Ich stelle nun eine sehr wichtige Frage, die mich lange beschäftigt hart und sehr dumm klingt. Allerdings konnte sie mir noch keiner beantworten und langsam geht es mir auf den Senkel, dass ich das nicht weiß. Und es wundert mich, dass sich niemand außer mir diese Frage jemals gestellt hat, wo sie doch zu den Grundfragen des Schülerdaseins gehören würde.

Woher kommt der Gong?

„Na von der Zeitschaltuhr, dummes Kind.“

Nun ja. Normalerweise vielleicht. Und wie funktioniert da bei verkürztem Unterricht? Was ist, wenn es regnet, und vor der Pause dreimal gegongt werden muss? Und warum gab es da einmal einen Vorfall vor ein paar Jahren, bei dem zufrüh gegongt wurde und sich dann per Durchsage für den zu frühen Gong entschuldigt wurde? Gibt es einen Gongknopf? Wie sieht dieser Gongknopf aus, gibt es davon Fotos? Wer hat sie Berechtigung, diesen Gongknopf zu betätigen? Ist er rot und steht „Manueller Gong – Nur im Ausnahmefall benutzen“ darüber? Gibt es ein „Gongs für Hauspause“ und „Gongs für verkürzten Unterricht“ Gongknopfkomplex? Ist das Ganze in einem Computer? Gibt es mehrere Gongprogramme? Ist der letzte Gong der 18.00 Uhr-Gong? Hätte die Schule mehrere Gongarten zur Auswahl, wie bei einem Handy, oder wird so ein Gongsystem nur mit einem Gongton geliefert? Gibts beim Gong eine Laufstärkeregelung?

Und warum dreht keine Unterstufenschülergruppe einen Sendung mit der Maus -artigen Beitrag zu diesem interessanten Thema? Ich fühle mich selbst nämlich zu alt und zu feige um mit so einer scheinbar naiv-dummen Frage das Sekretariat zu stürmen. (Das Sekretariat mag es nicht so gerne, wenn Schüler ‚hinter die Kulissen‘ möchten.)

 

 

(Und wenn es einen Gongknopf gibt, ist der dann beim Abriss der Schule irgendwo erwerblich? ;-) )

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Aus unserer Serie "Schulhausimpressionen" – Heute: "Überschwemmung"

Als wir gerade eine Freistunde hatten, sagen uns Schüler, das Klo im Container stünde unter Wasser und wenn man versuchen würde zu spülen, würde eine ekelhafte Brühe beim Gulli heraussprudeln. Der Gang vor einer Toilette war schon etwas nass.

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Drinnen war dann allerdings alles halb so wild, nur eine kleine stinkende Pfütze. Und das mit den Spülungen hat sich auch nicht bewahrheitet. Ich war enttäuscht.
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Wenige Zeit später wurde dann aber alles wieder vom Hausmeister in Ordnung gebracht. Wie gesagt, legendär war das nun nicht, das wird von jeder normalen Sportumkleideüberschwemmung in den Schatten gestellt.

Geschichte lernen

Morgen schriebe ich Geschichtsklausur. Das soll ein Anlass sein, dafür zu lernen.
Das tut ich gerade, wenn auch halbherzig. Wir haben bisher etwa die Hälfte des Buches gemacht und das ist die langweilige Hälfte. Während die anderen die Weimarer Republik lernen müssen, beschäftige ich mich mit der Industrialisierung, welche mich in den Wahnsinn treibt, weil sie recht logisch ist, („Niedrigere Sterberate, gleiche Geburtenrate, also mehr Menschen“) dass man sie eigentlich nicht lernen müsste, aber irgendwas von ihr muss ja versteckt unlogisch und gemein sein, gemein genug um daraus eine 10BE-Aufgabe machen zu können, aber das muss man erst einmal finden. Vielleicht hat es sich in einer Auswendiglernerei von abstrakten Zahlen versteckt, aber da kann es sich freuen, von mir wird es da nicht gefunden.

