Brigitte: Ja.
Moderator: Sicher?
Brigitte: Ja.
Moderator: Ganz sicher?
Brigitte: Ja, ich nehme den roten Umschlag.
Moderator: Gut, Brigitte… Tor 4, das sie nicht hat, bitte auf!
Auch dieses Mal hat Brigitte Glück: Der Zonk, kein Klopapier.
Brigitte umklammert ihren roten Umschlag
Moderator: Brigitte.. schauen Sie einmal, was ich hier habe..
Moderator zieht eine Mürbebreze aus der Hosentasche.
Moderator: Brigitte, ich biete Ihnen diese Breze, für den roten Umschlag.
Brigitte zögert. Publikum schreit.
Brigitte: Nein, ich behalte den Umschlag.
Moderator: Brigitte, aber schaun Sie mal, was ich noch drauflege…
Zu der Mürbebreze zieht der Moderator die neuen Kekse aus dem Automaten, die mit Schokofüllung heraus.
Brigitte zögert.
Publikum schreit.
Brigitte: Ich nehme die Mürbebreze und die neuen Kekse aus dem Automaten, die mit Schokofüllung.
Moderator: Sicher?
Brigitte: Ja.
Moderator: Ganz sicher?
Brigitte: Ja.
Moderator: Gut Brigitte. Dann viel Spaß damit.
Applaus.
Danach wird noch der rote Umschlag geöffnet, in dem sich ein Zettel mir der Aufschrift „Tor 5“ befindet. Tor 5 wird geöffnet. Es gibt dort Klopapier. :-)