Ingrid Michaelson, Martin & James in München

Ich war letzte Woche auf dem Ingrid Michaelson Konzert in München. Zusammen mit Sophie. Sophie kannte Ingrid Michaelson über mich, weil ich sie so oft gehört habe, als sie noch keiner gehört hatte. Bevor sie Vorband von Jason Mraz war und bevor „Keep Breathing“ im Finale der dritten „Grey’s Anatomy“ Staffel lief. Das ist schon lange her.
Ingrid Michaelson kommt aus New York, Staten Island, um genau zu sein – man könnte sie ja wegen ihrens Namens in eine ganz andere Ecke stecken. Aber sie kommt aus New York und ist – oder ist zumindest bald – dreißig Jahre alt, obwohl man das nicht glaubt, wenn man sie so sieht mit ihren tollen Print T-Shirts, die es in Deutschland gar nicht so gibt, und mit ihrem Strickhut.

Aber ich fange jetzt mal mit dem tatsächlichen Anfang an. Mit Sophie und mir, die sich gerade Bionade an der Bar geholt haben (weil man Bionade trinken muss, wenn es Bionade gibt ;-) ), als sie die Frau, die von hinten aussah wie unsere Englischlehrerin als unsere Englischlehrerin herausstellte. Und das war auch noch ganz gnaz zufällig, und stand in keinem Zusammenhang mit irgendeiner Bemerkung, Anspielung etc. meiner Berson auf die Michaelson – falls es das einmal gegeben habe. (Hier hab ich sie schon mindestens drei Mal erwähnt) Sophie und ich kletteten uns also ganz dreist an unsere Lehrkraft und ihre Begleitung (ihre Schwester, Freundin, Tochter von Freundin).
Dann gab es die Vorband. Martin & James, zwei männliche Individuen aus Glasgow, die aber, soweit ich das jetzt weiß, hauptsächlin in Berlin herumhängen. Trotzdem sprechen sie natürlich schottischen Dialekt. Das ist schon einmal nett anzuhören. Beim Singen hört man es nicht, aber das macht gar nichts, weil sie nämlich auch noch optisch ansprechend sind und wahnsinnig sympathisch. Man konnte sich auf eine Mailing-Liste eintragen und bekam dann zwei Tage später eine .mp3-Datei zugeschickt. Es regnet ja schon Sympathiepunkte, wenn man daran denkt, dass irgendjemand (vorzugsweise sie selbst) seitenweise Adressen abtippen durfte. Hach. Mal zu schweigen von ihrem Noch-keine-CD-Status, vier weiteren gratis Songs und den gerademal 47 Followern bei Twitter, der mich verleitet zu meinen, man müsse sie persönlich unterstützen oder so. Und so mache ich jetzt ganz persönlich Werbung für die beiden Herren, während ihr, wie Anne sagen würde, Gitarren-Schrumm-Schrumm seit Tagen auf repeat gestellt ist.
Martin and James Website, auf MySpace und Twitter (Mit „She’s Light Guiding“, der einen, wenn man nur ihn kennt, Aha, Schotten denken lässt, „Wheels“ oder James‘ Lieblingssong „I was blind“, dessen erste Zeilen wie der beste Teil aus „We are One“ „Lion King 2“ klingen – Und, ja, ihren Schellenkranz spielen die Jungs selber. Die haben da kein blondes Tantchen dazu oder so.)
Visuell (Fotos einigermaßen schlecht – kleiner Fotoapparat ohne Blitz):

James:

Martin:

Und dann kam Ingrid selber. Zusammen mit ihrer Backgroundsängerin „Allie Moss“, von ihr als soulsister on stage bezeichnet. Zuerst sah sie nicht so ganz begeistert aus. Beim Konzert in Wien am Tag davor – und in Österreich allgemein- war sie permant genervt von Rauchern (Twitter) und dann war da noch das Münchner Publikum, das ein bisschen skeptisch ihr gegenüber war, schließlich hatte sie das letzte Konzert hier abgeblasen, um bei „TV Total“ die Werbung einzusingen. (Ziemlich blöde Aktion – hätte sie drei Sätze dort reden dürfen, wäre das Publikum vor ihr auf die Knie gefallen. Das durfte sie aber nicht.)
Nach dem ersten Song ändert sich das aber. Ab dann war Ingrid von München begeistert und München noch begeisteter von Ingrid. Ich wusste ja, dass sie recht witzig sein soll, aber sie war noch viel besser. Sie führte ständig Dialoge mit dem Publikum, das ihr hier eben so nah war in in den USA schon länger nicht mehr. Das war angetan von ihrem Humor und lachte sich blöd als sie an sich herunterschaute und zu einem Zuschauer, der sie offensichtlich etwas irritiert beobachtete sagte: „Something wrong? Anything hanging out?“ – und dann schließlich versuchte, ihre Hose weiter hoch und ihr T-Shirt weiter runter zu ziehen: „Oh, you’re working here. So it’s okay for you to see my muffin top.“
Oder als sie sich bei „Far Away“ versang, und statt „I will bear three girls“ die Zeile mit „He“ am Anfang sang. Und schließlich, nach einer Entschuldigung, einfach nicht mehr weitersingen konnte ohne zu lachen. „I’m so sorry… I can’t stop thinking of a giant seahorse“ :-)

 

(Wir kommen nun zum legendären Teil) Als dann Ingrid schließlich „The Chain“ ankündigte, fragte sie nach einer webiliche Person im Publikum, die da vielleicht mitsingen konnte. Und wir hatten ja Sophie, die bekanntlich wunderbar singen kann – zuletzt auf der Abigala zusammen mit Fabian Kerscher (Johnny Cash & June Carter – Jackson) – und zufälligerweise sagte Sophie auf das „Kannst du den Text“ von allen Seiten mit „Ja, ich liebe das Lied“. Und dann drängten wir Sophie vielleicht ein bisschen auf die Bühne.
YouTube Video – Ich hab auch eins, aber das ist viel besser, weil es Ingrids Ankündigung auch noch drin hat und man sieht, wie Sophie auf die Bühne kommt.

Als Zugabe sang Ingrid dieses Mal nicht nur „You and I“, sonder auch „Somewhere over the Rainbow“ (Ingrid Michaelson, für die es nicht wissen, singt immer auch eine Coverversion auf ihren Konzerten. Meistens eben diese, „Can’t Help Falling in Love“ oder Radioheads „Creep“) 
Danach gab es dann eine Aktion, die verursachte, dass ich mir eine völlig überflüssige aber Signierte CD zu legte. Insgeheim hatte ich gehofft, mein etwas geschädigtes US-Import-„Be OK“-Album ersetzen zu können (signiert, aber schon etwas mitgenommen), das hatten sie aber nicht da. Jetzt habe ich eben ein europäisches Sonder „Girls and Boys“-Album, auf dem zwar einige „Be OK“ Tracks sind, aber nicht die Live-Aufnahmen. Das ist jetzt aber zweifach signiert (von Allie auch).
So, jetzt habe ich aber endgültig genu darüber geschrieben. Es folgt die obligatorische Werbung.
Ingrid Michaelson Homepage, MySpace (Mit „The Way I Am“, der Ingrid Michaelson Song überhaupt, die Single, das aus der amerikanischen Old Navy Werbung mit der immer wieder tollen Zeile „I’d buy you Rogaine when you start losing all your hair“ und dem auch ganz tollen „You and I“) und Twitter (Ingrid twittert relativ viel – irgendwann hat sie angedroht, einen Song darüber zu schreiben… sie wurde darum gebettelt, letztendlich hat sie es dann auch gemacht. Ingrids Twitter Song.)

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