Dann kommt da noch Bismarck. Der Gute. Preußen.
Das ist dann der Teil, in dem Österreich der lustige Idiotenhut aufgesetzt wird. Haha, die Idioten mit ihrem Vielvölkerstaat. Das klappt nie und die Deppen kapieren das nicht. Haha, schaut euch mal Österreich an, wie klein das heute ist. Ich hatte nie besonders viel für besagten Idiotenhut übrig, irgendwann mal ein oder ander Sisibuch mir elf gelesen und seither darauf gewartet, meinen Senf anzugeben. Ein bisschen zumindest. Eventuell werden wir ja alle ein wenig narrow-minded, wenn man uns nur Preußen präsentiert.
Ich hasse das. Nehmen wir einmal an, der Mensch käme nur in der Schule an Geschichte. Wir hätten dann am Ende immerhin schon Deutschland und die Länder der gelernten Fremdsprachen abgedeckt. Und dann nehmen wir geschultes Individuum X und setzten es nach Wien. Und was denkt Indiviuum X jetzt wohl? Oh, Romy Schneider im Idiotenhut…vielleicht?
Es ist schon seltsam, 300km von uns kommt kein Schüler an Mayerling vorbei.

Ermordung des habsburgeischen Thronfolgers Franz Ferdinand 28. Juni 1914 in Sarajevo, Auslöser des Ersten Weltkriegs. So. Und was wir nicht wissen wäre, warum der gute Mann überhaupt Thronfolger war. Da war der Kaiser, nach wie vor Franz Joseph (Mr. Sisi). Franz Joseph hatte selbst einen Sohn, neben drei Töchtern. (Die Erste davon, Sophie ist übrigens schon als Kleinkind gestorben. Das war die im Film.) Das war der Rudolph. Der Rudoph jedoch hat sich mit etwa dreißig zusammen mit seinen Geliebten Mary Vetsera in Mayerling abgemurkst. Das musste sich der herr Kaiser einen neuen Thronfolger suchen. Nun war es so, dass der Kaiser noch zwei Brüder hatte. Der ältere der beiden, Maximilian, hatte jedoch auch schon das Zeitliche gesegnet. Der war nach Mexiko ausgewandert, um dort ein bisschen zu herrschen, jedoch waren die Mexikaner gar nicht so glücklich darüber und Erschossen ihn. Da kam nur noch der ander Bruder in Frage, Karl Ludwig. Der wurde dann Thronfolger. Also jedoch der dann auch starb, war besagter Franz Ferdinand dran.
Also, wenn wir so wollen, mussten erst einmal ziemlich viele andere Habsburger unter die Erde gebracht werden, dass der überhaupt einmal wichtig wurde. Das hätte ja auch ganz anders sein können.
Hätte es dann unter Umständen ganz anders sein können, mit dem Weltkrieg und so weiter? Man sagt und ja immer, dass sowas nur der Tropfen ist, der dass Fass zum Überlaufen bringt. In diesem Fass Fall war es also die Überreagierenden im Idiotenhut und Wilhelm Zwei, der Blödmann. (Zumindest vermittelt man uns den Eindruck, er sei ein Blödmann gewesen. Er habe das mit den Bündnissen Bismarcks ja nicht ganz überrissen.) Oder so ähnlich.

Mein Geschichtsbuch sagt ja, dass die Überreaktion Österreichs vorallem mit der allgemeinen Kriegsbereitschaft und so weiter zusammenhing. Man könnte natürlich auch eine psychologische Komponente miteinbeziehen und behaupten, dass Franz Joseph auch irgendwann einmal den Kanal voll hatte, wenn alle Thronfolger um ihn herum wegsterben. (Seine Frau war ja auch schon ermordet)
Das könnte man wenigstens in so einem Geschichtsbuch erwähnen. Alleine schon wegen dem drama. Aber gut, das will man ja nicht..
So, und jetzt lerne ich weiter.

Der Raps

Das Rapsfeld, das im Moment da oben ist, habe ich letztens nebenbei fotografiert. Damals wusste ich ja noch nicht, dass das sozusagen zu den letzten Fotos gehört, die ich mit meiner Kamera machen würde.

Ich habe nämlich keine Spiegelreflexkamera mehr. Und auch keine Videokamera. Beides wurde mir am ersten Ferientag aus einem Bungalow geklaut. Der Mensch kam durch das Fenster, das man nicht richtig schließen konnte.
Nur meine beiden Taschen, sonst nichts. Darin waren eben meine Spiegelreflexkamera, mein Teleobjektiv, zwei Filter, drei Akkus, zwei Speicherkarten, die zweite Speicherkarte für meinen kleinen Fotoapparat, etliche alte Eintrittskarten etc, die ich aufhaben wollte. In der Kameratasche waren immerhin außer meiner Kamera noch zwei Akkus und zwei leere DVDs. Das einzige, was ich noch habe ist mein Fisheyeaufsatz, zufällig auch das billigste größere Teil.

