Das Internet ist schlecht für eure Kinder

Als ich vorletztes Mal in Bayern war, war das Wetter besser als das letzte Mal und folglich war ich ein bisschen Bergwandern. Ich gehe sehr gerne zu Fuß, insofern ist Wandern nicht so weit hergeholt, Berge sind eher so eine Trendentwicklung der letzten Jahre.

Letztendlich hab ich nie viel gemeckert, wenn ich Bergwandern war, weil ich mal Felsen und Wälder und Ruhe und Runtergucken, aber den Impuls gab ich selten, weil drinnen ist es auch schön und das Internet ist schneller.
IMG_5667.JPGIch hab da jetzt länger drüber nachgedacht, warum mich jetzt Natur mehr interessiert als früher und kam zum einen darauf, dass einem als Kind sowieso viel egal ist, aber auch und vor allem, dass das Internet schuld ist.
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Tatsächlich ist Instagram für mich ein bisschen eine „Go outside!“-Angelegenheit und genauso eine „Eat better food!“-Angelegenheit. Das ist ein bisschen gruselig, weil es an der Gradwanderung ist zu Dingen, die man nur macht, um dann ein Ergebnis zum Angeben zu haben, aber eigentlich ist es ja gar nicht so. Eigentlich, wenn mans richtig macht, soll man ja Pinterest zum inspirieren nutzen, aber damit komm ich nicht klar. Ich bleibe lieber bei Instagram. Das ist bestimmt auch okay.
IMG_5669.JPGFotografieren hilft ja sowieso, Naturdinge ein bisschen mehr zu schätzen. Also ist das alles total legitim. Ich fand heraus, dass ich dazu tendiere, Dinge auf Fotos von anderen Leuten gut zu finden, die ich vorher normal halt fand (Felsen und Wälder und Ruhe) und wahrscheinlich ist das psychologisch gesehen total der Fortschritt für alle. Yay. Bewusstseinserweiterung!
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Vielleicht bin ich der einzige Mensch, dem es so geht, ich glaube aber nicht. Aber so ein bisschen „Ich will auch mal wieder was Schönes sehen“ („Gutes essen“/“Cooles machen“) – Denken ist sicher ganz sinnvoll.

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Wir gingen übrigens knapp 700 Höhenmeter, zuerst auf den Blomberg und dann rüber auf den Zwieselberg. Hauptkriterium war, dass der Zugang (Bad Tölz) auf der Autobahn vor dem Ende in Eschenlohe liegt, wo ja bekanntlich immer eine Stunde Stau ist. (Anmerkung für Hamburger: Die wirklich hohen Berge, wie die Zugspitze, sind knapp hinter dem Autobahnende.) Ich habe relativ wenig Kondition und jammerte das erste Viertel ganz schrecklich, dann ging es aber. Danach hatte ich tagelang Muskelkater in Muskeln, deren Existenz ich erst ergooglen musste. (Musculus tibialis anterior) Offensichtlich macht es doch einen Unterschied, wenn man in einer Stadt wohnt, in der einem außer Treppenstufen keinerlei Höhenunterschiede begegnen. Mal gucken, was diese Sommersaison noch so klappt. Dem Plan für letzte Woche ist schon mal wegen schlechter Witterung passiert. Pff.

 

 

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