Klassenfoto Nachtrag

Wir kamen mit unserer Mathelehrerin auf das Foto, die auch schön angezogen war. Die meisten Schüler haben mitgemacht, aber bis zur Krawatte hat es nur einer geschafft.

Das alternative Foto hat nicht geklappt. („Nicht“ gilt für meine hohen Ansprüche :-) ) Einverstanden wären die Schüler gewesen, sogar, dafür ihre Pause zu opfern. Bis dann in der zweiten Stunde die Durchsagen kamen, und einige Schüler in der Pause zu Besprechungen mussten. Diese ausfallen lassen wollten sie nicht, und ohne diese schicken Schüler, wäre es auch doof gewesen. „Mach wir’s nach der Pause, vor Englisch“, haben die anderen gesagt, ich war da skeptisch. wir mussten dieses Jahr schon ein ganzen Klassenzimmer in wenigen Minuten abschmücken, weil mein Englischlehrer möglicherweise gerne ganze 45 Minuten unterrichtet. Skepsis war begründet, wir hatten „drei Minuten“ für das Foto, was natürlich viel zu kurz war. Ich wollte ja ein Poster und kein Fotokabinenfoto. „Stellt euch auf die Tische“ habe ich gesagt, sie haben sich hingesetzt. Und sie wollten sitzen bleiben. Ich wäre durchaus zu einem Vortrag fähig gewesen um zu begründen, warum sie stehen müssen, aber nicht in drei Minuten mit einem böse schauenden Lehrer in meiner Nähe. Wenigesten hatten wir zwei Regenschirme und sie haben ein bisschen gelacht, aber nicht in Posterqualität. (Auch zu erklären, warum sie nicht in die Kamera schauen sollen, sind drei Minuten zu wenig.)  

Zweite Pause konnten wir nicht ins Klassenzimmer. Fünfte Stunde hatte zwar die Hälfte Religion frei, die andere aber Unterricht. Sechste Stunde hatte zwar die Hälfte frei, die andere hatte aber Französisch. Siebte Stunde hatte zwar der Großteil frei, einige waren aber im Chor oder Zuhause. Ob sie nicht früher zur achten kommen könnten, dann könnten wir noch auf der Treppe ein Foto machen. (Ich hatte zu diesem Zweck auch am Abend davor noch schnell einen langweiligen Backmischungskuchen gemacht. Zum Bestechen nicht begeisterter Schüler. Der war aber schon nach der Religionsfreistunde zur Hälfte aufgegessen und dann war es auch schon egal.) Sie kamen aber nicht früher, sondern soga zu spät zu Italienisch. Danach wäre die letzte Möglichkeit gewesen, aber da war schon ein Großteil mit Jacke, müde und nach Hause wollend verschwunden.

Wirklich schade. Besonders, dass es nicht an den Schülern, sondern an der Zeit gescheitert ist.

Und dann jammern sie wieder, dass die Klamotten so schön sind, und dass man sich öfter so anziehend sollte. Ganz vorne sind da die, die nicht ganz erkannt haben, dass der Tag genau dafür war. Aber gerne wieder. Nur fehlt es am Anlass, der letzte Schultag ist zu kurz und dieses Jahr sicher ein bisschen zu nass.

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