Ich bin jetzt ziemlich besitzlos, bis eben auf meine kleine Digitalkamera.  

Jaja die fette Jahre sind vorbei =/

live from Samui Airport, Koh Samui, Suratthani, Thailand

Ich schreibe jetzt. Ob das jemand liest ist eine ganz andere Sache. Nett waere es, weil es naemlich gar nicht so einfach ist, mit dieser Thaitastatur zu schreiben. Vorhin auf der Suche nach Anfuehrungszeichen gleich alle Browserfenster zugemacht.  

Ich sitze hier, es ist 10AM, Boarding Time fuer meinen Flug ist 11AM und das Internet ist kostenlos (Ich mag ja keine Internetcafes. Wenn mans zur eigenen Bespassung noetig hat im Urlaub Geld fuers Internet auszugeben.. wenn man muss, gerne) |
Ich benutze ein gelbes Mousepad, auf der Ecke steht „long live the King“. Soviel dazu. Und ich habe Thaitasten, nicht zu vergessen. Mit der kann man tolle Sachen machen. Moment, ich mach mal..|
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Na also. Ist doch schoen. ??? ?? ?????? ??? ?? ? ???????
Ich werde jetzt weiter im netz herumschauen. Auf wiedersehen.

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Rückblickend: Reaktion von 2c1 ohne Film

Es war einmal ein Chemiekurs. Es trug sich zu, das eines Tages die Lehrkraft des Chemiekurses nicht verfügbar war. Aber das machte nichts, denn die Lehrkraft versprach dem Chemiekurs einen Film, den sie in der anfallenden Freistunde ansehen konnten. Sie sollten an jenem Tag warten und bekämen dann von der Lehrkraft einen Film vorbeigebracht. Da freute den Chemiekurs natürlich. Deshalb erschien der Chemiekurs auch vollständig am Treffpunkt. Nun geschah aber etwas, womit der Chemiekurs nciht gerechnet hatte: Die Lehrkraft tauchte nicht auf! Der Chemiekurs war bitter enttäuscht. Nachdem er lange gewartet hatte, beschloss er, wenigstens eine Notiz zu hinterlassen, sollte die Lehrkraft später eintreffen und den Chemiekurs vermissen. Auf keinen Fall wollte nämlich der Chemiekurs, dass man annahm, er sei nicht erschienen.

Der Chemiekurs entschiedsich zu einen attraktiven Tafelbild, ein Ausdruck von Kreativität und Verzweiflung zugleich.

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Erklärung:
Überschrift: 7.4 (Datum) Reaktion von 2c1 (Kursname) ohne Film

Beachten Sie darunter das wunderbare Gedicht! Und die Visualisierung davon!
Besonders toll ist die Reaktionsgleichung auf der anderen Seite.
(Aufgrund chemischer Defizite teilweise mathematisch ausgedrückt. Soll heißen: „2c1 und Nicht-Film reagiert nicht zu 2c1 plus Film“)
Dann steht da noch:
=> 2c1 entweicht zur Tür hinaus
Beob: Alle 2c1 weg
Erkl: Kat K fehlte (Anm. Kat ist selbstverständlich Katalysator ;-) )
(Reaktionszeit 25 Minuten)
=> Ergebnis stark exotherm

 

(Der Chemiekurs kam übrigens Tage später nochmal zu einer Runde zusammen, wieder ohne Lehrkraft, aber mit Film. )
copyright, übrigens, liegt bei creamsour without
h™ und huntaa entertainment™. (Wenn schon, dann mit stilechten Namen)

Konsequenzen

Und ich,

ich habe heute an einer verschlossenen Tür gerüttelt, bin in zwei falsche Klassenzimmer gerannt, habe keine Tisch mehr bekommen, habe anschließend einen Tisch herumgeschleppt, habe anschließend Karton unter den wackelnden Tisch geschoben und meine Reliklausur geschrieben, während ich konzentriert nur die eine Tischseite belastete, damit das Teil nicht so wackelt.

