todd

Der Mann auf dem Bild, das ist Charlie Todd. Charlie Todd ist der Erfinder von Improv Everywhere, oder auch der, der bei Improv Everywhere das Megafon in der Hand hält. Spätestens seit dem Grand Central Station Freeze dürfte die Gruppe allgemein bekannt sein. Coole Leute wie ich kennen das natürlich schon viel länger. ;-) Charlie Todd hat dafür gesorgt, dass heute fast jeder weiß, was ein Flashmob ist und hat wsicher tausende Menschen auf der ganzen Welt zu Freeze-Aktionen gebracht. Und jetzt kam der Großmeister nach München.

Die Urbanauten hattenihn soweit ich das verstanden habe, eingeladen. Gestern fanden ein Vortrag und eine Diskussionsrunde im Pathos statt, heute folgte ein Flashmob oder auch, wie Charlie sagen würde, eine Kette von „urban pranks“ in der Münchner Innenstadt.
Beides fiel ziemlich direkt hinter meinen Unistundenplan und da konnte ich auch nicht anders, als zu beiden Veranstaltzungen zu gehen.

Als ich das Pathos im strömenden Regen ohne Schrim erst einmal gefunden hatte (Anreise über Münchner Freiheit: Fehler), kam es schon, das coole Publikum. Groß war es nicht, aber überraschend international, verständigt über Twitter und Facebook, trug coole Streberbrillen und duzte sich. (Mehr davon ist wo? :) )
Charlie hatte bedauerlicherweise keine solche Brille, aber neuerdings einen Bart. Er wäre jetzt dreißig, sagte er, und seit acht Jahren Mr. Improv Everywhere. Angefangen hat er nach dem College und dem Umzug nach New York, dabei wollte er Schauspielern, bedauerlicherweise fand er keinen Job. Eines Tages dann fand jemand, er würde wie Ben Folds aussehen – obwohl das seiner Meinung nach absolut nicht stimmte.  Trotzdem machte er sich mit Freunden einen Spaß daraus und ließ sich öffentlich von einem von ihnen „hey, you’re Ben Folds!“ zurufen, unterschrieb Autogramme. Die Menschen außenrum folgten, wollten auch Autogramme. Das war seine erste Aktion dieser Art. Der erste No-Pants-Subway-Ride folgte kurze Zeit später. Immer wieder zeigte er Videos von Aktionen (Food Court Musical, Look Up More, High Five Escalator, Grand Central Station Freeze, Best Buy, mp3 Experiment im Battery Park, Surprise Wedding Reception..), die ich bedauerlicherweise (bis auf eine!) schon alle kannte – aber es ist schon immer wieder toll. Eigentlich, sagte Charlie, habe er gar keine Botschaft, wie man so oft glaubt. Er fände es schön, wenn sich die New Yorker Bevölkerung sich ganz und gar nicht so zynisch zeigt, wie man es ihr nachsagt und er sei jedes Mal überrascht über die Reaktion der Aktionen: So habe er schon Facebook-Gruppen für Mitgefahrene einzelner Waggons des No-Pants-Rides gesehen – oder auch Gruppen für bestimmte T-Shirt-Farben  des mp3-Experiments. Scheinbar habe das alles eine größere soziale Bedeutung, als vorher angenommen.

Heute gab es den Flashmob.. da warten wir aber noch ab, was die offiziellen Stellen dazu sagen. :-)

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