Es gab da nämlich diese Bitte von uns, dass wir mit der Stunde davor zwei Minuten eher aufhören um uns ein pünkliches Eintreffen bei der Klausur zu ermöglichen. Das wurde uns aber nicht erlaubt. Wir hätten sogar überzogen, wenn wir die Tafel anschrift fertig abgeschrieben hätten, aber keiner von uns war länger als bis zum Gong dazu bereit. Mein Fehler nun war, dass ich einen Toilettenbesuch aufgrund meines morgentlichen Flüssigkeitskonsums (besonders Kaffee) für sinnvoll hielt. Das führte dazu, dass, als ich in meiem Stock eintraf, bereits alle Schüler weg waren, dass Relizimmer zugesperrt war und ich erst einmal die anderen Türen aufreißen musste, um zu sehen, wo sich mein Kurs befand. Danach musste ich auf den aushängenden Plänen nach einer Raumänderung suchen, scheinbar war der Raum geändert worden, zum neuen Raum hetzen (Tür bereit zu. Schon verschlossene Türen sind mein persönliches Nervengift.), habe dort keinen Tisch mehr bekommen und musste mit meiner Relilehrerin ein Wrack von Arbeitsfläche herumtragen, bei dem das eine Tischbein um vier Zentimeter kürzer war als die anderen. Sämtliche Ausgleichungsversuche klappten nur teilweise. Ich war vor der Klausur nervlich schon am Ende.

Wir betteln nicht immer nur nach weniger Unterricht. Ab und zu haben wir Schüler auch Gründe. :-)

Drei Tage

Freitag: Später Schule wegen Abitur, dann Mathegrundkursklausur. Es lief ganz gut, bis ich dann, kurz vor dem Ende, gesehen habe, dass das Angabenblatt noch eine Rückseite hat. „Nicht gut“, dachte ich mir, und gleichzeitig noch „wenn schon, dann richtig“. Rufe „Scheiße, das blatt hat ja noch eine Rückseite!“ durch das Klassenzimmer. Hoffe insgeheim auf eine Mitleidsreaktion von irgendwo (Fünf Minuten länger Zeit? Andere schreiende Schüler?). Der Kurs lacht. Hinterher erfahren, dass ich trotzdem mindestens zwei Schüler „gerettet“ habe, die aber während der Klausur ihr Dankeschön nicht zurückbrüllen wollten. Dummen Fehler auf der Rückseite (Stochastik) gemacht, hätte nicht passieren dürfen, wäre ohne Schock vermutlich auch nicht passiert. :)

Samstag: Geburtstagsfeier von Anja (18) und Annabella (19). Habe mich hauptsächlich mit Steffi und Laura unterhalten. War sehr amüsant. Dunkle Pläne geschmiedet. Steffi hat mir und sich im Laufe das Abends Katzenschnurrhaare mit ihrem Kajal gemalt. Später festgestellt, dass dieser wohl Kratzer verursacht hat. Bin nun stolzer Besitzer roter schnurrhaarähnlicher Kratzer im Gesicht.

Sonntag: Schönes Wetter, Marktsonntag. Fünfeinhalb Stunden im Landratsamt gearbeitet. (Standort „Auf der Wiese“ entpuppte sich als „Eingangshalle“) Möchte in München (wäre am erreichbarsten gewesen) sein, als eine Kinderbauchtanzgruppe durch den abgeholzten Schwarzwald tanzt. (Schwarzwald: Tafeln mit Ergebnissen der Kommunalwahlen im März. Viele, große, schwarze Balken/Stämme. Vor kurzem abgebaut.) Bei einem Bilderrate spiel Kinder geärgert, in dem ich immer wieder die Diskette unter die Bildchen gemischt habe. Reaktion: „Was ist das? Eine Mappe?“. Resigniert den Wurlitzer aussortiert, kurz nocheinmal an meiner Mitarbeiterin erprobt. „Schau, ein Wurlitzer“ gemurmelt und mit der Karte gewedelt, verständnislosen Blick erhalten, Wurlitzerkarte für den Rest des Tages demonstrativ vor mich gelegt. Mich gefragt, ob derartigen Familieneinfluss von der onkelschen Seite nur ich erfahren durfte. (Wurlitzer, alte Automaten, französische Autos, die ihre Hinterreifen vor dem Fahren aufblasen (So hat man es mir zumindest im Alter von sieben Jahren erklärt.) und so weiter.) Mich gefragt, wie viele Kinder einen USB-Stick erkannt hätten.

Ich sitze hier und lerne Mathe. Übermorgen ist Klausur, jetzt lerne ich außnahmsweise einmal zwei Tage vorher schon, aber nur, weil mir langweilig war. Es stört mich ein wenig, dass wir von der letzten Klausur an alles können müssen. Ich wäre mit Stochastik alleine auch zufrieden gewesen. Ich brauche keine zwei Drittel anderen Kram. e-Funktion, ln-Funktion.. das finde ich weniger schön. Außerdem ist es schon so lange her, dass wir das gemacht haben. Und um das wieder vollständig zu verstehen, ist ja das ganze Jahr relevant.

Was mich stört, weil ich viel lieber Stochastikaufgaben rechnen würde, als diesen Integralschmarrn. Am Anfang habe ich den Sinn noch gesehen, ist ja schön, wenn wir das jetzt ausrechnen können, aber dass das sich jetzt in jede Aufgabe als Teilaufgabe (meistens die letzte) hineinquetscht, zerrt an meinen Nerven.
So eine fantasievolle Stochastikaufgabe ist da doch gleich viel schöner. (Leider hat ein anderer Mathekurs spaßigere Aufgabenstellungen als meiner. Wir haben halt das Übliche, Kugeln und Lose.)

Ansonsten.. nun ja. In Biologie haben wir heute wieder Wasserpest beim Bläschen machen zugesehen. Das wie viele Mal in meinem Leben ich dieses Phänomen gesehen habe, weiß ich nicht genau, aber es lässt mich glauben, dass das Versuchsrepertoire nicht allzu groß ist. Aber das dachte ich mir vorher schon. „Ich hab euch eine Pflanze mitgebracht.“ Bitte keine Wasserpest. Nicht schon wieder Wasserpest. „Man nennt sie Wasserpest, vielleicht habt ihr die ja schon einmal gesehen.“ Öfter als Sie vermuten. Um genau zu sein, das was der einzige Photosyntheseversuch, den ich jemals gesehen habe. Der immer gezeigt wurde, wenn Photosynthese angesprochen wurde. Und das war oft. Besonders, wenn man in der Unterstufe auch Natur und Technik hatte. Ein Fach, in dem wir biologische Experimente machen durften. Unter anderem Hochinteressantes mit einer geheimnisvollen Pflanze. Tipp: Sie beginnt mit W
Der Bio-LK, die hatten natürlich Schnittlauch. Da sind dann die wahren Unterschiede.

Das wäre auch einmal etwas für langweilige Unterrichtsstunden: Eine Liste, was man außerdem noch in seiner Schullaufbahn lernt. Das gibt es zwar schon, aber diese Listen sind natürlich unvollständig, sofern sie keine Wasserpest erwähnen. :-) (Die auch scheinbar keinen anderen Zweck hat, als von Lehrern in Reagenzgläser gestopft zu werden.)

Darüber hinaus ist die Hauptstadt von Michigan Lansing. Die Einzige, die mir heute in der Erdkundestunde -Ha! Nicht einmal Unterrichtsfremd!- gefehlt hat. Angeblich haben ja schon andere Schüler meine Standardnebenbeschäftigung übernommen (das Aufschreiben der fünfzig US-Staaten). Ich bin ja panisch, dass mich jemand zu einem Duell herausfordert und der mit einem anderen, falschen, Prinzip besiegt. (Eine bestimmte Reihenfolge, zum Beissiel alphabethisch wäre ja langweilig. Dann weiß ich ja am Ende fast schon, was mir noch fehlt. Das ist ja langweilig. Über die fehlenden Staaten nachzudenken ist ja das eigentlich beschäftigende an der Nabenbeschäftigung.) Deshalb habe ich die Hauptstädte jetzt dazugelernt, etwas, was ich schon laaaaange vorhatte, aber ich habe mich davor gedrückt, weil ich mir dachte, dass man dafür ewig braucht. Braucht man aber gar nicht. Es reichen im Grunde eine Chemie- und eine Mathestunde. :-)

Der Schüler als Spielball der Mächte

Frage Eins: Warum bin ich eigentlich hier? Ich sollte doch eigentlich in der Schule sein. Theoretisch.

Ich werde mir ein Gefühlsrad basteln, wie im Kindergarten, an dem die Kindergartenkinder ihr derzeitiges Gefühl einstellen müssen. Das mache ich auch, aber ich mache ein Lehrerrad. Und an Tagen wie heute stelle ich es auf „gemein“. So. Dann sehen die Lehrer, was sie davon haben.

Bio, erste Stunde. Letzte Woche und vielleicht vorletzte auch schon ein bisschen, fiel Bio aus. Wir hatten einige Buchseiten zu lesen, natürlich das Heft und so weiter. In Chemie hatten wir auf Montag aus den selben Gründen auch viel zu lernen auf. Da wäre es sogar so gewesen, dass wir unsere Freistunde für einen unglaublich spannenden Film über Bindungen opfern hätten sollen. Zumindest war das die Theorie. In der Praxis saß ein vollständiger Chemiekurs im Klassenzimmer und wartete auf die Lehrerin, die den Film bringen sollte, aber nicht kam. Nach dreißig Minuten und nachdem wir die Tafle mit ausreichenden Anspielungen auf unser Leid beschmiert hatten, entfernten wir uns unauffällig.
Der gelerte Stoff in Chemie hat am Montag kaum jemanden interessiert. Das Thema, Kohle, machen wir erst demnächst. Die Abfrage fiel aus.

Bio, heute. Man möchte ja als mitdenkender Schüler denken, dass man irgendwann aus dem Abfrageschneider ist. Wir haben dieses Semester zwei Exen geschrieben mit jeweils etwa der Hälfte der Schüler. Die andere Hälfte war jeweils, nun ja, krank, weil allgemein bekannt ist, dass schriftliche Arbeiten in meinen Bio- und Chemiekursen ohnehin deprimierend sind. (Wir haben ja nicht nur Deppen im Kurs, wir haben durchaus auch gute Schüler, aber trotzdem hat im Normalfall in so einer Ex niemand mehr als zehn Punkte (zehn Punkte gib es dann ein- oder zweimal), was auch nicht so viel ist für ein Lernfach, wo diejenigen, die gut gelernt haben, auch einmal mehr haben müssten.) Ich habe beide Exen mitgeschrieben, zweimal die jeweilige Massennote bekommen (Die Massennote ist meistens acht Punkte). Zwei Exen hat vielleicht ein Drittel meines Kurses vorzuweisen. Mensch, bin ich stolz. Jetzt ist dann aber die Sache, dass ich andauernd abgefragt werde. Das erste Mal hab ich noch akzeptiert, beim zweiten Mal vermutete ich, dass wohl beim ersten Mal nur eine Teilnote gemacht wurde. Beim dritten Mal wunderte ich mich. Und heute, beim vierten Mal in diesem Semester wurde ich unterbewusst wütend. Die Tatsache, dass ich inzwischen etwa sechs mündliche Noten haben müsste, während andere noch gar keine in diesem Semester haben, lässt sich nicht mit meinem Gerechtigkeitssinn vereinbaren. Die Wut hat dann selbstverständlich den Stoff blockiert und ich wusste für meine Verhältnisse relativ wenig. (Der Stoff wär ja einfach gewesen, beziehungsweise interessant, Gentechnik, im Normalzustand wäre das weinger ein Problem gewesen.) Die anderen Schüler wundern auch schon. Und ich melde mich ja auch. Manchmal. Mehr als in anderen Fächern, weil Bio ja eigentlich ganz interessant ist. Das war die erste böse Sache.

Die zweite war, dass ich heute um 11:15 aus hatte, und vorhin für meine Doppelstunde Psychologie in die Schule gelatscht bin. Auf der Treppe kam mir bereits der Moritz entgegen mit den Worten: „Er (der Lehrer) ist noch nicht da“. Ich antwortete mit: „Is klar. Das wär ja sonst ganz was Neues“. „Nee“, sagt der Moritz „er ist noch nicht da. Ich hätte vorhin Deutsch bei ihm gehabt, da kam er auch nicht.“
Wir haben dann noch zwanzig inuten gewartet, im Sekretariat gefragt, die wussten auch nichts, und sind dann wieder gegangen.

Ein sehr erfolgreicher Tag. (Und ja, ich verbringe natürlich gerne den Tag mit Warten auf Psycho, mit dem Gefühl, nicht „Großes“ anfangen zu können um dann einmal in die Schule und zurück zulaufen.)

Zum Glück wird man so nur selten behandelt. :-) (Des wegen muss das Gefühls-Lehrerrad auch verstellbar sein.)